: Chantelle Shaw
: Der italienische Tycoon und die Tänzerin
: Cora Verlag
: 9783751518710
: Julia
: 1
: CHF 2.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Eine junge Frau mit einem Baby auf dem Arm stürmt in die Konferenz und behauptet, ihr verwaister Neffe sei Rafa Vieris Sohn! Eine Lüge, weiß der italienische Tycoon. Er hat Ivy Bennetts Schwester nicht gekannt. Aber um neugierigen Reportern zu entkommen, schlägt er vor, dass Ivy und der Junge den DNA-Test auf seinem Castello abwarten. Doch Rafas Plan misslingt: Erst wird das Verlangen zwischen ihm und der unkonventionellen Tänzerin unzähmbar, dann behauptet die Presse, er würde sein uneheliches Kind verleugnen! Es gibt nur eine Lösung: Er und Ivy müssen heiraten ...



Chantelle Shaw ist in London aufgewachsen. Mit 20 Jahren heiratete sie ihre Jugendliebe. Mit der Geburt des ersten Kindes widmete sie sich ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter, ein Vollzeitjob, da die Familie bald auf sechs Kinder und verschiedene Haustiere anwuchs. Chantelle Shaw entdeckte die Liebesromane von Mills& Boon, die sie schon aus ihrer Jugend kannte, in den ersten Jahren als Mutter neu. Während ihrer unfreiwillig nachtaktiven Zeit, hatte sie häufig ein Baby im Arm und ein Buch in der anderen Hand. In ihrer Freizeit fing Sie an, eigene Geschichten zu schreiben. Mills& Boon lehnte ihre ersten Entwürfe ab, ermutigte sie aber weiter zu machen. Doch als Mutter von sechs Kindern, die auch noch halbtags arbeitete, blieb ihr kaum Zeit. Erst 20 Jahre später begann sie wieder ernsthaft zu schreiben, als sie versuchte über den Tod ihrer Mutter hinweg zu kommen. Sie konnte sich in die Welten in ihrem Kopf flüchten und so für einige Zeit ihre Trauer vergessen. Seit dieser Zeit mag Chantelle Shaw Liebesromane noch mehr als zuvor, denn kein anderes Genre verleiht seinen Lesern ein ähnliches Gefühl von Glück und Entspannung. Sie liebt es, starke, entschlossene und sexy Helden zu kreieren, die letztendlich das große Glück und die Liebe finden. Das Schreiben nimmt ihre meiste Zeit ein, aber wenn sie einen freien Kopf braucht, geht sie in ihren Garten oder spazieren. Manchmal wünschte sie sich nur, dass sie auch von der Hausarbeit einen freien Kopf bekommen würde.

1. KAPITEL


Das war er, der große Wurf! Der Vertrag, mit dem er seinen Gegnern beweisen konnte, dass er ein würdiger Nachfolger seines Vaters war.

Rafa Vieri erlaubte sich ein kurzes zufriedenes Lächeln. Mit diesem Geschäft würde er die Position vonVieri Azioni als größte Finanzholding in Europa festigen.

Er ließ seinen Blick über die Vorstandriege schweifen, die an dem Konferenztisch aus poliertem Mahagoniholz saß. Der weißhaarige Mann ihm gegenüber war Carlo Landini, Chef der renommiertesten Privatbank Italiens, derBanca Landini. Rafa hatte seinen ganzen Charme und jede Menge Überzeugungsarbeit eingesetzt, um Carlo Landini davon zu überzeugen, die Mehrheitsbeteiligung seiner Bank anVieri Azioni zu verkaufen.

Einige der Vorstandsmitglieder hatten nach dem unerwarteten Tod von Rafas Vater vor zwei Monaten Zweifel an seiner Eignung als Geschäftsführer geäußert, weil ihm der Ruf anhaftete, ein Playboy zu sein. Und dann gab es da noch die unschöne Scheidung von seiner Ex-Frau, die sich in aller Öffentlichkeit abgespielt hatte. Deswegen hatte sich Rafa in letzter Zeit wie ein Ausbund an Tugendhaftigkeit verhalten. Ebenso wichtig war es, Carlo Landini zu zeigen, dass er seinen alten Lebensstil aufgegeben hatte, den er als professioneller Basketballspieler in Amerika gepflegt hatte, bevor er vor achtzehn Monaten nach Italien zurückgekehrt war, um an der Seite seines Vaters bei Vieri Azioni zu arbeiten.

Rafa wusste, dass Carlo gehofft hatte, dieBanca Landini seinem einzigen Sohn zu vererben. Leider war Patrizios lebloser Körper auf seiner Jacht auf den Bahamas auf gefunden wurden, es kursierten Gerüchte, dass er an einer Überdosis Kokain gestorben war. Einen Skandal hatte man erfolgreich zu verhindern gewusst, doch durch Patrizios Tod stand Carlo plötzlich ohne Nachfolger da. Daher überraschte es nicht, dass Carlo sich nun wünschte, die jahrhundertealte ehrwürdige Bank seiner Familie zumindest in moralisch einwandfreie Hände zu geben.

Rafa räusperte sich. „Wollen wir fortfahren?“

Der ältere Mann nickte. „Ich bin bereit, den Vertrag zu unterzeichnen. Sie haben mich davon überzeugt, Rafa, dass dieBanca Landini unter der Leitung vonVieri Azioni sicher und erfolgreich weitergeführt wird.“

Carlo nahm den Stift in die Hand, hielt aber unvermittelt inne, als die Tür zum Sitzungssaal mit einem lauten Geräusch aufflog.

Was zum Teufel? Abrupt wandte Rafa sich der Quelle der Störung zu und sah eine junge Frau, die in den Raum geplatzt war.

Seine Verwirrung schlug in Zorn um. Er hatte seine Assistentin angewiesen, das Meeting nur zu unterbrechen, wenn das Gebäude abbrannte.

Wie ein Kaninchen im Scheinwerferlicht blieb die junge Frau stehen, als sich alle Blicke im Saal auf sie richteten. Das Auffälligste an ihr war das leuchtend pink gefärbte Haar, das überhaupt nicht zu ihrem orangefarbenen T-Shirt passte. Außerdem waren die Jeans an den Knien zerrissen. Vervollständigt wurde der bizarre Anblick von einem Baby in einer Trage vor ihrer Brust, allerdings war alles, was man von dem Kind sehen konnte, ein Büschel dunkler Haare und zwei Beinchen.

Erinnerungen an Lola als Baby blitzten in Rafas Kopf auf. Plötzlich wurde ihm flau. Seit dem allerersten Moment, als er sie in seinen Armen gehalten hatte, war er verzaubert gewesen. Seine Prinzessin, sein kleines Mädchen – zumindest hatte er das geglaubt.

Bis seine lügende und betrügende Ex-Frau seine Welt aus den Angeln gehoben hatte.

Mit derselben Rücksichtslosigkeit, die ihn zu einem Champion auf dem Basketballplatz gemacht und ihm in jüngster Zeit den Ruf eines gnadenlosen Geschäftsmannes eingebracht hatte, schob Rafa seine Vergangenheit zurück in eine Kiste mit der Aufschrift „Nicht öffnen“.

Seine sonst so unerschütterliche Assistentin eilte in den Saal.

„Mis