Kapitel 1
Denen werd ich’s zeigen. Diablo stürmte über den staubigen Hof hinüber auf den kleineren Stall zu, der leicht versetzt neben dem Haupthaus lag. Sein hochempfindliches Gehör hatte Gebrüll aus dem Innern des Gebäudes vernommen. Wenn die Männer sich prügelten, würde er ihnen die Köpfe abreißen. Er hatte sie gewarnt. Die kleine Koppel war leer, was bedeutete, dass die Pferde bereits gefüttert und über Nacht in die Ställe gebracht worden waren. Unmöglich zu sagen, was die Männer dort trieben. Diablo führte ein striktes Regiment auf der Ranch. Die C& L Ranch rühmte sich nicht nur der feinsten Pferde der gesamten Ostküste, sondern auch der Länder jenseits des Atlantiks. Ursprünglich aus Spanien stammend hatte sich Diablos Familie in Virginia niedergelassen, um für König Ferdinand Pferde zu züchten und aufzuziehen. Das war vor über sechshundert Jahren gewesen und die Ranch hatte die Zeiten überdauert, auch wenn sie sich im Laufe der Jahre vielen Prüfungen und Widrigkeiten hatte stellen müssen. Doch die Ranch hatte auch ihre Geheimnisse. Geheimnisse, die mit Diablo und einer bestimmten Neigung begonnen hatten, die sich an eine ganz besondere Art von Klienten richtete. Die C& L Ranch war der Mittelpunkt im BDSM Paradies mit einem Touch von Cowboyromantik. Diablo hatte schon früh erkannt, dass ihn sein Charakter in die Welt des BDSM drängte. Groß und gut gebaut, ausgestattet mit einer starken Persönlichkeit und seine dominante Seite bereits fest in seiner männlichen DNA verankert, machte es absolut Sinn, seinem Verlangen in der komfortablen Umgebung seines eigenen Zuhauses nachzugeben. Bei seinem lukrativen Pferdezuchtbetrieb blieb nur wenig Zeit, um einen BDSM Klub zu besuchen. Und doch gab es da draußen einen Markt. Weil sein bester Freund und Vorarbeiter Mikal ebenfalls schwul und ein Dom war, standen die Sterne günstig und gewährten Diablo die Möglichkeit, ein BDSM Zufluchtsort zu schaffen – Cowboy Style.
Bereit, ein paar Köpfe abzureißen, schob Diablo die angelehnte Stalltür ganz auf und betrat den makellos sauberen Bereich im Innern. Er blieb wie angewurzelt stehen, als er die vier Männer, seine Freunde und Mitarbeiter, auf Heuballen im Halbrund um einen Flachbildfernseher herumsitzen sah, der an einer der Wände befestigt war.
Bei Diablos Eintreffen hob Mikal den Kopf. „Was geht ab, Bro? Willst du dir das Spiel ansehen?“
Fuck. Der Tumult war entstanden, als die Männer die Flimmerkiste anbrüllten und nicht einander. Na ja, vielleicht auch nicht. Je nachdem, wer da spielte, konnten die Rancharbeiter in gegnerische Lager gespalten sein. Bei der ganzen Arbeit, die sie derzeit bewältigten, war er angespannt und hatte nur wenig Zeit für Unterhaltung. Dazu kam, dass die Ranch für die nächsten Monate ausgebucht war. In den kommenden Tagen erwarteten sie Käufer, die sich seine Andalusier ansehen wollten und sie suchten verzweifelt nach einem Tierarzt für das Unternehmen. Der örtliche Tierarzt hatte sich zur Ruhe gesetzt und eine Lücke bei der Versorgung seiner Hengste und Stuten hinterlassen, die ihm nur wenig Zeit für irgendetwas anderes ließ.
Diablo war so mit anderen Dingen beschäftigt gewesen, dass er seit Monaten niemanden mehr flachgelegt hatte und kein Submissive hatte seine Aufmerksamkeit erregt. In letzter Zeit hatte