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Breen spürte, wie ihr Marcos Hand entglitt. Das Heulen des Windes übertönte alle anderen Geräusche, und das Licht war derart gleißend, dass sie wie geblendet war.
Hin und her geworfen von den Sturmböen versuchte sie, den Freund nicht loszulassen, während Keegan ihre andere Hand umklammert hielt.
Dann stürzte sie ins Bodenlose, und mit einem Mal wurde es kühl und dunkel, und der Wind erstarb.
Sie wurde kräftig durchgeschüttelt, lag dann aber plötzlich auf dem von dem sanften Regen aufgeweichten Feldweg, schnupperte und roch – Talamh.
Sie rappelte sich auf und beugte sich noch völlig außer Atem über Marco, der mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen reglos auf der nassen Erde lag.
»Geht es dir gut? Lass mich gucken. Marco, du Idiot!« Forschend glitt sie mit den Händen über seinen Leib. »Zumindest hast du nichts gebrochen.«
Jetzt strich sie mit einer ihrer Hände über sein Gesicht und schnauzte Keegan an: »Verdammt, was sollte das? So heftig war es nicht einmal, als ich zum ersten Mal hier rüberkam.«
Er raufte sich die Haare. »Woher hätte ich denn wissen sollen, dass wir zu Dritt sein würden und dass du so viel Gepäck mitschleppst? Aber trotzdem habe ich uns hergebracht.«
»Was zur Hölle?«
Als sich Marco endlich rührte, drehte sie sich wieder zu ihm um. »Bleib noch ein bisschen liegen. Dir ist sicher schwindlig, und wahrscheinlich bist du auch ein bisschen zittrig, aber davon abgesehen bist du okay.«
Er starrte sie aus riesengroßen braunen Augen an. »Bist du jetzt auch noch Ärztin, oder was?«
»So ähnlich. Ruh dich einfach noch kurz aus. Verdammt, wie soll’s jetzt weitergehen?«, fauchte sie Keegan an.
»Am besten sehen wir erst mal zu, dass wir ins Trockene kommen.« Wütend stand er auf und schüttelte sich schlecht gelaunt die feuchten dunklen Locken aus der Stirn. »Ich hätte direkt vor der Tür des Bauernhauses landen wollen. Und dafür, dass wir jede Menge Zeug dabeihaben, hat das überraschend gut geklappt.«
Tatsächlich konnte sie nur ein paar Meter weiter auf der anderen Straßenseite das vertraute Steinhaus sehen.
»Marco ist kein ›Zeug‹.«
Keegan stapfte dorthin, wo ihr Freund noch immer auf dem Boden lag, und reichte ihm die Hand. »Na los, Bruder, am besten richtest du dich erst mal langsam auf.«
»Mein Laptop!«, kreischte Breen und rannte zu der Tasche, die am Rand der Straße lag.
»Das blöde Ding kann jawohl nicht so wichtig sein.«
Sie drückte ihre Laptoptasche an die Brust. »Der Laptop ist für mich genauso wichtig wie dein Schwert für dich.«
»Falls er was abbekommen hat, musst du ihn eben einfach reparieren. So ist’s gut«, wandte sich Keegan wieder Marco zu. »Langsam und vorsichtig.«
Er konnte also durchaus nett sein, wenn er wollte, dachte Breen, hängte sich ihre Laptoptasche um und lief zurück dorthin, wo Marco auf der Erde saß.
»Ich nehme an, dass dir noch etwas s