: H.C. Scherf
: Blut fordert Blut
: tolino media
: 9783752124828
: 1
: CHF 1.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 254
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Der Frieden ist nur Schein - hinter ihm lauert der Tod' Eine ganze Region zittert vor ihr, obwohl sie Schutz versprach. Eine schöne Frau regiert nach dem Tod des Don unnachgiebig eine italienische Region. Nur einer durchschaut ihr Intrigenspiel, kennt ihr Geheimnis, das sie angreifbar macht. Geduldig wartet er auf den Tag der Abrechnung. Ein grausamer Mafiakrieg, in den die Gerichtsmedizinerin Karin Hollmann, Hauptkommissar Spelzer und ein Serienkiller unaufhaltsam hineingezogen werden. Sie versuchen, Unschuldige zu schützen.

Der Autor begann nach Eintritt in den Ruhestand mit dem Schreiben von spannenden Romanen unter seinem Klarnamen Harald Schmidt. Da dieser durch TV bekannte Name falsche Erwartungen beim Leser weckte, übernahm er das Pseudonym H.C. Scherf zum Schreiben etlicher Thriller-Reihen.

 

- Kapitel 4 -

»Woran denkst du gerade, Schatz?«

Sven legte seine Arme um Karin, die gedankenverloren aus dem Fenster auf das Flugfeld sah und an ihrer Apfelschorle nippte.

»Das kürzere Haar mit den grauen Strähnen steht dir übrigens sehr gut. Da hat dir deine Stammfriseurin Conny einen guten Rat gegeben. Außerdem dürfte das bei der Hitze dort unten auch viel angenehmer sein. Und du riechst so ... so nach Urlaub und Vorfreude.«

Karin legte ihren Kopf an Svens Schulter und schloss für einen Moment die Augen.

»Bist du dir sicher, dass wir das Richtige tun? Wenn das jemals rauskommt, bist du deinen Job und deine Alterssicherung los. Das wird keiner verstehen, mein Freund. Welcher Polizist ist schon so verrückt, in seinem Urlaub einen Mann zu besuchen, der auf der Liste der Serienkiller an oberster Stelle steht? Das ist doch nicht normal, sei ehrlich.«

Sven lockerte nur für einen Augenblick seinen festen Griff, bevor er wieder selbstsicher mit der freien Hand über Karins Wange strich. Er berührte mit den Fingerspitzen ihre Lippen und flüsterte ihr ins Ohr.

»Soll ich dir was sagen? Das ist mir völlig egal. Ich weiß, dass gerade ich das nicht sagen dürfte, aber dieser Mann hat sich in den Schuss geworfen, der mir galt. Ihm habe ich mein Leben zu verdanken. Natürlich auch dir, mein Schatz. Ich gehe einen sehr gefährlichen Weg, wenn ich verhindere, dass man ihn für alle Zeiten wegsperrt. Aber da gibt es einen inneren Zwang, der mich zu dieser Maßnahme drängt. Kommt es jemals raus, muss es eben so sein. Dann stehe ich dazu und trage die Konsequenzen. Doch lass uns jetzt nicht an unserem Tun zweifeln. Das haben wir schon ein Dutzend Mal diskutiert. Hast du deine Sachen alle gut verstaut? Der Flug nach Bologna wird bestimmt gleich aufgerufen.«

Problemlos passierten sie die Sicherheitsschleuse und schlenderten zum Gate. Karin hakte sich bei Sven ein und beobachtete die eilig an ihnen vorbeihastenden Gäste. Sie liebte das Gewusel an Flughäfen, da es ihre Sehnsucht nach der Ferne befriedigte. Endlich würde sie die Orte an der Adria wiedersehen, in denen sie schon viele schöne Stunden erlebt hatte. Den Gedanken an Mario, der sie dabei begleitete, schob sie mit einem Schmunzeln beiseite. Sven musste nicht alles wissen, was ihre Bekanntschaften betraf. Genauso wenig war sie scharf darauf, von seinen Affären zu erfahren. Ihre Finger umklammerten die große Umhängetasche, in der sie die Kleinigkeiten verstaut hatte, die Frau eben so auf Reisen benötigte.

 

Die Maschine setzte erstaunlich sanft auf und rollte zum Ankunfts-Gate. Erleichtert löste Karin ihre Hand aus der von Sven. Er hatte ihr gestanden, dass er bei Start und Landung immer Mordsängste ausstand. Jetzt, wo sie sich auf sicherem Boden befanden, atmete er tief durch und blickte dankbar zum Kabinenhimmel. Karins Schmunzeln übersah er dabei großzügig.

In einem sehr gebrochenen Deutsch bedankte sich der Mann am Schalter des Autoverleihers und wünschte ihnen einen angenehmen Aufenthalt in Italien. Der ferrarirote Ford Fiesta war zwar kein Raumwunder, b