: Debbie Macomber
: Das kleine Cottage am Meer Roman
: Blanvalet
: 9783641238919
: 1
: CHF 7.30
:
: Erzählende Literatur
: German
: 416
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Zuhause ist, wo mein Herz ist - und das Meer ...
Annie Marlow hat das Schlimmste erlebt, denn sie hat ihre ganze Familie durch ein tragisches Unglück verloren. Als ihre beste Freundin ihr rät, an den Ort zurückzukehren, an dem sie immer glücklich war, fällt ihr Oceanside ein, eine kleine Stadt am Meer, in der sie viele fröhliche Sommer mit ihrer Familie verbrachte. Annie mietet ein winziges Cottage und schließt auch bald neue Freundschaften - vor allem mit Keaton, der für sie der Fels in der Brandung wird. Während sie langsam zurück ins Leben findet, muss Annie sich schon bald fragen, ob da nicht doch mehr als nur Freundschaft zwischen ihnen ist ...

Debbie Macomber begeistert mit ihren Romanen Millionen Leserinnen weltweit und gehört zu den erfolgreichsten Autorinnen überhaupt. Wenn sie nicht gerade schreibt, strickt sie oder verbringt mit Vorliebe viel Zeit mit ihren Enkelkindern. Sie lebt mit ihrem Mann in Port Orchard, Washington, und im Winter in Florida.

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Annie Marlow hasste es, ihre Eltern zu enttäuschen, trotzdem würde sie nicht zu Thanksgiving nach Seattle fliegen. Sie hatte Weihnachten für einen Besuch eingeplant und würde jetzt nicht alle Pläne über den Haufen werfen.

In ihrem Job als Arztassistentin, der ganz schön stressig war, hatte Annie nicht oft übers Wochenende vier Tage am Stück frei, und das musste sie ausnutzen. Trevor, einguter Freund, wollte einen Truthahn zubereiten und hatte außer ihr und ihrer Freundin Stephanie einen attraktiven jungen Arzt eingeladen, der erst kürzlich in der Klinik angefangen hatte. Außerdem hatte sich ihre Cousine Gabby angesagt.

Vor allem dürfte es ihrer Mutter, unterstellte Annie zumindest, darum gehen, die komplette Familie auf ein Foto für die Weihnachtskarten zu bannen, die ihre Eltern jedes Jahr zu verschicken pflegten. Und das war es ihr nicht wert, kurzfristig umzudisponieren, zumal sie selbst für dieses Wochenende Besuch von ihrer Cousine aus Seattle erwartete. Sollte sie das alles etwa absagen wegen eines Familienfotos für die Weihnachtskarte? Nein wirklich, bei aller Liebe nicht. Von ihr aus konnten sie sie per Photoshop hineinkopieren. Überdies hatte sie wegen Gabby einen Mädelabend organisiert, für den sie sich extra ein schickes Outfit und Highheels mit zehn Zentimeter hohen Absätzen zugelegt hatte, alles Designerware.

Leider ließ ihre Mutter nicht locker, nervte sie ständig mit neuen Telefonattacken wie eben jetzt und setzte auf Schuldgefühle.

»Annie,bitte

»Mom, du kannst nicht in der letzten Minute all meine Pläne umschmeißen.«

Stöhnend warf sie einen Blick auf die Uhr. Wenn dieses Gespräch noch lange dauerte, würde sie nicht rechtzeitig beim Yogakurs sein.

»Dein Bruder kommt mit Kelly und dem Baby«, zog die Mutter ihren größten Trumpf, wie sie hoffte, aus dem Ärmel.

Ihr Bruder, der heißgeliebte Sohn. Na und? Sie hatte Mike und seine Familie dieses Jahr bereits zweimal gesehen, und das reichte schließlich, oder? Langsam hatte sie es dick, ständig alles so einzurichten, dass es in den Terminkalender ihres Bruders passte.

»Er kommt auch an Weihnachten, schon vergessen?«

»Wir sind seit August nicht mehr als Familie zusammengekommen«, jammerte ihre Mutter unverdrossen weiter.

Annie, das Telefon ans Ohr gepresst, war kurz davor loszuschreien.

»Und ein paar Monate sind lang bei einem Baby. Inzwischen kann Bella laufen, weißt du das überhaupt?«

»Ich werde Bella an Weihnachten sehen und sie dann gebührend bewundern. Mom, bitte. Wir haben das alles mehrmals durchgekaut. Können wir jetzt Schluss machen, ich muss nämlich weg.«

Ihr Telefon zeigte mit einem Piepton an, dass eine Nachricht eingegangen war. Stephanie hatte ihr ein Selfie geschickt. Mit rot getönten Haaren, die Lippen zu einem Schmollmund verzogen, sah die Freundin aus, als würde sie ihr durch das Telefon einen Kuss zuwerfen.

Annie lachte.

»Lachst du mich etwa aus?«, kam prompt die misstrauische Frage ihrer Mutter.

»Nein, entschuldige, Mom.« Sie unterdrückte ihre Belustigung. »Eine Freundin hat mir gerade eine Nachricht geschickt.«

»Ich hatte so sehr gehofft, dass du deine Meinung ändern würdest.«

»Sorry, Mom, wenn ich es könnte, täte ich e