: J.D. Robb
: Im Namen des Todes Roman
: Blanvalet
: 9783641155766
: Eve Dallas
: 1
: CHF 8.00
:
: Spannung
: German
: 512
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Zyankali im geweihten Wein? Der neue Fall für Eve Dallas!
Als Pater Miguel Flores bei einer Trauerfeier den Abendmahlkelch an die Lippen setzt, fällt er plötzlich tot um - vergiftet durch Zyankali im geweihten Wein? Lieutenant Eve Dallas wird mit dem Fall betraut und ist fest entschlossen, den Mord an dem Priester aufzuklären. Dieser scheint allerdings nicht der heilige Mann gewesen zu sein, für den ihn seine Gemeinde hielt. Dann geschieht ein weiterer Mord an einem Geistlichen. Was verband die beiden Gottesmänner, und warum mussten sie sterben? Eve Dallas kommt einem dunklen Geheimnis auf die Spur und sieht sich bald mit ihren eigenen verdrängten Dämonen konfrontiert ...

J. D. Robb ist das Pseudonym der international höchst erfolgreichen Autorin Nora Roberts. Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren und veröffentlichte 1981 ihren ersten Roman. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von 500 Millionen Exemplaren überschritten. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.

1

Während der Messe für den Toten stellte der Priester die Oblaten und den billigen Rotwein auf dem Altarleinen zurecht. Hostienschale und Kelch waren aus schwerem Silber. Der Mann in dem blumengeschmückten Sarg hatte sie der Kirche geschenkt. Der Sarg stand am Fuß der ausgetretenen Stufen, die den Priester von seiner Gemeinde trennten.

Der Verstorbene hatte jeden Tag seiner hundertsechzehn Lebensjahre als gläubiger Katholik verbracht. Erst zehn Monate zuvor war seine Frau gestorben, und er hatte sie schmerzlich vermisst.

Jetzt waren die Bänke der alten Kirche in Spanish Harlem mit seinen Kindern, Enkeln, Ur- und Ururenkeln gefüllt. Viele von ihnen lebten noch in der Gemeinde, andere waren dorthin zurückgekehrt, um den Toten zu betrauern und ihm die letzte Ehre zu erweisen, denn sie hatten ihn geliebt. Seine beiden noch lebenden Brüder, Vettern, Basen, Nichten, Neffen, Freunde, Freundinnen, Nachbarn und Nachbarinnen hatten sich versammelt, sodass die Lebenden die Bankreihen, die Seitenschiffe und den Vorraum füllten und den Verblichenen entsprechend dem uralten Ritual ehrten.

Hector Ortiz war ein guter Mensch gewesen, dem ein gutes, angenehmes Leben vergönnt gewesen war. Er war friedlich in seinem Bett gestorben, umgeben von Fotos seiner Familie und zahlreichen Bildern von Jesus, Maria und Laurentius, seinem Lieblingsheiligen, der sich für seinen Glauben hatte zu Tode rösten lassen und – Ironie des Schicksals – Schutzpatron der Gastwirte geworden war.

Hector würde den Menschen fehlen, aber da er ein langes, angenehmes Leben geführt hatte, das durch einen leichten Tod beendet worden war, herrschte während dieser Totenmesse eine Atmosphäre von Frieden und Akzeptanz – und die um ihn weinten, vergossen die Tränen weniger für den Verblichenen als für sich selbst. Dank ihres Glaubens waren sie gewiss, dass Hector Ortiz seines Seelenfriedens sicher war.

Während der Priester die vertrauen Rituale durchführte, sah er die Trauernden an. Sie erwarteten, dass er bei diesem letzten Tribut an den geliebten Mann die Führung übernahm.

Blumen, Weihrauch und der rauchende Wachs der Kerzen erfüllten die Luft mit ihrem mystischen Geruch. Es war der Geruch von Macht und göttlicher Präsenz.

Der Priester neigte feierlich den Kopf über den Symbolen von Fleisch und Blut, bevor er sich die Hände wusch.

Er hatte Hector gekannt und sich erst in der vergangenen Woche seine letzte Beichte angehört. Während die Gemeinde sich erhob, ging Pater Flores durch den Kopf, dass er bei dieser Gelegnheit dem Mann seine letzte Buße auferlegt hatte.

Dann sprach Flores zur Gemeinde, sie sprachen zu ihm und gemeinsam brachten sie erst das vertraute eucharistisc