: Nicole Jordan
: Sanfte Eroberung Roman
: Heyne
: 9783641187743
: Courtship Wars
: 1
: CHF 4.80
:
: Erzählende Literatur
: German
Lilian kann an die Liebe nicht so recht glauben. Sie misstraut den Männern und ihrem verführerischen Werben. Bis sie auf den Marquis von Claybourne trifft. Der charmante Draufgänger ist es gewohnt, dass ihm die Damenwelt zu Füßen liegt - auch Lilian macht da keine Ausnahme. Schon bald ist sie dem Marquis verfallen. Doch ist es ihm ernst mit ihr?

Nicole Jordan ist eine äußerst erfolgreiche Autorin historischer Liebesromane. Ihre Bücher erscheinen regelmäßig auf den amerikanischen Bestsellerlisten und wurden bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Nicole Jordan schreibt und wohnt mit ihrem Mann und ihren Pferden, der zweiten großen Liebe ihres Lebens, in Utah.

Erstes Kapitel


Lady Freemantles fortwährende Ehestiftungsversuche sind enervierend genug, um eine Heilige in den Wahn zu treiben, und du weißt, dass ich keine Heilige bin.

Miss Lily Loring an Fanny Irwin

 

 

Danvers Hall, Chiswick, England, im Juni 1817

 

»Ich begreife nicht, warum er mich so durcheinanderbringt«, flüsterte Lilian Loring mit zittriger Stimme der grauen Katze zu. »Kein Mann hat mich bisher in eine solche Verwirrung gestürzt.«

Ein leises Schnurren war alles, was Lily als Antwort erhielt.

»Es liegt ganz gewiss nicht an seinem guten Aussehen, denn gewöhnlich bin ich gutaussehenden Adligen gegenüber gleichgültig gestimmt.« Gleichgültig oder gar höchst ablehnend ihnen gegenüber. »Und sein Rang wie auch sein Vermögen sind mir ohnehin egal.«

Mit einem verärgerten Seufzen streckte Lily sich im Stroh aus, während sie weiter die Katze kraulte. Es fiel ihr schwer, zu verstehen, warum Heath Griffin, Marquess of Claybourne, diese Wirkung auf sie ausübte – umso mehr, als sie ihm heute Morgen bei der Vermählung ihrer Schwester erstmals begegnet war.

»Das Ärgerliche ist, dass er zu schar…charmant ist.«Nicht zu vergessen männlich, lebendig und eindrucksvoll.

Welches auch immer seine Eigenschaften sein mochten, sie riefen bei Lily eine absurde Kurzatmigkeit und Nervosität hervor.

»Sssum Teufel mit …«

Lily biss sich auf die Unterlippe und verstummte, weil ihr auffiel, dass sie ein wenig lallte. Was fraglos an den drei Gläsern Champagner lag, die sie getrunken hatte und die eindeutig zwei Gläser zu viel gewesen waren. Schließlich wusste sie doch, dass ihr Alkohol leicht zu Kopfe stieg. Andererseits waren die abendlichen Vorkommnisse auch verstörend genug gewesen, um sie dazu zu bewegen, dass sie ein bisschen über die Stränge schlug.

Momentan war sie zwar keineswegs angetrunken, doch war es wohl keine kluge Idee gewesen, in einem Ballkleid die Leiter zur Tenne hinaufzuklettern – in einem edlen maßgeschneiderten aus blassrosa Seide, mit leichten Tanzschühchen noch dazu. Der Aufstieg mitsamt einer Serviette voller kleiner Häppchen hatte sich für die ansonsten sportliche Lily als Herausforderung entpuppt, nur wollte sie Boots unbedingt ein Abendessen bringen, bevor sie die Hochzeitsfeierlichkeiten verließ.

Boots, die Stallkatze von Danvers Hall, hatte unlängst geworfen, und die kleinen Kätzchen lagen nun zusammengerollt in einem Karton, den Lily ihnen hier oben aufgestellt hatte, wo die Katzenmutter und ihre Jungen vor den Hunden des Anwesens sicher waren. Ihre Laterne hatte Lily an einem Haken unten hängen lassen, um die Kleinen nicht zu erschrecken. Hier oben kam lediglich ein schwach goldener Schein an, der die Frühsomm