: Katharina Peters, Lena Johannson, Ben Kryst Tomasson
: Küste, Meer& Mord Drei Krimis von deutschen Küsten in einem E-Book.
: Aufbau Verlag
: 9783841215543
: 1
: CHF 13.50
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 900
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Drei spannende Krimis von deutschen Küsten in einem E-Book, drei AutorInnen zum Kennenlernen.

< trong>Katharina Peters - Hafenmord.
Romy Becarre glaubt auf Rügen, ein wenig zur Ruhe zu kommen. Doch kaum hat sie sich auf ihrer neuen Dienststelle eingerichtet, hat sie ihren ersten Fall. Nach einem anonymen Anruf findet die Polizei auf dem Gelände einer Fischfabrik im Sassnitzer Hafen die Leiche des seit anderthalb Tagen vermissten Kai Richardt. Der 45-jährige Geschäftsmann, Familienvater und Triathlet aus Bergen, verlor im Keller eines Lagerhauses sein Leben. Bei der Durchsuchung des Lagerhauses stößt Romy auf eine zweite Leiche. Das Skelett einer Frau wird gefunden, die im Jahr 2000 spurlos verschwand, als sie auf der Insel merkwürdigen Geschäften des toten Richardts nachging. Doch wo ist der Zusammenhang zwischen den beiden Mordfällen?

Rügen - zauberhaft und mörderisch!

Lena Johannson - Mord auf dem Dornbusch.
Der Möchtegern-Autor Ronald Udnik organisiert die Literaturtage auf Hiddensee. Star der Veranstaltung ist Dorinda Schwarz, eine ebenso schillernde wie geheimnisvolle Diva der Literaturszene. Doch nach ihrem Vortrag wird sie tot am Dornbusch gefunden. Die Art, wie die Leiche zur Schau gestellt ist, gleicht exakt der Darstellung in einem ihrer Romane. Kommissarin Conny Lorenz, die aus Stralsund auf die Insel kommt, stellt bei ihren Ermittlungen fest, dass die Tote viele Feinde hatte: Autoren, Verleger, ehemalige Freunde ...

Hiddensee - so spannend und mörderisch, wie man es noch nicht gesehen hat.

Ben Kryst Tomasson - Sylter Affären
Der Club Royale ist Sylts neuester In-Club: Hier treffen sich die Schönen und Reichen - allen voran der Bauunternehmer Jahnke, dem der Club gehört. Doch auch andere Prominenz zieht das besondere Ambiente an - darunter einige, die schon seit längerem im Visier der Steuerfahndung stehen. Karolina Dahl, Kriminalkommissarin beim LKA, wird undercover nach Sylt geschickt. Sie schleicht sich bei Jahnke ein und gaukelt ihm vor, Kontakt zu Geldwäschern zu suchen. Jahnke verspricht, ihr zu helfen, doch dann ist er tot - und Karolina steht unter Mordverdacht ...

Ein packender Sylt-Krimi mit viel Lokalkolorit - und einer ungewöhnlichen Heldin.



Katharina Peters schloss ein Studium in Germanistik und Kunstgeschichte ab. Sie begeistert sich für japanische Kampfkunst und lebt mit ihren Hunden am Rande von Berlin. An die Ostsee fährt sie, um zu recherchieren, zu schreiben - und gelegentlich auch zu entspannen.

Aus der Rügen-Serie mit Romy Beccare sind »Hafenmord«, »Dünenmord«, »Klippenmord«, »Bernsteinmord«, »Leuchtturmmord«, »Deichmord«, »Strandmord«, »Fischermord«, »Schiffsmord«, »Ankermord«, »Ufermord« und »Inselmord« lieferbar.

Aus der Ostsee-Serie sind »Todesstrand«, »Todeshaff«, »Todeswoge«, »Todesklippe« sowie »Todeswall« lieferbar.

Mit der Kriminalpsychologin Hannah Jakob als Hauptfigur sind »Herztod«, »Wachkoma«, »Vergeltung«, »Abrechnung«, »Toteneis« und »Abgrund« lieferbar.

Zuletzt erschienen von ihr: »Bornholmer Schatten«, »Bornholmer Falle« und »Bornholmer Flucht«.

Mehr zur Autorin unter www.katharinapeters.com

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Kommissarin Ramona Beccare war erleichtert, als das Telefon klingelte und Kollege Kasper Schneider ihr Wochenende am Sonntagabend vorzeitig beendete. Sie war gerade in ihre Wohnung nach Binz zurückgekehrt: Salzgeruch auf der Haut und das aufgewühlte Meer noch vor Augen. Moritz im Herzen. Melancholisch bis auf die Knochen und gar nicht italienisch temperamentvoll, wie man es ihr gerne nachsagte, geschweige denn unbeschwert und fröhlich.

Sie legte den Motorradhelm auf die Küchenbank, schüttelte ihr schwarzes lockiges Haar zurecht und meldete sich nach kurzem Blick aufs Display. »Guten Abend, Kollege. Gibt es Arbeit für uns?«

»Kann man so sagen. Üble Sache«, erwiderte Schneider nach knapper Begrüßung. Er klang angestrengt. Das war selten.

