: Alexandra Ivy
: Der Kuss des Blutes Guardians of Eternity 2 - Roman
: Diana Verlag
: 9783641043018
: Guardians of Eternity-Serie
: 1
: CHF 6.40
:
: Fantasy
: German
: 464
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Prickelnde Mystery
Ein dunkler Fluch macht die Halbdämonin Shay zur Sklavin. Zähneknirschend muss sie es über sich ergehen lassen, an den Meistbietenden versteigert zu werden. Der glückliche Käufer: Viper, das Oberhaupt eines jahrhundertealten Vampir-Clans. Doch jemand - etwas - folgt Shay, als sie mit ihrem neuen Herrn den Sklavenmarkt verlässt. Etwas Böses, das nicht bereit ist, sie kampflos ziehen zu lassen. Denn Shays Blut birgt besondere Kräfte ...

Unter dem Pseudonym Alexandra Ivy veröffentlicht die bekannte Regency-Liebesroman-Autorin Deborah Raleigh ihre Vampirromane. Ihre international erfolgreicheGuardians-of-E ernity-Reihe umfasst bereits elf Bände und steht regelmäßig auf derSPIEGEL-Bestsellerl ste. Alexandra Ivy lebt mit ihrer Familie in Missouri.
KAPITEL 1
Das Auktionshaus am Stadtrand von Chicago sah nicht aus wie ein finsteres Loch.
Hinter dem eisernen Zaun breitete sich das elegante Backsteingebäude mit sichtlicher Arroganz in der Landschaft aus. Die Räume waren groß, konnten sich wunderschöner Deckenmalereien und eleganter Kronleuchter rühmen, und auf Anraten eines Profis waren sie mit dicken elfenbeinfarbenen Teppichen, einer glänzenden dunklen Holztäfelung und handgeschnitzten Möbeln ausgestattet worden.
Die allgemeine Atmosphäre war von der Stille geprägt, die man nur mit Geld kaufen konnte. Einer ganzen Menge Geld.
Es war die Art von protzigem Ambiente, in dem eigentlich mit seltenen Gemälden, unbezahlbaren Edelsteinen und Museumsartefakten gehandelt werden sollte.
Stattdessen war dies nichts anderes als ein Fleischmarkt. Eine Kloake, wo Dämonen verkauft wurden wie Fleisch.
Am Sklavenhandel gab es nichts Angenehmes, auch nicht, wenn hier mit Dämonen statt mit Menschen gehandelt wurde. Es war ein schmutziges Geschäft, das sämtliche dekadenten, verrückten Widerlinge aus dem ganzen Land anzog.
Sie kamen aus allen möglichen erbärmlichen Gründen hierher.
Da waren diejenigen, die Dämonen als Paramilitärs oder Leibwächter kauften. Die, die nach exotischeren Sexsklavinnen und Sexsklaven gierten. Jene, die glaubten, dass das Blut von Dämonen ihnen Zugang zu Magie oder ewigem Leben verschaffte. Und dann noch diejenigen, die Dämonen erwarben, um sie auf ihrem Privatgelände freizulassen und wie wilde Tiere zu jagen.
Die Gebote kamen von Männern und Frauen ohne Gewissen oder Moral. Das Einzige, worüber sie verfügten, war genügend Geld, um ihre perversen Gelüste zu befriedigen.
Und an der Spitze des Ganzen stand der Besitzer des Auktionshauses, Evor. Er war einer der niederen Trolle, der seinen Lebensunterhalt völlig ungerührt mit dem Elend der anderen verdiente.
Shay würde Evor eines Tages töten.
Doch leider nicht heute.
Genauer gesagt, nicht heute Abend.
Mit einer lächerlichen Pluderhose und einem winzigen, paillettenbesetzten Top bekleidet, das deutlich mehr ent- als verhüllte, lief sie in der beengten Zelle hinter den Auktionsräumen hin und her. Ihr langes, rabenschwarzes Haar war zu einem Zopf zusammengebunden, der fast bis zu ihrer Hüfte herunterreichte. Auf diese Weise konnte man besser ihre schräg stehenden goldenen Augen, ihre fein geschnittenen Gesichtszüge und die bronzefarbene Haut erkennen, die zeigten, dass sie etwas anderes als ein Mensch war.
Es war weniger als zwei Monate her, dass sie Sklavin eines Hexenzirkels gewesen war, der eine Katastrophe über alle Dämonen hatte hereinbrechen lassen wollen. Damals hatte sie gedacht, alles andere sei ihrer elenden Existenz vorzuziehen, da sie hilflos hatte zusehen müssen, wie die Hexen ihr böses Werk vorbereiteten.
Schließlich war es schwierig, die Auslöschung einer ganzen Art an Grausamkeit noch zu überbieten.
Ers