: Kim Harrison
: Blutkind Die Rachel-Morgan-Serie 7 - Roman
: Heyne
: 9783641039653
: Rachel Morgan
: 1
: CHF 10.00
:
: Fantasy
: German
: 784
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Geliebt und gefürchtet - Vampirjägerin Rachel Morgan
Ihr Name: Rachel Morgan. Ihr Job: Kopfgeldjägerin. Ihre Aufgabe: Auf den Straßen von Cincinnati Vampire, Hexen und andere finstere Kreaturen zur Strecke zu bringen. Ihr Problem: Sie selbst hat eine düstere Vergangenheit ... Der Bestseller aus den USA: Mit ihrer Rachel-Morgan-Serie schreibt Kim Harrison Mystery-Thriller der neuen Generation!

Kim Harrison, geboren im Mittleren Westen der USA, wurde schon des Öfteren als Hexe bezeichnet, ist aber - soweit sie sich erinnern kann - noch nie einem Vampir begegnet. Sie hegt eine Vorliebe für Friedhöfe, Midnight Jazz und schwarze Kleidung und ist bei Neumond nicht auffindbar. Mit ihren RACHEL MORGAN-Romanen hat sie einen internationalen Bestseller gelandet.
1
Der blutige Handabdruck war verschwunden. Vom Fenster, wenn auch nicht aus meiner Erinnerung, und es machte mich wütend, dass jemand saubergemacht hatte. Als würden sie versuchen, mir das bisschen Erinnerung an die Nacht zu nehmen, in der er gestorben war. Wäre ich ehrlich zu mir selbst, müsste ich eingestehen, dass die Wut hauptsächlich projizierte Angst war. Aber ich war nicht ehrlich zu mir selbst. An den meisten Tagen war es auch besser so.
Ich unterdrückte ein Schaudern von der Dezemberkälte, die jetzt in dem verlassenen Schiff herrschte, das nicht länger auf dem Wasser lag, sondern im Trockendock. Ich stand in der winzigen Küche und starrte die milchige Plastikscheibe an, als könnte ich nur durch meinen Willen den verschmierten Fleck zurückholen. Nicht weit entfernt konnte ich einen Dieselzug hören, der über den Ohio fuhr. Fords Schuhe kratzten hart über die Metallleiter, und Sorge ließ mich die Stirn runzeln.
Das Federal Inderland Bureau hatte die Akte zu Kistens Mord offiziell geschlossen – die Inderland Security hatte nicht mal eine aufgemacht -, aber das FIB wollte mich trotzdem nicht ohne eine offizielle Begleitung auf ihr Gelände lassen. Nachdem Edden der Meinung war, ich bräuchte noch psychiatrische Beobachtung, ich aber nicht mehr zu weiteren Sitzungen kam, war das in diesem Fall der intelligente, unbeholfene Ford. Ich kam nicht mehr, seitdem ich auf der Couch eingeschlafen war und das gesamte Büro von Cincinnati mich schnarchen gehört hatte. Ich brauchte keine Beobachtung. Was ich brauchte, war etwas – irgendwas -, das mein Gedächtnis wiederherstellte. Wenn es dafür einen blutigen Handabdruck brauchte, dann sollte es wohl so sein.
»Rachel? Warte auf mich«, rief der FIB-Psychiater, was meine Sorge in Verdruss verwandelte.Als könnte ich nicht damit umgehen? Ich bin ein großes Mädchen. Außerdem gab es gar nichts mehr zu sehen; das FIB hatte alles saubergemacht. Ford war offensichtlich schon vor mir hier gewesen – zu schließen aus der Leiter und der unverschlossenen Tür – und hatte sichergestellt, dass vor unserer Verabredung alles angemessenaufgeräumt war.
Das Klappern von Ledersohlen auf Teak trieb mich vorwärts. Ich entschränkte meine Arme und streckte eine Hand nach dem kleinen Tisch aus, um mich abzustützen, während ich aufs Wohnzimmer zuhielt. Der Boden bewegte sich nicht, was sich seltsam anfühlte. Jenseits der kurzen grauen Vorhänge vor den jetzt sauberen Fenstern sah ich schmutzig graue und leuchtend blaue Abdeckplanen von Booten im Trockendock und den Boden fast zwei Meter unter uns.
»Würdest du bitte warten?«, fragte Ford wieder und verdunkelte den Eingang, als er eintrat. »Ich kann dir nicht helfen, wenn du einen Raum weiter bist.«
»Ich warte ja«, grummelte ich, blieb stehen und zog meine Schultertasche zurecht. Obwohl er versucht hatte, es zu verstecken, hatte Ford seine Schwierigkeiten damit gehabt, die Leiter zu erklimmen. Ich fand die Vorstellung von einem Psychiater mi