: Danielle Baton
: Wenn der Moorgeist klagt Gaslicht 51
: Martin Kelter Verlag
: 9783989366152
: Gaslicht
: 1
: CHF 2.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert! Vor ihr bewegte sich etwas im Gebüsch. Maurene spürte, wie sich Panik in ihr ausbreitete. Zweige brachen, und ein paar verschreckteVögel flogen auf. Maurene rutschte aus und stürzte. Ein dunkler Schatten war über ihr, und das klagende Heulen drang dicht an ihr Ohr. In Todesangst schrie Maurene auf und hob abwehrend ihre Hände. Die Gestalt, die sich über sie beugte, schien einem Gruselfilm entsprungen zu sein. Das Gesicht war schmutzig und von einem wilden Bart teilweise verdeckt. Das Wesen war in einen zottigen Pelz gehüllt und stieß nun unartikulierte Laute aus. Eine behaarte Pranke hatte sich auf Maurenes Mund gelegt und erstickte ihre Angstschreie. Maurene strampelte mit Händen und Füßen, um die Gestalt abzuwehren, aber sie war einfach zu schwach. Gegen so einen starken Gegner hatte sie keine Chance. Das Klingeln des Telefons riß Maurene aus ihren trüben Gedanken. Sie überlegte, ob sie überhaupt abheben sollte. Möglicherweise war es Derrek, der anrief - dann würde sie sofort wieder auflegen! Nein, dachte sie wehmütig, er würde ganz bestimmt nicht anrufen. Als sie sich vor einer Woche getrennt hatten, war eine klare Absprache getroffen worden, und Derrek hielt sich an Verabredungen dieser Art. »Hallo, Maurene, hier ist Patrick«, hörte sie die Stimme ihres Cousins. »Patrick!

Vor ihr bewegte sich etwas im Gebüsch. Maurene spürte, wie sich Panik in ihr ausbreitete. Zweige brachen, und ein paar verschreckteVögel flogen auf. Maurene rutschte aus und stürzte. Ein dunkler Schatten war über ihr, und das klagende Heulen drang dicht an ihr Ohr. In Todesangst schrie Maurene auf und hob abwehrend ihre Hände. Die Gestalt, die sich über sie beugte, schien einem Gruselfilm entsprungen zu sein. Das Gesicht war schmutzig und von einem wilden Bart teilweise verdeckt. Das Wesen war in einen zottigen Pelz gehüllt und stieß nun unartikulierte Laute aus. Eine behaarte Pranke hatte sich auf Maurenes Mund gelegt und erstickte ihre Angstschreie. Maurene strampelte mit Händen und Füßen, um die Gestalt abzuwehren, aber sie war einfach zu schwach. Gegen so einen starken Gegner hatte sie keine Chance. Als wäre sie nur ein Kleiderbündel, hob der Unheimliche sie auf und schleppte sie in die Büsche …

Das Klingeln des Telefons riß Maurene aus ihren trüben Gedanken. Sie überlegte, ob sie überhaupt abheben sollte. Möglicherweise war es Derrek, der anrief – dann würde sie sofort wieder auflegen!

Nein, dachte sie wehmütig, er würde ganz bestimmt nicht anrufen. Als sie sich vor einer Woche getrennt hatten, war eine klare Absprache getroffen worden, und Derrek hielt sich an Verabredungen dieser Art.

»Hallo, Maurene, hier ist Patrick«, hörte sie die Stimme ihres Cousins.

»Patrick! Das ist aber nett, wieder einmal von dir zu hören. Wie geht es euch dort oben?«

»Danke der Nachfrage. Das Wetter ist prächtig, und in ein paar Wochen ist die Jagd auf. Hast du nicht Lust, uns zu besuchen? Ich bin sicher, Dad würde sich freuen.«

»Weißt du, daß du genau im richtigen Moment anrufst? Ich könnte jetzt wirklich einen Tapetenwechsel gebrauchen.«

Maurene erzählte, welcher Kummer sie bedrückte, und Patrick versprach, für Abwechslung zu sorgen. Sie plauderten noch eine Weile, dann legte Maurene mit einem Gefühl der Freude und Erleichterung auf. Bestimmt würde es ihr guttun, Dublin für einige Zeit zu verlassen, um in anderer Umgebung Derrek vergessen zu können. Hier gab es doch zuviel, was sie an ihn erinnerte. In zwei Wochen waren Semesterferien, diese Zeit galt es noch auszuhalten.

Maurene bürstete ihr rotblondes Haar durch und zog die Lippen nach. Mit ihren knapp zwanzig Jahren hatte sie gerade die Grenze vom jungen Mädchen zur Frau überschritten, und sie hatte das gewisse Etwas, das die Männer ansprach. Nicht nur die Studenten an der Uni sahen ihr begeistert hinterher, wenn sie zu einer Vorlesung ging. Auch so mancher Professor hatte einen Blick für sie übrig, in dem unverhohlene Bewunderung lag.

An der Uni hatte sie auch Derrek Brennan kennengelernt, einen gutaussehenden jungen Mann, der einige derselben Kurse belegt hatte wie Maurene. Aus einem anfänglichen Flirt war schon bald ein Liebesbeziehung geworden, die jedoch keinen Bestand haben konnte, weil Derrek nicht viel von Treue hielt. Maurene mußte dies schmerzhaft erkennen. Gerade noch rechtzeitig gelang es ihr, einen Schlußstrich zu ziehen.

Die Aussprache an jenem Abend, an dem sie sich das letzte Mal gesehen hatten, brachte Derreks wahren Charakter zum Vorschein. Kühl und berechnend hatte er sie angesehen und ihre Vorhaltungen mit einem spöttischen Lächeln abgetan.

Nein, das war nicht der Mann, mit dem Maurene ein ganzes Leben teilen wollte! So groß ihr Schmerz auch war, besser war es, ihn zu ertragen, als die Zukunft in die Hände eines solchen Mannes zu legen.

Maurene versuchte zu lächeln. Patricks Anruf hatte ihre Laune gebessert, und sie freute sich schon auf die Zeit, die sie bei den Verwandten und Cashel Abbey verbringen würde. Gleich morgen wollte sie zum Bahnhof gehen und sich nach den Abfahrtszeiten erkundigen.

Der Gedanke brachte sie wieder in Schwung, und als am Abend Pamela, eine Studienfreundin, vorbeikam, um sie zu einem Kinobesuch zu überreden, brauchte sie ihre ganze Überredungskunst nicht einzusetzen.

Hinte