: Richard Kadrey
: Höllenthron Roman
: Blanvalet
: 9783641266226
: Sandman Slim
: 1
: CHF 4.10
:
: Fantasy
: German
: 544
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Luzifer ist zurück im Himmel, Gott ist auf Urlaub - und Sandman Slim muss Los Angeles retten ... Der dritte Band der höllisch guten Urban-Fantasy-Kultserie!< r />Es waren ein paar aufregende Monate für James »Sandman Slim« Stark seit seiner Flucht aus der Hölle. Doch die wohlverdiente Pause bleibt dem härtesten Magier von Los Angeles verwehrt, da die Stadt wieder einmal im Chaos zu versinken droht: Luzifer ist zurück im Himmel, Gott ist auf Urlaub, und ein drohender Krieg zwischen Himmel und Hölle rundet die Misere ab. Stark bleibt keine andere Wahl, wenn er die Welt vor den Auswirkungen des Kampfes zwischen Gut und Böse bewahren will: Er muss dorthin zurück, wo alles angefangen hat. Der Kreis scheint sich zu schließen - und am Ende wartet die Hölle. Willkommen zurück, Sandman Slim ...


Der neue Band der düsteren Urban-Fantasy-Reihe über Sandman Slim von »New York Times«-Bestsellerautor Richard Kadrey.

Die »Sandman-Slim«-Reihe bei Blanvalet:
1. Höllendämmerung
2. Höllenjäger
3. Höllenthron

Der »New York Times«-Bestsellerautor Richard Kadrey wurde 1957 in New York geboren, lebt heute aber in San Francisco. »Höllendämmerung«, der Auftakt seiner »Sandman Slim«-Reihe, steht auf der Amazon-Liste »100 Fantasy- und SF-Romane, die du gelesen haben musst«. Die amerikanische Buchhandelskette Barnes& Noble zählte ihn beim Erscheinen zu einem der besten Fantasy-Romane des Jahrzehnts. Seitdem hat Sandman Slim in den USA Kultstatus. 2021 erschien der zwölfte Band der Reihe. Außerdem ist Richard Kadrey beteiligt an der Comic-Serie »Lucifer«, der Vorlage der erfolgreichen Amazon-Prime-Video-Serie.

Ich steck Kasabian in seine Bowlingtasche, um ihn auf unser Zimmer zu schaffen, ohne dass die anderen Hotelgäste einen Nervenzusammenbruch kriegen. Die Tasche zieh ich vollständig zu, doch er öffnet wie immer den Reißverschluss um einen schmalen Schlitz, damit er rauslinsen kann.

Als wir über den Parkplatz gehen, bemerke ich einen Nagual, einen Tiermenschen, der eine kleine blonde Frau am Arm gepackt hat, die ihn anbrüllt und dabei schwer nach Skandinavierin klingt. Sie trägt ein Surfer-Tank-Top und Shorts, also die traditionelle Bekleidung von Austauschstudentinnen.

Der Nagual hat im Moment sein Tiergesicht nicht aufgesetzt, deswegen hat sie keinen Schimmer, dass der Typ, mit dem sie da streitet, kein Mensch ist.

Ich stelle Kasabian auf einer Bank ab und geh rüber. Als mich der Nagual sieht, lässt er von dem Mädchen ab. Ich schmetter ihm den Kopf durch die Windschutzscheibe eines blank polierten Mietwagens und knall sein Gesicht ein paarmal auf das Armaturenbrett. Als ich ihn wieder loslasse, nimmt er die Beine in die Hand und verschwindet.

Das skandinavische Mädchen hat sich keinen Millimeter gerührt. Ihre Augen sind starr auf die zerbrochene Windschutzscheibe gerichtet. Sie bedankt sich nicht, als ich an ihr vorbeigehe, aber das hab ich auch nicht erwartet. Was sich da gerade zwischen dem Nagual und mir abgespielt hat, hat sie zur Salzsäule erstarren lassen. Willkommen in L. A., Liebes.

Als ich Kasabian die Treppe hinauftrage, sagt er nur: »Das ist genau das, was ich gemeint hab.«

Am Morgen fühlt es sich an, als wär mein Hirn ausgebüxt, um sich ’nem Zirkus anzuschließen, wär dann von ’nem Löwen zerfleischt worden und hätte auf dem Rückweg keine Bodenwelle und kein Schlagloch ausgelassen. Vidocqs Schmerzsaft und Jack Daniel’s sind keine gute Kombination, sofern man sich nicht fühlen will, als hätte man ’ne Saturn V ins Auge bekommen.

Vergangene Nacht haben mich seltsame Whiskey-Träume heimgesucht. Ich hab von den altenGesichter-des-Todes-Filmen geträumt: Pseudodokumentationen, die echte und ganz offensichtlich gefälschte Aufnahmen von Menschen mischen, die in kreativer Weise getötet werden. Ein wilder Ritt direkt ins Gemetzel. Und jede Episode meines Traums hat als Hauptdarstellerin Alice gezeigt, wie sie in Breitbild und Technicolor zerfleischt wird.

Nach all der Zeit weiß ich noch immer nicht, wie sie gestorben ist. Ich weiß, dass Parker – seines Zeichens Magier, professionelles Arschloch und Masons liebster Hoodoo-Schläger – sie auf dessen Befehl hin ermordet hat. Ich weiß allerdings nicht, auf welche Weise er es getan hat. Diese Frage spukt mir im Unterbewusstsein herum, wann immer ich an Alice denke. Wenn ich schlafe, spielt mein Geist verschiedene Szenarien durch. Da ist alles dabei, von einer schnellen Kugel in den Hinterkopf bis zum Erstechen mit langsamem Ausbluten. Ihre Todesszenen mischen sich mit Träumen, in denen ich zurück in der Arena bin, und welche Bestie ich auch töte, sie verwandelt sich in Alice, die zu meinen Füßen stirbt.

Mir ist bewusst, dass ich sie in gewisser Weise verrate, indem ich mich vor dem Wissen um die wahren Umstände ihres Todes drücke, doch ich weiß, wie Parker tickte, und bezweifle, dass er ihr einen schnellen Tod geschenkt hat. Er war einer von jenen Typen, bei denen man an Reinkarnation glauben will. Ich hab ihn nämlich getötet, aber wenn ich die Chance bekäm, würde ich es wieder und wieder tun. Wie andere Leute Zirkeltr