: Arno Endler
: Im Visier Datenlieferung im schwarzen Dreieck
: Polarise
: 9783947619870
: 1
: CHF 11.60
:
: Science Fiction
: German
: 395
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Der Kurier bringt deine Daten vertraulich ans Ziel.

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    2031 - in Deutschland ist alles und jeder permanent verknüpft. Dennoch gehört Datenschutz der Vergangenheit an. Behörden sowie Cyberkriminelle haben Mittel und Wege gefunden, begehrte Informationen mitzulesen und für ihre Zwecke einzusetzen.
    Wer es finanzieren kann, übergibt seine Dateien einem menschlichen Kurier. Die Daten werden persönlich zum Empfänger transportiert - anonym und vertraulich, von lokalem zu lokalem Speicher.
    Sofia ist eine dieser Kuriere. Während ihres nächsten Jobs passiert es: Sie infiziert ihren Datengürtel mit einem Virus, der mehr als die gewünschten Daten herunterlädt. Die unbekannten Dateien sind nicht für fremde Augen gedacht und Sofia gerät ins Fadenkreuz von Politik, Verfassungsschutz und dem Mob. Begehren sie nur die Informationen oder steckt mehr dahinter?



    Arno Endler, geboren als Sonntagskind 1965 in Neuwied, infizierte sich im Alter von 12 Jahren mit dem Science-Fiction-Virus. Als Schüler durchstöberte er bereits sämtliche Buchhandlungen seiner Heimatstadt auf der Suche nach Büchern des Genres und litt nur an einem Mangel an Taschengeld. Er studierte Steuerrecht und betreute als Landesbeamter verschiedene IT-bezogene Projekte. Seit dem Jahr 2008 wagte er schriftstellerisch Blicke in die nähere und fernere Zukunft und publizierte Dutzende Kurzgeschichten im c´t-Magazin. Seit 2016 schreibt er für die Serie Perry Rhodan NEO und veröffentlichte mehrere Romane in verschiedenen Verlagen.

PROLOG


In der engen Fahrstuhlkabine betrachtete der hagere, hochgewachsene Mann den undeutlichen Schatten auf dem gefliesten, fleckigen Boden. Der Lift ruckelte mehrfach, die Fahrt war unruhig. Eine Technik, die sicher schon bessere Zeiten gesehen hatte.

Der Mann, hier nannte man ihn Sven, nestelte an der Zugangskarte. Sie hing an einem Band, das sich in die Haut seines Nackens ritzte. Er musste schmunzeln, obwohl ihm eigentlich nicht danach war.

Der Umriss auf dem Boden, der nur bedingt seiner Gestalt ähnelte, gemahnte ihn daran, welches Geheimnis er hütete.

Schatten, dachte er, so nennensie uns.

Im Minidisplay neben dem Touchscreen flammte die minus Drei auf – in grellem, blutigem Rot. Nichts deutete darauf hin, dass diese Etage und die zwei darunterliegenden vom Bundesamt für Verfassungsschutz genutzt wurden. Darüber taten die Beamten des IT-Bundesamtes ihren Dienst. Zutritt zu den BfVH-Etagen hatten sie nicht.

Welcome to hell. Willkommen in der Unterwelt, so hatte er einst die Begrüßungstour über sich ergehen lassen.

Sven glich das Wippen des Haltevorgangs aus, hielt seine Zugangskarte vor den Scanner. Die Türen glitten mit einem metallischen Schaben zur Seite. Ein kräftiger kühler Hauch kippte in die Kabine. Die Luft roch nach Desinfektionsmittel.

Sven trat hinaus in den Korridor, der so beamtenstubenmäßig angelegt war, dass er in jeder Streaming-Serie hätte verwendet werden können. Glatter, aber nicht rutschiger Bodenbelag, die Wände in schmucklosem Grau gestrichen, nur unterbrochen durch eine ganze Reihe von Türen zu beiden Seiten. Daneben elektronische Hinweisschilder, wer in den jeweiligen Räumen dahinter residierte.

Sven suchte die minus 3.027, ein Zimmer, in dem Piet auf ihn wartete. Er musste nach rechts.

Seine langen, schlaksigen Beine steckten in einer zu weiten Hose. Die Hosenb