: Viola Maybach
: E-Book 11 - 20 Der neue Dr. Laurin Staffel 2 - Arztroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740981211
: Der neue Dr. Laurin
: 1
: CHF 23.80
:
: Erzählende Literatur
: German
: 640
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Diese Serie von der Erfolgsschriftstellerin Viola Maybach knüpft an die bereits erschienenen Dr. Laurin-Romane von Patricia Vandenberg an. Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt. Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen. Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert. E-Book 1: 11 - Es begann an einem Tag im Herbst E-Book 2: 12 - Böser Verdacht E-Book 3: 13 - Elsas Geheimnis E-Book 4: 14 - Meine beste Freundin E-Book 5: 15 - Kannst du mich noch lieben? E-Book 6: 16 - Liebe auf den dritten Blick E-Book 7: 17 - Ein dreister Überfall E-Book 8: 18 - Aus Umwegen ins große Glück? E-Book 9: 19 - Kann das wirklich Liebe sein? E-Book 10: 20 - Gib nicht auf, Jasmin! E-Book 1: Es begann an einem Tag im Herbst E-Book 2: Böser Verdacht E-Book 3: Elsas Geheimnis E-Book 4: Meine beste Freundin E-Book 5: Kannst du mich noch lieben? E-Book 6: Liebe auf den dritten Blick E-Book 7: Ein dreister Überfall E-Book 8: Auf Umwegen ins große Glück? E-Book 9: Kann das wirklich Liebe sein? E-Book 10: Gib nicht auf, Jasmin!

Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie 'Der kleine Fürst' in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Der zur Waise gewordene angehende Fürst Christian von Sternberg ist ein liebenswerter Junge, dessen mustergültige Entwicklung zu einer großen Persönlichkeit niemanden kalt lässt. Viola Maybach blickt auf eine stattliche Anzahl erfolgreicher Serien zurück, exemplarisch seien genannt 'Das Tagebuch der Christina von Rothenfels', 'Rosenweg Nr. 5', 'Das Ärztehaus' und eine feuilletonistische Biografie. 'Der kleine Fürst' ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

»Was hast du denn erwartet?«, fragte er aufrichtig verwundert. »Dass ich hier wie ein Mönch lebe?«

»Wie ein Mönch? Ich war letzte Woche hier, und vorletzte Woche auch…«

Er kam näher, umfasste mit hartem Griff ihr Kinn. »Na, und?«, fragte er herausfordernd. »Ich bin ein Mann, ich habe meine Bedürfnisse. Jetzt tu doch nicht so, als ­hättest du das nicht gewusst! Ich brauche eine Frau im Bett – aber das hat mit uns überhaupt nichts zu tun.«

Gegen ihren Willen füllten sich ihre Augen mit Tränen. Sie wollte nicht weinen, sie wollte sich von ihm nicht klein machen, nicht demütigen lassen, aber in diesem Moment begriff sie es endgültig: Er war nicht der Mann, den sie bei ihrer ersten Begegnung wenige Wochen zuvor in ihm gesehen hatte. Tröstlich war allein der Gedanke, dass sie­ nicht allzu lange gebraucht hatte für diese Erkenntnis. Sie hatte geglaubt, ihn zu lieben, jetzt erkannte sie, dass sie einem Irrtum erlegen war, ihre Gefühle hatten mit Liebe nicht viel zu tun. Eine rasch aufflackernde Verliebtheit war es gewesen, weil er so attraktiv war, berühmt, begehrt. Alle wollten ihn haben, aber er hatte sich ihr zugewandt. Ja, das hatte ihr geschmeichelt. Jetzt freilich wünschte sie sich, er hätte sie damals übersehen und eine andere Frau mit seiner Aufmerksamkeit beglückt. Aber für solche Überlegungen war es natürlich zu spät.

Der Griff um ihr Kinn lockerte sich, seine Hand wanderte ihren Hals hinunter zu ihrer Schulter, streifte ihren Busen, wanderte zu ihrem Rücken. Er zog sie fest an sich. »Vergiss die anderen Frauen«, flüsterte er, »sie bedeuten mir nichts.«

Sie fühlte sich wie eine Puppe aus Glas. Er will mich zerbrechen, dachte sie, aber sie wusste, dass sie das nicht zulassen würde. Sie hatte seine Eifersucht, seine Wutanfälle für Liebesbeweise gehalten – wie töricht von ihr. Nun wusste sie es besser.

Ihr war klar, was das bedeutete. Sie musste weg. Weg von ihm, weg von hier. Sie konnte natürlich nach dem Wochenende abreisen und ihm ihre Entscheidung schriftlich mitteilen. Aber war das nicht feige? Musste sie es ihm nicht ins Gesicht sagen? Nein, dachte sie, muss ich nicht. Ich bin ihm nichts schuldig, gar nichts.

Sie schob ihn von sich. »Nicht jetzt«, sagte sie so bestimmt, dass er sie tatsächlich losließ.

»Du bist immer noch böse auf mich!«, rief er. »Was soll ich tun, damit du mir verzeihst?«

»Lass dir etwas einfallen«, sagte sie.

Sein Blick war gekränkt, doch im schon im nächsten Moment leuchteten seine Augen auf. »Das tue ich!«, rief er.

Sie hörte, wie er den Zimmerservice anrief und wandte sich ab. Sie ging zum Fenster und sah hinaus in die Nacht, ohne etwas zu sehen. Sie brauchte einen Plan, sie brauchte Mut, sie brauchte Kraft.

Nichts davon hatte sie in diesem Moment. Trotzdem musste sie handeln.

*

»Du bist nicht unbegabt, Konny«, sagte Kevin Laurin zu seinem älteren Bruder, der noch immer mit nassen Augen neben ihm saß. Mitternacht war längst vorüber, aber dieses Gespräch war wichtiger als Schlaf, obwohl sie beide morgen einen anstrengenden Tag vor sich hatten, Kevin in der Schule, Konstantin beim Dreh seines ersten Films. »Ich habe dich gesehen in diesem Theaterstück, ich weiß, worüber ich spreche.«

»Und warum versage ich dann jetzt?«

»Vielleicht bildest du dir das ja nur ein?«

»Nein, ich spüre, wie schlecht ich spiele, wie hölzern. Und ich sehe es an den Gesichtern der anderen. Oliver hat mich gegen den Willen des Produzenten durchgeboxt als Hauptbesetzung für seinen Film, und jetzt geht alles schief. Ich meine, keiner sagt etwas zu mir, alle hoffen, dass ich mich irgendwie fange, aber je mehr ich die allgemeine Enttäuschung spüre, desto verkrampfter werde ich. Und wäre ich wirklich begabt, dann würde ich es trotz meines Lampenfiebers schaffen, richtig gut zu sein.«

Erneut liefen Konstantin Tränen die Wangen hinunter. Seinen großen Bruder weinen zu sehen war das Schlimmste für Kevin. Immer war Konstantin stark gewesen, ein Vorbild. Jetzt brauchte er Hilfe.

»Ich hätte die Schauspielerei weiterhin als mein Hobby ansehen und nicht auf die verrückte Idee kommen sollen, daraus einen Beruf zu machen. Warum habe ich allen gesagt, dass ich nicht me