: Carly Phillips
: Küss mich, Kleiner! Roman
: Heyne
: 9783641213343
: 1
: CHF 7.30
:
: Erzählende Literatur
: German
: 352
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Manchen Versuchungen kann man einfach nicht widerstehen!
Auf der Suche nach ihrer verschwundenen Zwillingsschwester Zoe trifft die Psychologin Ariana Costas den attraktiven Quinn Donovan. Lange weiß sie nicht, dass er und Zoe als Undercoveragenten fürs FBI arbeiten. Ari und Quinn verlieben sich ineinander und suchen gemeinsam nach Zoe. Wurde sie entführt oder ist sie einer Verschwörung zum Opfer gefallen?



Carly Phillips, eine New-York-Times- und USA-Today-Bestsellerautorin, hat über 50 prickelnde Liebesromane geschrieben, mit heißen Männern, starken Frauen und den emotional fesselnden Geschichten, die ihre Leser*innen inzwischen erwarten und lieben. Sie ist glücklich verheiratet mit ihrer Collegeliebe, hat zwei fast erwachsene Töchter und drei verrückte Hunde, die auf ihrer Facebook-Fan-Page und ihrer Website zu bewundern sind. Carly Phillips liebt die sozialen Medien und steht in engem Kontakt mit ihren Leser*innen.

Erstes Kapitel

Wenn Wände sprechen könnten, was würden sie für Geschichten erzählen! Vor allem diese hier, dachte Ariana Costas, als sie die lange Reihe von Fotos betrachtete, welche die Wände des Treppenhauses in ihrem Elternhaus schmückten. Sie stellten eine personifizierte Dokumentation des Wahnsinns dar, wenn es denn überhaupt so etwas gab. Das berüchtigte »Panoptikum der Schande«, wie Ariana es gern nannte. Die Fotos zeigten ihre Verwandten auf dem Gipfel ihrer Durchtriebenheit.

Nach den Geräuschen aus der Küche zu urteilen, war ihre Familie auch jetzt wieder fleißig am Werk. Ariana schüttelte den Kopf. Ihr wurde klar, dass sich in den fünf Jahren, die sie von zu Hause fort gewesen war, bedauerlicherweise nicht das Geringste geändert hatte. Offenbar ließ sich ihre Familie nicht einmal von einer vermisst gemeldeten Tochter von ihren Gewohnheiten abhalten. Vor der Küchentür blieb Ariana kurz stehen, zog die Jacke ihres schwarzen Hosenanzugs wie einen Harnisch fester um sich und betrat die Arena.

Die Schwester ihrer Mutter besaß eigentlich ein eigenes Haus gegenüber. Doch sie war fast immer hier, sodass man den Eindruck bekam, als gehöre sie zum Inventar. Vor ihr auf dem Tisch lag das aufgeschlagene Telefonbuch, und sie pickte sich aufs Geradewohl irgendwelche Nummern heraus.

»Hallo? Brauchen Sie nicht mal wieder eine Schornsteinreinigung?«, erkundigte sich Tante Dee mit ihrer hohen Stimme. »Schließlich steht der Winter bald vor der Tür, und man kann nicht vorsichtig genug sein. Wenn Sie ein gemütliches Kaminfeuerchen anzünden, wollen Sie doch sicher nicht feststellen müssen, dass ein Tier im Kamin festsitzt, oder?« Im Nu hatte sie einen Termin mit ihrem Gesprächspartner vereinbart und trug ihn in einen Kalender ein.

Ariana konnte es nicht fassen, dass es immer noch Leute gab, die auf diesen Trick hereinfielen. »Was ziehen Onkel John und du diesen arglosen Menschen eigentlich aus der Tasche, wenn ihr erst mal im Haus seid?«, fragte sie und ging zur Kaffeemaschine.

Tante Dee zwinkerte ihr nur zu, bevor sie die nächste Nummer aus dem Telefonbuch wählte.

Arianas Vater Nicholas saß an dem rechteckigen Küchentisch und zeichnete Plakate. Sie lächelte, als sie seinen kahlen Kopf sah. Die Glatze tat seinem guten Aussehen keinen Abbruch. Vor sieben Jahren war bei ihm Prostatakrebs diagnostiziert worden, was ihn jedoch keineswegs außer Gefecht setzte. Die Chemotherapie und der daraus resultierende Haarausfall legten vielmehr den Grundstein zur größten Einnahmequelle der Familie: die Addams-Family. Dabei holten sie sich ihre Ideen ungeniert bei der gleichnamigenTV-Familienserie. Nicholas spielte Onkel Fester, ihre wunderschöne Mutter Elena war mit ihrem rabenschwarzen Haar die Idealbesetzung für Mortici