: Sarah Morgan
: Das Haus der Sommerfreundinnen Roman
: HarperCollins
: 9783749905737
: 1
: CHF 2.60
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Eine höchst unwahrscheinliche Frauenfreundschaft

Der Tod ihres Mannes zieht Joanna Whitman den Boden unter den Füßen weg. Ihre Ehe war nicht mehr glücklich, und trotzdem ist für Joanna erst jetzt der Zeitpunkt gekommen, ganz neu anzufangen. Um sich und die Frau zu schützen, die mit ihrem verunglückten Ehemann im Auto saß, reist Joanna mit ihr an den einzigen Ort, an dem sie zu sich kommen und sich erholen kann: nach Silver Point, wo sie unvergessliche Sommer und ihre Kindheit verbracht hat. Am weißen Strand Kaliforniens wartet nicht nur das herrliche Strandhaus auf die beiden Frauen. Es ist ein Ort der Wahrheit, an dem sich beide ihrer Vergangenheit stellen müssen, um die Zukunft zu gestalten, die sie sich wünschen.

»Eine ergreifende Geschichte über verlorene und wiedergewonnene Chancen.« Publishers Weekly

»Sarah Morgan hat für mich den ultimativen goldenen Touch - keine andere Autorin schafft es so wie sie, dass ich mich in einer Welt verliere.Das Haus der Sommerfreundinnen ist vielleicht ihr bisher bester Sommerroman: emotional, herzerwärmend und köstlich verträumt.« Autorin Laura Jane Williams



Sarah Morgan ist eine gefeierte Bestsellerautorin mit mehr als 21 Millionen verkauften Büchern weltweit. Ihre humorvollen, warmherzigen Liebes- und Frauenromane haben Fans auf der ganzen Welt. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von London, wo der Regen sie regelmäßig davon abhält, ihren Schreibplatz zu verlassen.

2. KAPITEL


JOANNA

Joanna Whitman erfuhr beim Frühstück vom Tod ihres Ex-Mannes. Genauer gesagt, trank sie gerade ihren zweiten Espresso, als sein Gesicht auf ihrem Fernsehbildschirm auftauchte. Sie griff nach der Fernbedienung, um das zu tun, was sie inzwischen immer tat, wenn er in ihrem Leben auftauchte – ihn wegdrücken. Doch dann begriff sie, dass das Bild hinter dem Standardporträt von ihm keine jubelnden Fans oder eines seiner exklusiven Restaurants zeigte, sondern das demolierte Wrack eines Wagens in einer Schlucht.

Sie sah das Wort Eilmeldung und stellte rechtzeitig den Ton an. Hörte, wie der Nachrichtensprecher der Welt verkündete, dass der Promi-Koch Cliff Whitman bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei – und dass man später mehr Details berichten würde. Im Moment wusste man nur, dass der Wagen von der Straße abgekommen war. Cliff war noch am Unfallort für tot erklärt worden. Seine Beifahrerin, eine junge, noch namenlose Frau, hatte man ins Krankenhaus geflogen, über ihren Zustand war bislang nichts bekannt.

Eine junge Frau.

Joanna umklammerte die Fernbedienung. Natürlich war sie jung. Cliff hatte ein Muster, und das hatte sich mit den Jahren nicht verändert. Sie war nie jemandem begegnet, der so konkurrenzorientiert war wie er, angetrieben von einer tief sitzenden Unsicherheit. Er wollte die besten Einschaltquoten, die größten Menschenmengen bei öffentlichen Auftritten und die längsten Wartelisten für seine Restaurants. Was Frauen anging, mochte er sie jung und dünn, und er suchte sie ebenso sorgfältig aus wie die Zutaten in seiner Küche.Frisch und saisonal.

An den meisten Tagen fühlte sich Joanna, als sei ihr Haltbarkeitsdatum abgelaufen. Sie war vierzig. Sollte man sich mit vierzig so fühlen? Die Hälfte ihres Lebens hatte sie an einen Mann verschwendet, der sie immer wieder enttäuscht hatte.

Sie starrte auf den Fernseher und betrachtete das qualmende Autowrack. Hatte sie nicht immer gesagt, seine Libido würde ihn noch umbringen?

Ihr Telefon klingelte, und sie sah aufs Display.

Kein Freund (hatte sie überhaupt richtige Freunde?), sondern Rita, Cliffs persönliche Assistentin und seit sechs Monaten seine Geliebte.

Joanna wollte nicht mit Rita sprechen. Sie wollte mit niemandem sprechen. Alles, was sie sagte, würde seinen Weg in die Medien finden und benutzt werden, um sie als jämmerliche, mitleiderregende Gestalt darzustellen, das wusste sie aus schmerzvoller Erfahrung. Was auch immer Cliff tat, irgendwie wurde sie zur Story. Und wie sehr sie sich auch einredete, dass es keine Rolle spielte – weil die Medien keine Rolle spielten und weil die Frau, über die sie berichteten, nicht wirklich sie war –, sie fand es quälend. Nicht nur den Übergriff und die Unwahrheiten – davon gab es viele –, sondern die ständige Erinnerung an ihren größten Fehler: ihn nicht früher verlassen zu haben.

Sie war zwei Jahrzehnte lang geradezu lächerlich loyal bei ihm geblieben, und ja, das bereute sie heute. Er hatte ihr das Blaue vom Himmel versprochen, gesagt, dass sie das Beste in seinem Leben sei, dass diesmal wirklich alles anders werden würde, und sie hatte ihm geglaubt, naiv, wie sie war. Und das nicht nur einmal. Sie hatte ihm immer wieder geglaubt. Diesmal meint er es ernst, hatte sie sich eingeredet, und alles wird anders – was natürlich nie geschah.

Sie kam sich so dumm vor, dass sie jemals tatsächlich ge