»Geht das genauer?«

»Jo – ’ne Leiche auf dem Gelände hinter der Fischfabrik am Sassnitzer Hafen. Vorher gab’s ’nen anonymen Anruf.«

Mehr hatte er im Moment nicht zu sagen. Die Kommissarin seufzte. Kasper Schneider war wie die meisten Rüganer nicht gerade als exzessiver Redner oder leutseliger Plauderer verschrien. Das war häufig hilfreich, zeitsparend und angenehm, manchmal jedoch nervtötend und mühsam.

In Rostock und Schwerin, wo Ramona Beccare, genannt Romy, in den vergangenen Jahren als Ermittlerin in verschiedenen Mordkommissionen gearbeitet hatte, bevor sie vor einem guten halben Jahr als leitende Kommissarin nach Bergen auf Rügen wechselte, war es im Gespräch auch selten ausschweifend zugegangen. Romy war also mit einer gewissen nördlichen Sturheit durchaus vertraut und hatte bereits gelernt, ihr südländisches Temperament zu zügeln. Besser gesagt: Sie bemühte sich immer wieder darum, und der Lernprozess war noch lange nicht abgeschlossen.

So nahm sie die landestypisch verbale Zurückhaltung ihres Kollegen Kasper Schneider meist gelassen zur Kenntnis. Der Mann war ein hervorragender Organisator mit einem bemerkenswerten Gedächtnis, und sie konnte bestätigen, dass sein Ruf als bester Hobbykoch auf Rügen – zumindest in Polizeikreisen – völlig angemessen war. Außerdem hatte er ihr den Neubeginn in Bergen leichtgemacht. Mit gut über sechzig Jahren fürchtete der Mann keine Konkurrenz mehr, sondern freute sich über die Verstärkung in Gestalt einer jungen Kommissarin, die in ihrer Freizeit boxte und im Einsatz gerne in vorderster Linie zeigen durfte, was sie draufhatte. Wenn er sein verschmitztes Lächeln zeigte, hatte er sogar was von Hardy Krüger. Aber das durfte sie ihm vielleicht mal in zwanzig Jahren sagen. Wenn überhaupt.

Die 35-jährige gebürtige Münchnerin hatte ihre Laufbahn in der bayerischen Landeshauptstadt bei der Sitte begonnen und kurze Zeit später in Köln fortgesetzt. Ihre Eltern waren entsetzt gewesen, als es sie schließlich sogar nach Mecklenburg-Vorpommern verschlagen hatte – der Liebe wegen. Der Liebe zum Meer. Der Liebe zu Moritz, der aus Rostock stammte und Polizeischüler unterrichtet hatte. Mit dem sie die schönsten Tage ihres Lebens auf Rügen verbracht hatte, in einem kleinen Bungalow in Gager, im Südosten auf der Halbinsel Mönchgut, wo sie sich gar nicht satthören konnte am Rauschen des Meeres und sich den heftigsten Sonnenbrand ihres Lebens geholt hatte. Moritz war im letzten Sommer seinen vierten Marathon gelaufen – und er war bei Kilometer sechsunddreißig den plötzlichen Herztod gestorben.

Romy hatte ihre Eltern nicht zum ersten Mal enttäuscht. Bereits die Entscheidung, zur Kripo zu gehen, statt ihre berufliche Zukunft im elterlichen Restaurant zu suchen, hatte fast den Bruch bedeutet und leidenschaftlich geführte Auseinandersetzungen nach sich gezogen. Romys Vater Frederico stammte aus Neapel und führte zusammen mit seiner Frau, einer waschechten Münchnerin, seit Jahrzehnten ein angesehenes Lokal in Schwabing. Nach seinem Familien- und Selbstverständnis hatten die Kinder die Tradition im Sinne der Eltern fortzusetzen, und zwar voller Begeisterung, Hingabe und Dankbarkeit. Romy liebte ihre Eltern, aber das Leben in Schwabing war nie ihres gewesen, ihr Kochtalent verdiente kaum diese Bezeichnung, und ihr Interesse an der Gastronomie tendierte gegen null.

Leider führte das Thema immer wieder zu hitzigen und lautstarken Diskussionen – auch und gerne am Telefon –, zumal Romys älterer Bruder Roberto inzwischen ebenfalls andere berufliche Pläne hatte, oder besser gesagt: Er hatte keine Lust mehr, unter der Fuchtel des Vaters zu stehen. Romy hatte volles Verständnis für ihn und hielt mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg.

Die Kommissarin schüttelte die Gedanken ab, schlüpfte in ihre Lederjacke und griff zum gerade abgelegten Helm. Ihre Vespa war noch warm, ein kräftiger Ostwind hatte merklich aufgefrischt. Sie fuhr auf der Prorarer Chaussee die Küste entlang in Richtung Norden, links den Kleinen Jasmunder Bodden, rechts die Prora hinter sich lassend.

Die von den Nazis erbaute gigantische Ferienanlage, die weder fertiggestellt noch je ihrer ursprünglichen Bestimmung übergeben worden war, versetzte Romy mit ihrer wuchtigen Präsenz stets aufs Neue in Erstaunen. Mehr noch – die Anlage war ihr unheimlich, auch noch beim dritten und vierten Rundgang. Der dunkle Koloss war mehrere Kilometer lang und beherbergte nach der wechselweisen Nutzung von Militär, Volkspolizei und Bundeswehr inzwischen zahlreiche Ausstellungen und Projekte und bot Platz für kulturelle Veranstaltungen der unterschiedlichsten Art. Doch ein Großteil