: Karin Kehrer
: Todesklang und Chorgesang Ein Cornwall-Krimi
: Midnight
: 9783958192263
: Bee Merryweather ermittelt
: 1
: CHF 3.20
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 250
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der erste Fall für Bee Merryweather Seit die pensionierte Bee Merryweather in das beschauliche South Pendrick gezogen ist, genießt sie die Schönheit der Natur und die Ruhe in vollen Zügen. Nur für ihr geliebtes Hobby, das Singen, muss sie einiges auf sich nehmen. Denn der Chorleiter Peter Bartholomew geizt nicht mit barschen Worten und reizt einige Chormitglieder bis aufs Blut. Und dann ist er tot. Ausgerechnet Bee findet Peter eines Morgens mit erstarrter Miene in seinem Haus. Seitdem lässt ihr der Fall keine Ruhe. Wer hatte einen Grund, Peter zu töten? Der Startenor, der keiner ist? Der Pfarrer, der ein ziemlich merkwürdiges Hobby pflegt? Oder die junge Frau im roten Kleid, die aus Peters Haus kam und die niemand je zuvor im Dorf gesehen hat? Lust auf mehr Krimis mit englischem Charme?  - Band 1: Todesklang und Chorgesang - Band 2: Leichenschmaus im Herrenhaus  - Band 3: Mordversuch und Häkeltuch - Band 4: Todesschrecken hinter Gartenhecken

Karin Kehrer lässt sich für ihre Romane von ihrer Heimat und ihren unzähligen Reisen auf die Britischen Inseln inspirieren. Die gebürtige Österreicherin liebt das Lesen und Schreiben und verbringt als Ausgleich zum Schreibtisch viel Zeit in der Natur. 

Kapitel 1


Die Strahlen der Nachmittagssonne übergossen die abweisend wirkenden grauen Mauern vonWaterford Manor mit freundlichem Glanz. Ganz so, als wollten sie damit beweisen, dass die Magie des Lichts selbst diesem eher trostlos wirkenden Gebäude so etwas wie ein Lächeln entlocken konnte. Die weite Rasenfläche, die sich vor dem Anwesen erstreckte, schimmerte in diesem unglaublichen Grün, das es nur auf den britischen Inseln gab.

Das schmiedeeiserne Tor, das einladend halb offenstand, warf filigrane Schatten auf die Zufahrt zum Haus. Ein Schild an der Mauer trug das Zeichen des National Trust, den Eichenzweig. Darunter waren die Öffnungszeiten angegeben.

Träge Stille ruhte über dem Anwesen. Nur wenige Besucher verirrten sich für gewöhnlich nach Waterford Manor. Das Haus selbst bot in seiner Schlichtheit keinen besonders bemerkenswerten Anblick. Es war ein dreigeschossiger Klotz mit zwei Giebeln an der vorderen Front und unzähligen schlanken Schornsteinen. In dieser Form existierte es seit den Siebzigerjahren des neunzehnten Jahrhunderts. Wer sich dafür interessierte, konnte eine Sammlung von Wandteppichen besichtigen, und der Garten vermochte zu einem gemütlichen Spaziergang verleiten, auch wenn er mit keinen besonderen Höhepunkten aufzuwarten hatte.

Wer sich nicht gleich vom Anblick des Herrenhauses gefangen nehmen ließ, entdeckte vielleicht nach dem Durchschreiten des Tores rechter Hand das Witwenhaus. Der zweistöckige Bau war zum größten Teil von Efeu bewachsen, als wäre er am liebsten unsichtbar. Eine dicke Eisenkette grenzte die Rasenfläche davor von der Zufahrt ab. Ein Schild mit der AufschriftPrivatbesitz hing daran.

Das Haus machte einen derart abweisenden Eindruck, dass wohl niemand auf die Idee gekommen wäre, ihm einen Besuch abzustatten. Allerdings standen die bis zum Boden reichenden Glasfenster auf der Seite, die dem Herrenhaus zugewandt war, offen.

Die Stille wurde durch ein paar Klavierakkorde unterbrochen, und eine Frauenstimme – ein heller, etwas unsicherer Sopran – begann zu singen.

»Im tiefen Tal der Tränen wandle ich, seit du …« Amaryllis Chloe Waterford holte t