: Jan Guillou
: Knut Krüger
: Der Kreuzritter - Das Erbe Roman
: Heyne
: 9783641046521
: Der Kreuzritter
: 1
: CHF 8.00
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 592
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Abschluss der sagenhaften Kreuzrittersaga
In der siegreichen Schlacht gegen die Dänen bei Gestilren verlor Arn Magnusson sein Leben, doch sein Enkel Birger führt dessen Erbe fort und steigt zu einem der mächtigsten Männer des Landes auf. Jan Guillou schickt seinen Helden auf eine Reise durch das finstere Mittelalter, an dessen Ende die Gründung Schwedens steht.

Jan Guillou wurde 1944 im schwedischen Södertälje geboren und ist einer der prominentesten Autoren seines Landes. Seine preisgekrönten Kriminalromane um den Helden Coq Rouge erreichten Millionenauflagen. Auch mit seiner historischen Romansaga um den Kreuzritter Arn gelang ihm ein Millionenseller, die Verfilmungen zählen in Schweden zu den erfolgreichsten aller Zeiten. Heute lebt Jan Guillou in Stockholm.
Der Anfang vom Ende
DER TOD FUNKELTE IN DER ABENDSONNE auf der anderen Seite des Säveån. So sah es Bischof Kol, ebenso deutlich wie in einem seiner vielen, von Gottes Geist eingegebenen Träume, als er keuchend die wacklige Holzleiter zum höchsten Wehrgang hinaufkletterte. Auf der anderen Seite des Flusses stand der Feind in großer Zahl, lärmte mit den Waffen und schrie fürchterliche Gotteslästerungen.
Der Jarl hatte dieser Darbietung des Feindes jedoch verächtlich den Rücken zugekehrt und beugte sich nachdenklich über eine Kiste mit Sand, die er immer im Feld mitführte. Neben ihm standen seine Getreuen Sture Bengtsson und Knut Torgilsson. Im Sand vor ihnen war ein Gewirr aus Linien und Tannenzapfen, auf das sich kein Gottesmann einen Reim machen konnte. Überall um sie herum waren Axthiebe und Hammerschläge zu hören. Bis ins Letzte wurden die Verteidigungsanlagen vor dem nächsten Tag verbessert.
Der Jarl ließ sich von der Ankunft seines Bischofs nicht stören, aber sah zumindest einen Augenblick hoch, nickte, weder freundlich noch unfreundlich, und deutete auf die königlichen Köche aus Näs, die gerade damit beschäftigt waren, das Abendessen aufzutischen. Bischof Kol setzte sich an den Tisch nahe der Palisadenbrüstung, um einen guten Ausblick über den Fluss und die zerstörte Brücke von Hervad zu haben.
Er konnte nicht umhin, erneut auf die lärmenden Feinde auf der anderen Seite zu schauen. Obwohl er Geistlicher und kein Soldat war, glaubte er, genug über den Krieg gelesen zu haben, um erkennen zu können, dass sich der Feind in Reichweite der Bogen befand. Unten im Heerlager hinter den Außenwällen am Fluss standen mehr als tausend Bogenschützen, die unter Androhung der Köpfung strengstens ermahnt worden waren, sich nicht so nahe an die Wälle zu begeben, dass sie der Feind sehen konnte. Wenn sich nun alle dort unten im Lager in Stellung begäben, ohne vom Gegner gesehen zu werden, und jeder einen oder zwei Pfeile abfeuerte, so würde der Gegner große Verluste erleiden. Wenn so viele Pfeile gleichzeitig abgeschossen wurden, verdunkelte sich der Himmel.
Aber der Jarl schien keinen Gedanken an einen Überraschungsangriff zu verschwenden, und es wäre für einen Bischof unklug gewesen, sich in diesen Dingen einzumischen. Der Jarl war kein Anfänger im Kriegsgeschäft. Seit er den Oberbefehl über alle Truppen des Reichs innehatte, war keine einzige Schlacht verloren worden.
Trotzdem waren die Aussichten dieses Mal düster, das verstand selbst ein Bischof. Der Jarl verfügte unbegreiflicherweise über keinerlei Reiterei, die sonst seine stärkste Waffe und die der Folkunger darstellte. Jetzt standen stattdessen Reiterschwadronen auf der anderen Seite und paradierten in der letzten untergehenden Sonne, um zu zeigen, wie viele und wie unüberwindbar sie dadurch waren. Nach den Farben ihrer Wappen zu urteilen, waren recht viele von ihnen Folkunger, die besten berittenen Krieger im Norden. Der Jarl würde entweder in der Morgendämmerung v