: Hendrik Berg
: Sturmnacht Ein Nordsee-Krimi
: Goldmann
: 9783641314392
: Ein Fall für Theo Krumme
: 1
: CHF 8.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 368
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein Mord an einem idyllischen Badestrand von Amrum. Kommissar Theo Krumme und seine Kollegin Pat ermitteln auf der kleinen Insel mitten im nordfriesischen Wattenmeer. Der siebenjährige Tomme ist der einzige Zeuge des Verbrechens. Nur er kennt das Gesicht des Täters und gerät dadurch selbst in große Gefahr. In einem Wettlauf gegen die Zeit setzen Krumme und Pat alles daran, um den Mörder zu fassen. Da zieht ein Sturm auf und bringt neues Unheil auf die Insel ...

Hendrik Berg wurde 1964 in Hamburg geboren. Nach einem Studium der Geschichte in Hamburg und Madrid arbeitete er zunächst als Journalist und Werbetexter. Seit 1996 verdient er seinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben von Drehbüchern. Er wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Köln.

6


Als Camilla das Haus betrat, wäre sie fast über Denis’ Turnschuhe gestolpert. Wie immer hatte er sie achtlos auf den Boden geworfen. Und den Flur hatte er auch nicht gefegt. Unter ihren Füßen knirschte mehr Sand denn je. Dieser faule Sack! Statt sich einmal nützlich zu machen, hatte der Kerl wieder nur den ganzen Tag vor der Playstation gezockt. Sie fluchte, als sie aus der Ferne hörte, wie er mit einer Horde Zombies abrechnete. Wütend hängte sie ihre Badetasche an der Garderobe auf und ging durch den Flur hinüber ins Wohnzimmer.

Tatsächlich hockte Denis allein vor dem Fernseher, mit einem Controller in der Hand. Trotz der Hitze trug er seine ausgebeulte Jogginghose und dazu ein durchgeschwitztes Baumwollshirt, das auf seiner Brust klebte.

Camilla rümpfte die Nase. Es muffelte nach Chips und abgestandenem Bier. Warum zum Teufel waren alle Fenster geschlossen? Sie waren an der Nordsee, da konnte man doch wohl mal lüften.

Noch hatte Denis sie nicht bemerkt. Jubelnd konzentrierte er sich darauf, einem Untoten den Kopf abzuschneiden.

»Kannst du mir mal verraten, was der Mist soll?«, fuhr sie ihn ohne Begrüßung an.

Überrascht drehte er ihr kurz den Kopf zu. »Ah, da bist du ja«, sagte er.

»Wolltest du nicht aufräumen?«

»Hab ich doch.«

»Von wegen. Der Flur ist die reinste Sandkiste.«

Denis zuckte mit den Schultern. »Da war ich noch nicht.«

Camilla verdreht die Augen. »Und mit dem Essenmachen habt ihr auch noch nicht angefangen, oder?«

»Doch, natürlich.«

»Ach ja? Ich sehe nichts.«

Denis zeigt mit seinem Daumen über die Schulter Richtung Esstisch. »Hab schon gedeckt.«

Camilla sah drei tiefe Teller, dazu jeweils einen Löffel. Keine Gläser, aber eine große Colaflasche.

Sie stöhnte, holte Luft, um Denis eine entsprechende Ansage zu machen, als ihr zweiter Mitbewohner in Badelatschen aus dem Schlafzimmer schlappte.

»Ah, schau an, unsere Urlauberin«, begrüß