: Volker Gerling
: Brandmale Sondereinheit 303
: Rowohlt Verlag Gmbh
: 9783644011571
: Saskia-Wilkens-Reihe
: 1
: CHF 5.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 266
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Er mordet im Verborgenen. Herzstillstand lautet die offizielle Diagnose, als die Frau tot in ihrem Bett aufgefunden wird. Nur ein unscheinbares Brandmal lässt den Rechtsmediziner aufmerksam werden. Die Frau war nicht das erste Opfer, doch der Täter bleibt ein Unbekannter. Die junge LKA-Beamtin Saskia Wilkens schreckt nicht vor unkonventionellen Methoden zurück und ist neu in der Sondereinheit 303, die sich des Falls annimmt. Das neu gegründete Team ermittelt ganz ohne offizielle Genehmigung. Und so nähern sie sich dem Serienkiller, der immer brutaler tötet. Ein packender und rasanter Thriller um einen eiskalten, berechnenden Serienkiller.   «Gerling weiß, wie es geht, und schreibt für das klassische Thriller-Vielleser-Publikum.» Heike Schmidtke, Verlagsleitung ARGON VERLAG AVE GmbH

Volker Gerling, geboren in Buchholz in der Nordheide, hat mehr als zwanzig Jahre im Vertrieb gearbeitet und ist dabei durch Europa und den Nahen Osten gereist. Seine ersten zehn Bücher schrieb er abends und nachts. Bis ihm klar wurde, dass er eigentlich nur Autor sein möchte. 2019 hängte er den Vertriebsjob an den Nagel, um sich ganz auf sein Schreiben zu konzentrieren. Inspiriert haben ihn die Romane von Nelson DeMille, John Connolly und Don Winslow. Gerling lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Braunschweig.

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Dezember 2020

Saskia Wilkens raste die A7 in Richtung Süden entlang. Fast hätte sie die Ausfahrt Schnelsen-Nord verpasst. Sie wechselte schnell auf die rechte Spur und sauste auf die Ausfahrt, was ihr ein wütendes Hupen vom Wagen hinter ihr einbrachte. Saskia lachte und winkte dem Fahrer zu. Der zeigte ihr erbost den Mittelfinger. Sie hatte das Wochenende bei ihren Eltern im Norden verbracht und Sonntag spontan entschieden, noch eine Nacht zu bleiben. Um den Pendlern aus dem Weg zu gehen, war sie früh am Montagmorgen aufgebrochen. Kaum hatte sie die A7 verlassen, reihte sich Baustelle an Baustelle, und sie verlor den zeitlichen Vorsprung, den sie zuvor aufgebaut hatte. Im Vergleich zu Hamburg war Kiel ein Dorf. Hier war alles irgendwie größer. Sogar die Straßen wirkten breiter, obwohl das natürlich Quatsch war.

Leider waren auch die Staus länger.

Nervös warf sie einen Blick auf die Uhr im Armaturenfeld. Laut Navi brauchte sie noch fast eine halbe Stunde bis ins Präsidium am Bruno-Georges-Platz 1. Sie war rechtzeitig losgefahren, und auf der Autobahn war auch alles wie am Schnürchen gelaufen. Aber jetzt … würde sie zu spät kommen.

Das würde ihrem Vorgesetzten nicht gefallen. Seit Saskia vor einem Jahr in das Landeskriminalamt Hamburg gewechselt und Hauptkommissar Eisenach zugeteilt worden war, ließ der sie regelmäßig spüren, was er von ihr hielt: nämlich gar nichts. Das lag noch nicht einmal an ihr selbst. Ihr Partner galt allgemein als äußerst schwieriger Mensch. Ihre Kollegen in Kiel hatten sie vorgewarnt, denn Eisenach eilte ein bestimmter Ruf voraus. Sicher, es war ein großer Karriereschritt für Saskia, insLKA Hamburg zu wechseln. Womit sie ihrem eigentlichen Ziel, ins Bundeskriminalamt zu kommen, noch einen Schritt näher kam.

Ihrem großen Ziel, demBKA, ordnete sie alles andere unter. Sogar eine Beziehung hatte sie dafür aufgegeben. Markus hatte ihren Ehrgeiz irgendwie pervers gefunden, nannte es einen Fetisch. Er hatte überhaupt nicht verstanden, warum sie diesen Weg eingeschlagen hatte. Markus wollte nicht begreifen, dass, wenn man wirklich etwas bewegen wollte, man ganz nach oben müsste. Erst dann würden die Leute einem zuhören. Und Saskia hatte eine Menge zu sagen. Das müsste eigentlich auf jeden Menschen zutreffen, der halbwegs bei Verstand war und mit offenen Augen durchs Leben ging. Tat man das, erkannte man auch die Missstände, die einem jeden Tag begegneten. Ungerechtigkeiten waren an der Tagesordnung. Im Kleinen wie im Großen.

Der Tante-Emma-Laden um die Ecke musste schließen, weil der Baulöwe das Gebäude abreißen wollte, um teure Eigentumswohnungen zu bauen, die sich eine normale Familie niemals würde leisten können. Deshalb starben die Innenstädte aus, verkamen zu überteuerten Luxusenklaven, in denen kaum noch Kinder aufwuchsen oder Rentner ihren R