: Madita Tietgen
: Himbeerfieber Irland-Liebesroman
: Zeilenfluss
: 9783967142297
: Irland ? Von Cider bis Liebe
: 1
: CHF 4.00
:
: Erzählende Literatur
: German
: 372
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ihr Leben könnte so süß sein wie reife Himbeeren - wenn Lilly es schafft, ihre Dämonen endgültig abzuschütteln ...   Es ist die Chance ihres Lebens: Völlig überraschend unterschreibt der derzeit erfolgreichste und gefragteste Musiker einen Vertrag mit Lillys Künstleragentur in Dublin. Doch die Euphorie, die diese Nachricht in ihr auslöst, hält nicht lange an. Sean O'Sullivan fordert von Lilly Unmögliches: die Lösung seiner Probleme. Allerdings ist er nicht gewillt, ihr zu verraten, welche das sind. Nach außen sprudelt Sean vor Lebenslust, doch innerlich scheint er von seinen Ängsten und Sorgen zerfressen zu werden. Lillys Kämpfernatur lässt sie diese Herausforderung trotzdem annehmen. Doch so ansteckend Seans vermeintliche Unbeschwertheit auch ist - sie hilft Lilly nicht gerade dabei, professionell zu bleiben. Zu allem Überfluss streckt plötzlich auch noch ihre Vergangenheit die Finger nach ihr aus und droht Lillys Leben aus der Bahn zu werfen.  Sowohl Sean als auch Lilly müssen sich ihren Problemen stellen, bevor sie herausfinden können, ob das zwischen ihnen mehr ist als die Flucht vor der Realität.   Der fünfte Band der Bestseller-Reihe 'Irland - Von Cider bis Liebe' von Madita Tietgen. Alle Bände sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.  

Eins


Viertel nach drei. Genervt schaute Lilly auf ihr Smartphone. Sie leerte ihren zweiten Cappuccino und löffelte den übrig gebliebenen Milchschaum vom Boden der Tasse. Klirrend legte sie den kleinen Löffel auf den Unterteller. Drei Uhr siebzehn.

Sean O’Sullivan mochte vielleicht als der neue Ed Sheeran betitelt werden, und ja, er war vor Kurzem von einer Welttournee zurückgekehrt, aber diese Star-Allüren musste sie ihm dringend austreiben. Sofern er ihr überhaupt die Möglichkeit dafür geben würde. Das sah aktuell nämlich nicht danach aus. Seit über einer Stunde ließ er sie imThe Winding Stair, einer Mischung aus Buchladen im Erd- und edlem Restaurant im Obergeschoss, sitzen. Eigentlich waren sie für zwei Uhr verabredet gewesen. Ein erneuter Blick auf ihr Smartphone. Drei Uhr achtzehn. Keine Nachricht von Sean. Dafür aber von ihrer Mom.

Wir wünschen dir ein schönes Wochenende, Liebes! Bis hoffentlich bald, Mom xoxo

Ein Gefühl der Sehnsucht überfiel Lilly, doch sie schob es beiseite und konzentrierte sich auf ihren nicht anwesenden Potenzial-Kandidaten. Lilly fragte sich, warum sie überhaupt noch hier war. Frustriert blinzelte sie. Sie wusste es ganz genau. Natürlich. Es war ihr eigener Ehrgeiz, der sie ihre Zeit verplempern ließ. Und ihre Loyalität zu Aeryn Fitzgerald O’Sullivan.

Wie es in guten Restaurants nun mal war, hatte der Kellner längst Lillys leere Tasse bemerkt. Geschäftig kam er an ihren Tisch.

»Darf ich Ihnen noch etwas bringen?«

Lilly seufzte und bewunderte einmal mehr den Ausblick von den hohen alten Fenstern hinaus auf den Liffey, den Fluss, der sich durch Dublin zog, sowie auf das dahinterliegende Viertel, Temple Bar. Wie lange wollte sie sich zum Affen machen? Die Zeiger an der großen Bahnhofsuhr, die zu Dekorationszwecken in dem Lokal hing, tickten unaufhörlich auf halb vier zu. Nein, sie würde nicht noch länger bleiben. So schön es in diesen historischen Gemäuern auch war, sie hatte Besseres zu tun. Was für eine verpasste Chance! Sie schluckte ihren Ärger hinunter und lächelte dem Kellner freundlich zu.

»Die Rechnung, bitte.«

»Natürlich.« Er nickte und verschwand.

Lilly griff nach ihrer Handtasche und zückte einen kleinen Spiegel. Kritisch beäugte sie ihr dezentes Make-up und die blonden Korkenzieherlocken, die schon wieder nicht dort saßen, wo sie sein sollten. Entnervt klappte sie den Spiegel zu und ließ ihren Blick ein weiteres Mal hinausgleiten. Sie war noch nicht sehr oft hier gewesen, dennoch hatte sie sich bereits in diesen