: Andrea Reinhardt
: Neun, Zehn ... ich will dich sterben seh'n Thriller
: Zeilenfluss
: 9783967142945
: Tick, Tock ... tot.
: 1
: CHF 4.10
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 316
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In nächtlicher Stille, ein einsamer Schrei. Es brach in der Mitte ein Satz entzwei. Fallende Splitter mit nur einem Hieb. Es tobte die Nacht - die ihr nur noch blieb. Die Spiegelglassplitter zerschnitten sie kalt. Eiskalt die Hände - ein Schatten macht Halt ...   In einer Selbsthilfegruppe wollen traumatisierte Frauen ihre durch Gewalt geprägte Vergangenheit verarbeiten - stattdessen werden sie zum Ziel eines bestialischen Mörders. Als die erste Leiche gefunden wird, schrillen bei Mathias Kron sofort sämtliche Alarmglocken: Zwei Jahre zuvor hat der Kriminalkommissar einen Täter mit demselben Modus Operandi hinter Gitter gebracht. Zu seinem Entsetzen erfährt Kron, dass dieser wieder auf freiem Fuß ist. Will der Mörder nun zu Ende bringen, was er damals begonnen hat?  Doch was ein einfach zu lösender Fall sein sollte, entpuppt sich schnell als perfides Katz-und-Maus-Spiel eines gerissenen Wahnsinnigen, der Kron immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Der Kriminalkommissar muss all sein Können und seine Erfahrung einsetzen, denn mit den Ungereimtheiten in dem Fall häuft sich auch die Zahl der Opfer. Neun ... Zehn ...   Ein weiterer perfider Psychothriller von Bestseller-Autorin Andrea Reinhardt, in dem Kriminalkommissar Mathias Kron erneut in die Abgründe der menschlichen Seele blicken muss.
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SEPTEMBER 2020


Marion lief mit einem mulmigen Gefühl durch die Bubenheimer Fleche in Lützel. Es war mittlerweile so spät, dass nur noch der Halbmond dem Himmel etwas Licht spendete. Die Straßenlaternen warfen spärlich Beleuchtung auf den Weg ab, doch was sich hinter den Sträuchern und Bäumen versteckte, konnte sie nicht sehen.

Die Schnelligkeit ihrer Schritte nahm mit der aufsteigenden Angst zu. Eben noch war sie voller Adrenalin und Glückshormone, sodass sie gar nicht richtig überlegt und den Weg durch den dunklen Park gewählt hatte. Seit Jahren war sie nicht mehr so unvernünftig, nachdem sie von dieser Männergruppe überfallen worden war. Sie mied immer Wege, die ihr nicht geheuer vorkamen oder auf denen Gefahren lauern könnten.

Doch nun hastete sie durch die schwarze Nacht, hörte ihren schnellen Atem, ihr rasendes Herz und das Knirschen der Kieselsteine. Bildete sie es sich nur ein, dass das zermalmende Geräusch der Steinchen nicht nur von ihr kam? Ruckartig hielt sie an und drehte sich um, sah in die tiefe Dunkelheit und erwartete, dass jemand aus ihr heraussprang, sie an der Kehle packte und zudrückte.Natürlich bleibst du dann stehen und präsentierst dich dem Triebtäter gänzlich. Wie die Opfer in Filmen, die ein Geräusch hören und nach dem Eindringling Ausschau halten, um ihm direkt in die Arme zu laufen.

Nichts geschah. Auch das Knirschen war weg. Einzig ihr stoßender Atem war zu hören. Über Marions Rücken krabbelte ein eiskalter Schauer. Obwohl sie im Park auf der Rasenfläche kaum etwas erkennen konnte, drehte sie sich einmal im Kreis und lief dann weiter.Ganz ruhig, es ist nur deine Angst, die dir diesen Horror einredet. Hier ist niemand.

Marion versuchte sich alles Mögliche einzureden, um sich zu beruhigen, doch es funktionierte nicht. Ihr Herz schlug gegen ihre Brust, als wollte es sich befreien. Sie umschlang ihren Oberkörper und lief noch schneller.

Dann hörte sie wieder das Knirschen der Steine hinter sich und war sich sicher, dass es nicht von ihr kam.

»Verschwinde, du Dreckschwein«, plärrte sie in die Nacht. Wie konnte sie nur so dumm sein, durch den Park zu laufen? Hektisch kramte sie in ihrer Handtasche, griff nach dem Schlüsselbund und nahm den längsten Schlüssel davon zwischen ihren Zeige- und Mittelfinger. Gewillt, ihn in die Augen desjenigen zu rammen, der es wagte, sie anzugreifen.<