: Jessica Wismar
: Eloise 2: Inmitten der Dunkelheit Düster-romantischer Liebesroman für Fantasy-Fans
: Impress
: 9783646605846
: 1
: CHF 3.20
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 467
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
**Steh für deine Liebe ein und verändere die Welt** Seit Eloise hinter den Mauern des Feindes lebt, ist ihr Alltag scheinbar leichter geworden: Es gibt genug zu essen und ein Dach über dem Kopf. Zudem hat sie den Mann, der sie einst enttarnte, lieben gelernt. Dennoch ist ihnen beiden bewusst, dass jenseits ihrer geordneten Welt nach wie vor Elend und Hunger herrschen, und sie haben trotz ihres so bequemen neuen Lebens ein gemeinsames Ziel: das Licht der Hoffnung zu den Ärmsten zurückzubringen und Gerechtigkeit wiederherzustellen. Doch gegen eine Macht aufzubegehren, die keiner Kontrolle unterliegt, ist äußerst gefährlich - nicht nur für die beiden. »Die rote Königin« meets »Robin Hood«  Jessica Wismar hat mit Eloise eine starke und entschlossene Heldin erschaffen, die bereit ist, für ihre Überzeugungen alles zu riskieren. Dieser Fantasy-Liebesroman ist ein Muss für alle, die gern packende und zugleich romantische Buchserien lesen. //Alle Bände der düster-romantischen Fantasy-Serie »Eloise« bei Impress: -- Eloise 1: Hinter den Mauern des Feindes  -- Eloise 2: Inmitten der Dunkelheit -- Eloise: Sammelband zur düster-romantischen Fantasy-Serie//

Neujahr 1990 wurde Jessica Wismar als zweite von vier Töchtern geboren. Was mit dreizehn Jahren als emotionales Ventil diente, wurde über die Jahre zu einer Leidenschaft und Texte, die zunächst nur für sie selbst bestimmt waren, dürfen jetzt auch andere begeistern. Als Mittlere war es für Jessica schon immer wichtig auch die andere Seite zu verstehen, was sie in ihre Charaktere einfließen lässt. Dadurch werden die Figuren facettenreich, was einen bis zum letzten Wort mitfiebern lässt.

Kapitel 2


»Also heißt es eher ›Woher wir kamen‹ und nicht ›Wohin wir kamen‹«, schloss Ezra.

»Sieht so aus.« Elli nickte.

Sie standen nun schon den dritten Tag gemeinsam an Ezras Pult im Studierwerk und durchforsteten endlos viele Schriften, um eine Übersetzung eines Textes anzufertigen. Das Pult war zwar groß, sodass drei Bücher gleichzeitig darauf Platz hatten, aber dennoch reichte das oft nicht für ihre Arbeit aus. Daher lagerte Elli die Schriften auf dem Pult nebenan aus. Sie musste dafür zwar immer um das Trennregal zwischen den Pulten herumgehen, aber sie brauchten einfach mehr Platz. Sie ging hinüber und holte eine Schriftrolle, die eine Karte eines Teils der damaligen Welt zeigte.

»Das verändert den Sinn komplett«, murmelte Ezra und blätterte seine Aufzeichnungen durch.

Elli legte die Karte über eines der Bücher auf Ezras Pult und zeigte mit dem Finger auf einen Stadtnamen. »Der Text spricht von Hazara als Ort, woher sie kamen. Wenn sie von dort kamen und nicht dorthin gingen, wohin sind sie dann gegangen?«, fragte sie nachdenklich und ließ ihren Blick rund um Hazara schweifen.

»Egal ob nach Westen oder Süden, dann wären sie den Vandalen begegnet. Nach Osten hätten sie auf Waliser treffen müssen«, überlegte Ezra laut, während er sich zu Elli über die Karte beugte.

Elli nickte und fuhr die Karte entlang. »Nach Norden zu gehen, wäre eigentlich Unsinn. Sieh dir nur den Bergpass an. Der muss so kurz nach der Katastrophe komplett voller Eis gewesen sein«, bemerkte sie.

»Vielleicht erfahren wir es noch.« Ezra tippte mit vor Neugier funkelnden Augen auf das Buch, das neben seinem Text zahlreiche weitere beinhaltete, die noch zu übersetzen waren.

»Vielleicht.« Elli zuckte mit den Schultern und ließ die Karte los, die sich daraufhin halb wieder einrollte.

»Du scheinst nicht so von dieser Frage gefesselt zu sein«, bemerkte Ezra.

»Stimmt.«

»Wieso?«

Elli seufzte und schaute durch die große Glaskuppel hinaus in den blauen Himmel. »Weißt du, Ezra, es ist natürlich interessant, was damals passiert ist, aber wir haben heute so viele Probleme, mit denen wir uns beschäftigen müssten, dass mir die Ruhe fehlt, um wirklich neugierig zu sein«, gestand sie und sah den Referendar wieder an.

Ezra runzelte seine Stirn in Unverständnis. »Was denn für Probleme?«

Sie verzog ihre Lippen. »Lass mich raten, du warst nie außerhalb der Mauern.«

»Doch, klar. Ich komme aus dem Westviertel.«

So hatte Elli das sicher nicht gemeint. Aber eigentlich war klar, dass er mit seiner Sicht auf die Welt sie falsch verstanden hatte. Sie hatte ja begriffen, dass das Leben hier ein anderes war. »Dann kennst du die Probleme, von denen ich spreche, wahrscheinlich gar nicht. Ich komme aus den Armenvierteln. Ich bin dort aufgewachsen und habe bis vor kurzem da gelebt. Es gibt viele Probleme dort draußen und der Orden könnte so viel tun.«

»Der Orden? Aber der Orden tut doch schon viel.«

»Wirklich? Was tut dein Haus?«, fragte sie herausfordernd.

»Mein Haus? Na, wie jedes Haus schickt es die Nicolaner, die für Ordnung sorgen«, erklärte er wie auswendig gelernt.

Elli nickte. Genau diese Antwort hatte sie erwartet. Weil sie nicht sahen, dass sie im Grunde nichts taten. »Das ist doch nicht helfen. Der Glauben lebt Barmherzigkeit und Nächstenliebe. Nicolaner bestrafen bloß jene, die eine Sünde begangen haben. Aber wer hilft denen, die keine Sünde begangen haben? Den Gehorsamen, egal ob wahrhaft gläubig oder nicht? Ich sag es dir, Ezra. Ich war draußen. Niemand hilft ihnen.«

Ezra schüttelte leicht seinen Kopf. Er zog sein Kinn zurück und stieß die Zunge leicht zwischen seinen Lippen durch. Er mochte nicht, was sie sagte. »Und was könnten wir in deinen Augen tun?«, fragte er schließlich nach.

»Unterrichten«, schlug sie vor.

»Was denn?«

»Lesen und schreiben. Die Kinder hätten etwas zu tun und würden nicht mehr auf der Straße herumlungern müssen. Man könnte sie früh Barmherzigke