: Frank Callahan
: Die großen Western 140 Henker-Canyon
: Martin Kelter Verlag
: 9783740902049
: Die großen Western
: 1
: CHF 1.60
:
: Spannung
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dies Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen). Johnny Claydermans Gesicht blieb unbewegt, als er den Marshal von Elko erblickte. Nur in seinen harten Augen begann es stärker zu funkeln. 'Du brauchst gar nicht abzusitzen, Mister', sagte der Gesetzeshüter. 'Reite gleich weiter. Burschen deiner Sorte dulde ich nicht in meiner Stadt.' Johnny fuhr sich mit der rechten Hand über die Stirn und schob dann seinen beigefarbenen Stetson in den Nacken. Dunkelblondes lockiges Haar quoll hervor. Dann glitt er mit einer Leichtigkeit, die man seinem groß gewachsenen Körper überhaupt nicht zugetraut hätte, aus dem Sattel. 'Hören Sie zu, Marshal', klang seine ruhige Stimme auf. 'Sie haben keinerlei Recht, mich aus der Stadt zu weisen. Ich kann für meinen Unterhalt aufkommen und bin kein Satteltramp.' 'Hau ab, Mister, ich rieche förmlich, dass es Ärger mit dir geben wird. Elko ist eine friedliche Stadt.' Johnny blickte Marshal Russel eindringlich an. Der Gesetzeshüter war ein gedrungen wirkender Mann mittleren Alters, dessen Gesichtsfarbe nun einer überroten Tomate glich. 'Sie dürfen nicht alle über einen Kamm scheren, Marshal. Ein anderer an meiner Stelle wäre schon explodiert und hätte sich Ihre Worte nicht gefallen lassen. Daran sollten Sie sehen, dass ich weder Ärger noch Streit suche.' Ein meckerndes Lachen drang zwischen den wulstigen Lippen des Gesetzeshüters hervor. 'So reden sie alle am Anfang, Mister. Dann verwandeln sie sich in reißende Bestien und stören den Frieden der Stadt.' Bereits bei den letzten Worten zog Guy Russel seinen Remington-Revolver aus der Holster. Ehe es ihm jedoch gelang, die Waffe auf Johnny zu richten, spürte er bereits dessen Revolverlauf, der sich unsanft in seinen Bauch bohrte. Der Marshal

Johnny Claydermans Gesicht blieb unbewegt, als er den Marshal von Elko erblickte. Nur in seinen harten Augen begann es stärker zu funkeln. »Du brauchst gar nicht abzusitzen, Mister«, sagte der Gesetzeshüter. »Reite gleich weiter. Burschen deiner Sorte dulde ich nicht in meiner Stadt.«

Johnny fuhr sich mit der rechten Hand über die Stirn und schob dann seinen beigefarbenen Stetson in den Nacken. Dunkelblondes lockiges Haar quoll hervor.

Dann glitt er mit einer Leichtigkeit, die man seinem groß gewachsenen Körper überhaupt nicht zugetraut hätte, aus dem Sattel.

»Hören Sie zu, Marshal«, klang seine ruhige Stimme auf. »Sie haben keinerlei Recht, mich aus der Stadt zu weisen. Ich kann für meinen Unterhalt aufkommen und bin kein Satteltramp.«

»Hau ab, Mister, ich rieche förmlich, dass es Ärger mit dir geben wird. Elko ist eine friedliche Stadt.«

Johnny blickte Marshal Russel eindringlich an. Der Gesetzeshüter war ein gedrungen wirkender Mann mittleren Alters, dessen Gesichtsfarbe nun einer überroten Tomate glich.

»Sie dürfen nicht alle über einen Kamm scheren, Marshal. Ein anderer an meiner Stelle wäre schon explodiert und hätte sich Ihre Worte nicht gefallen lassen. Daran sollten Sie sehen, dass ich weder Ärger noch Streit suche.«

Ein meckerndes Lachen drang zwischen den wulstigen Lippen des Gesetzeshüters hervor.

»So reden sie alle am Anfang, Mister. Dann verwandeln sie sich in reißende Bestien und stören den Frieden der Stadt.«

Bereits bei den letzten Worten zog Guy Russel seinen Remington-Revolver aus der Holster. Ehe es ihm jedoch gelang, die Waffe auf Johnny zu richten, spürte er bereits dessen Revolverlauf, der sich unsanft in seinen Bauch bohrte.

Der Marshal machte eine Verbeugung nach vorn. Der Revolver polterte dumpf zu Boden. Aus schreckgeweiteten Augen starrte er Johnny Clayderman an.

Johnny wich zurück. Ein hartes Lächeln lag um seine Mundwinkel. Dann holsterte er seinen Revolver so blitzschnell, wie er ihn gezogen hatte.

»Das genügt wohl, Marshal. Ich gebe Ihnen den guten Rat, mich in Zukunft in Ruhe zu lassen.«

Nach diesen Worten machte Johnny kehrt, griff nach den Zügeln seines Rapphengstes und schritt in Richtung Mietstall los. Guy Russel aber stand noch immer regungslos und blickte dem hageren Mann mit weit offen stehendem Mund nach.

Er wusste, dass ein Tiger in die Stadt gekommen war, gegen den er nicht mehr Chancen hatte als ein Hundebastard. Russel fuhr sich mit dem Handrücken über die schweißbedeckte Stirn, hob seinen Colt auf und sah sich forschend nach allen Seiten um. Es hatte jedoch den Anschein, als habe keiner der Bürger von Elko dieses kurze Zwischenspiel mitbekommen.

Vor sich hinfluchend stiefelte Russel den Sidewalk hoch und betrat sein Office. Und erst dort merkte er, dass seine Hände zitterten.

Der Marshal von Elko beruhigte sich erst wieder, nachdem er zwei Drinks durch seine Kehle gejagt hatte.

*

Als Johnny Clayderman den Barbierladen verließ, war er kaum wiederzuerkennen. Sein tagealter Stoppelbart war verschwunden, und er hatte frische Kleidung angelegt.

Sekundenlang blieb Johnny auf dem Sidewalk stehen, übersah die neugierigen Passanten und schritt dann zum Marshal’s Office hinüber. Er klopfte und trat ein.

Guy Russel nahm seine Stiefel vom Schreibtisch und starrte Johnny an, als habe er ein Wundertier mit zwei Köpfen vor sich.

Clayderman tippte gegen die Krempe seines Stetsons und zog sich unaufgefordert einen Stuhl heran, auf den er sich rittlings setzte.

Der Marshal staunte noch immer.

»Ich möchte eine Auskunft von Ihnen, Marshal«, sagte Johnny. »Ich bin nach Elko gekommen, um hier einen alten Freund zu treffen. Vielleicht können Sie mir sagen, wo ich ihn finde. Sein Name ist Tim Sparks. Haben Sie diesen Namen schon einmal gehört?«

Russels Nasenflügel begannen zu beben. Es sah aus, als nähme er eine unangenehme Witterung auf.

»So geben Sie doch Antwort, Marshal. Oder sind Sie vielleicht stumm geworden?«

Der Town Marshal von Elko zuckte zusa