: Thomas Hartmann
: Und wo geht's hier zum Everest? Probleme lösen, Auswege finden, Berge versetzen
: Books on Demand
: 9783756849345
: 1
: CHF 8.00
:
: Angewandte Psychologie
: German
: 348
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Über 1200 Gipfel weltweit hat Thomas Hartmann bestiegen und rund 5000 Menschen geführt, häufig bis hinter die Grenzen der Zivilisation. Er erzählt vom Unterwegssein mit Gefährten, von Solo-Klettertouren, von Selbstführung und Leadership und wie er als Extrembergsteiger und Reiseleiter dieses Tun fernab der zivilisierten Welt praktiziert hat. In 14 exemplarischen Erlebnissen beschreibt er, wie man weit weg eines schützenden Raums mit sich selbst, aber auch mit problematischen und kompliziert gestrickten Menschentypen umgehen kann - und von in Exposition erlebten Grenzerfahrungen, in denen Naturgefahren den menschlichen Überlebensinstinkt freilegten. Als beispielhaftes Narrativ, wie Leadership in höchst kritischen Situationen gelingen kann, greift Thomas Hartmann zudem eines der größten Abenteuer der Menschheitsgeschichte auf - die Antarktis-Expedition (1914 - 1917) von Sir Ernest Shackleton. Ein Musterbeispiel für risikofreudige, aber verantwortungsvolle Führung.

Thomas Hartmann ist Alpinist, Autor, Vortragsredner und Reiseleiter. Nach einer kaufmännischen Ausbildung war er für einen internationalen Tonträgerkonzern in verantwortungsvollen Positionen tätig und studierte parallel dazu sechs Semester BWL im Rahmen eines Fernstudiums. Er bezeichnet sich selbst als traditionellen Bergsteiger, der weltweit auf über 1200 Gipfeln stand. Als Kletterer sind ihm bedeutende Routen gelungen, unter anderem die Nordwände von Eiger, Grandes Jorasses, Matterhorn, Les Droites, Ortler und Civetta. Seit 25 Jahren ist er auch als Reiseleiter tätig und hat bislang 5000 Menschen geführt, häufig bis hinter die Grenzen der Zivilisation. Er setzt sich ein für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Tourismus in ökologisch sensiblen Habitaten. Thomas Hartmann lebt in Oberaudorf / Oberbayern.

Vor allem


Aktivurlaube, Extremsport und Abenteuerreisen sind heute gefragter denn je. Die Angebotspalette ist riesig und Interessierte erfüllen sich heute vermeintliche Abenteuer, die in längst vergangenen Jahrzehnten nur wenigen Menschen vorbehalten waren. Warum versuchen beispielsweise so viele Freizeit-Bergsteiger, organisiert auf den Mount Everest zu steigen? Die meisten sind dort oben mangels Können und Erfahrung deplatziert und würden es in Eigenregie niemals schaffen, zum Gipfel und wieder hinunter zu kommen. Nicht »by fair means«, sondern »by any means« ist die Devise. Manchem ist die eigene Unfähigkeit gar nicht bewusst, mit zum Teil fatalen Konsequenzen. Extreme Ziele wie der Mount Everest und andere sehr hohe Berge, die Durchquerung Grönlands oder die Erreichung des Südpols sind häufig nichts anderes als Spielplätze der Eitelkeit. Für die Umsetzung solch ambitionierter Wünsche – genügend Geld vorausgesetzt – braucht es ein Komplettpaket: einen speziellen Reiseveranstalter, eine perfekte Logistik, Ressourcen und natürlich einen Leader, der uns dorthin führt, wohin wir wollen. Heutzutage ist das kein Problem. Fast alle erdenklichen Reisen lassen sich buchen. Besonders beliebt sind auch Trekkingtouren, die einen Ausbruch auf Zeit vom Alltag bieten, egal auf welchem Kontinent und in welchem Land. Häufig suchen wir fernab von Heimat, Freunden und Familie den Thrill, nehmen Entbehrungen in Kauf und haben Sehnsucht nach dem Außergewöhnlichen. Aber warum? Vielleicht steckt unbewusst der Wunsch dahinter, Erfahrungen zu machen und auf das menschliche Dasein zu schauen, das unsere Vorfahren vor Tausenden von Jahren tagtäglich erlebten. Und um zu erfahren, wie es einst war mit uns und unseren Möglichkeiten. Ich nehme mich da nicht aus.

Bereits als Jugendlicher habe ich Klettern gelernt. Zuerst auf leichten Wegen, dann folgten schwere, später extreme Klettertouren. In Seilschaften, aber auch allein, bin ich durch Wände, Couloirs und über Grate zu vielen Gipfeln gestiegen. Und dies zu allen Jahreszeiten. Von den Alpen, wo alles anfing, ging ich zu den Bergen der Welt. Immer habe ich darauf geachtet, mich Schritt für Schritt zu entwickeln und von denen zu lernen, die es besser konnten als ich. Unbewusst habe ich während unzähliger Berg- und Klettertouren Instinkte ausgebildet und mir die Fähigkeit angeeignet, mich selbst zu führen. Zudem gelang es mir, über Jahre hinweg, ein positives Mindset zu kultivieren, das auf Erkenntnis, Erfahrung, Verantwortung und Selbststeuerung basiert. Vieles habe ich im Gebirge und in zivilisationsfernen Räumen ausprobie