: J.D. Robb
: Ein sündiges Alibi Roman
: Blanvalet
: 9783641125592
: Eve Dallas
: 1
: CHF 8.00
:
: Spannung
: German
: 512
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der 26. Fall von Eve Dallas - Gefahr ist ihr Beruf und Intuition ihre stärkste Waffe!
Der Tod des milliardenschweren Großindustriellen Thomas A. Anders scheint schnell aufgeklärt zu sein: Tödlicher Unfall im Rahmen misslungener außerehelicher Fesselspielchen. Doch warum finden sich bei dem Opfer Spuren von einem hochkonzentrierten Betäubungsmittel im Blut? War es womöglich doch ein grausam kalkulierter Mord? Mithilfe ihres Ehemanns Roarke und Detective Delia Peabody nimmt Eve Dallas sich des Falles an und ermittelt in der Familie des Opfers. Doch alle haben ein wasserdichtes Alibi. War der Tod des Firmengründers von »Anders Worldwide« tatsächlich nur ein Unfall?

J. D. Robb ist das Pseudonym der international höchst erfolgreichen Autorin Nora Roberts. Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren und veröffentlichte 1981 ihren ersten Roman. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von 500 Millionen Exemplaren überschritten. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.

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Mord war weder voreingenommen noch bigott und beschränkte sich auch nicht auf eine spezielle gesellschaftliche Schicht. Auf die ihm eigene schadenfrohe, Tod und Unheil bringendüberlegte Art stellte er sich für Rasse, Glaube, Geschlecht sowie sozialen Status blind. Dieser Gedanke ging Lieutenant Eve Dallas durch den Kopf, als sie im luxuriösen Schlafgemach des kürzlich verschiedenen Thomas A. Anders stand.

Erst gestern Abend hatte sie den Mord an einer zwanzigjährigen Frau hereinbekommen und aufgeklärt, die gewürgt, geschlagen und am Schluss aus dem Fenster ihrer Bude im neunten Stock geworfen worden war.

Einer Bude, deren Miete wöchentlich zu zahlen war, in der es nach schlechtem Sex, schalem Zoner sowie grauenhaftem Essen vom Chinesen gerochen und in der der Freund des Opfers angeblich geschlafen hatte, während sieverschieden war.

Anders hatte in der Park Avenue sein Leben ausgehaucht, weshalb es in seinem Schlafzimmer nach bonbonbunten Tulpen, Wohlstand, kühler Sauberkeit und Leiche roch. Der Tod hatte ihn auf dem luxuriösen Laken des massiven, mit einem Seidenbaldachin bewehrten Betts ereilt. Während Trisha Brown auf einer fleckigen Matratze auf dem Boden einer Absteige für Junkies umgekommen war. Als sie mit dem Kopf zuerst auf dem Bürgersteig gelandet war, hatte sie bereits nicht mehr gelebt.

Doch egal, wer man im Leben war– ob Männlein oder Weiblein, schwarz, braun oder weiß, arm wie eine Kirchenmaus oder stinkreich–, glich der Tod sämtliche Unterschiede aus. Das hatte sie inüber einem Dutzend Jahren bei der New Yorker Polizei ein ums andere Mal erlebt.

Es war kaum sieben Uhr, und schon war sie mit dem toten Mann allein. Die Beamten, die zuerst im Haus erschienen waren, saßen unten bei der Hauswirtschafterin, die die Polizei verständigt hatte. Mit versiegelten Händen und Stiefeln lief Eve am Rand des Zimmers auf und ab und sprach in das an ihrer Jacke festgemachte Aufnahmegerät.

»Das Opfer wurde als Thomas Aurelius Anders, wohnhaft unter dieser Adresse, identifiziert. Männlich, weiß, einundsechzig Jahre alt, verheiratet. Die Ehefrau ist angeblich verreist, wurde aber von Greta Horowitz, der Hausangestellten, die den Toten gegen sechs entdeckt und um sechs Uhr zwölf die Polizei verständig hat,über den Tod des Mannes informiert.«

Eve legte ihren Kopf ein wenig schräg. Ihr kurzes, leicht zerzaustes, braunes Haar fiel um ein scharf geschnittenes Gesicht. Als sie den Toten auf dem großen, eleganten Bett studierte, waren ihre Augen, die ein wenig heller als die Haare waren, scharf, zynisch und völlig ausdruckslos.

»Angeblich war Anders allein im Haus. Es gibt zwei Droiden, doch sie waren beide ausgestellt. Auf den ersten Blick sind keine Spuren eines gewaltsamen Eindringens, eines Einbruchs oder eines Kampfs zu sehen.«

Mit ihren langen Beinen trat sie vor das Bett. Ihr geschmeidiger Körper war in Jeans, ein schlichtes Baumwollhemd und einen langen schwarzen Ledermantel gehüllt.

Aus Richtung des gasbetriebenen Kamins, in dem hinter ihrem Rücken goldene und rote Flammen loderten, wurde plötzlich eine Stimme laut.

GUTENMORGEN,MRANDERS!

Sie drehte sich um und starrte mit zusammengekniffenen Augen auf den Bildschirmüber dem Kamin. Die weibliche Computerstimme klang erschreckend gut gelaunt, und die kitschigen Farben des Sonnenaufgangs, die auf