: Sarah Sprinz
: Dunbridge Academy - Anytime
: Lyx
: 9783736316942
: Dunbridge Academy
: 1
: CHF 8.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 477
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Jedes Mal, wenn ich ihn ansehe, weiß ich es. Ich bin angekommen

Eine einzige Nacht genügt, und Olive Hendersons Leben liegt in Scherben. Nach einem verheerenden Brand im Internat zwingen ihre schweren Verletzungen sie, das Schuljahr zu wiederholen - ganz ohne ihre Freund:innen, die gemeinsam in die Abschlussklasse starten. Ebenfalls neu in ihrer Stufe und fest entschlossen, alles an derDUNBRIDGE ACADEMY zu hassen: Colin Fantino. Der New Yorker wäre überall lieber als in seinem schottischen Exil. Doch Olive blickt hinter seine Fassade und fühlt sich mit jedem Riss in Colins harter Schale mehr zu ihm hingezogen. Bis sie den wahren Grund für seinen Schulwechsel erfährt ...

Dieses Buch gibt es in zwei Versionen: mit und ohne Farbschnitt. Wenn die Auflage mit Farbschnitt bei dem Anbieter ausverkauft ist, können leider nur noch reguläre Exemplare ausgeliefert werden.

Band 3 derDUNBRIDGE-ACADEMY< strong>-Reihe vonSPIEGEL-B stseller-Autorin Sarah Sprinz



<p><strong>Sara Sprinz</strong> wurde 1996 in Tettnang geboren. Für ihr Medizinstudium verschlug es sie nach Aachen, bevor sie zurück an den Bodensee zog. Wenn sie nicht gerade schreibt, lässt sie sich während langer Spaziergänge am Seeufer zu neuen Geschichten inspirieren und träumt von ihren nächsten Reisen nach Kanada und Schottland.</p>

IRGENDWANN


COLIN

Die Flamme ist klein, aber sie frisst sich in meine Haut.

Hitze. Schmerz. Erleichterung. Nicht zurückweichen.

Verflucht noch mal.

Nicht.

Zurückweichen.

Ich schließe die Augen, lehne den Kopf gegen die kalten Fliesen hinter mir und ziehe das Feuerzeug nicht zurück.

Wenn du jetzt durch diese Tür gehst, Colin Fantino, brauchst du nicht wiederzukommen. Die Stimme meiner Mutter hallt in meinem Kopf.

Fickt euch. Fickt euch alle. Wirklich.

Es ist das verfluchte Homecoming, ich werde ganz sicher nicht wegen ein bisschen Party, die gestern Abend etwas aus dem Ruder gelaufen ist, zu Hause bleiben. Ich meine, Gott, ich bin siebzehn, dieses Alter ist dafür vorgesehen, Scheiße zu bauen, oder etwa nicht? Ich habe mir meinen Nachnamen nicht ausgesucht, und ich bin es leid, darauf Rücksicht zu nehmen, was mein Verhalten für den Scheißruf meiner Mutter bedeuten könnte.

Du wirst keine Zeit mehr mit diesen Leuten von der Stuyvesant verbringen. Sie haben keinen guten Einfluss auf dich.

Ich zucke kurz zurück, als die Flamme zu heiß wird.

Elendiger Versager. Lässt dir von deinen Eltern vorschreiben, was du zu tun und zu lassen hast.

Sollen sie mir doch drohen mit Internat in Europa und der Auflösung meiner Treuhandfonds. Es könnte mich nicht weniger interessieren.

Ich ziehe scharf die Luft ein, als der Schmerz unerträglich wird.

Verdammt, halt es aus. Komm schon, sei nicht so verflucht schwach. Spür besser das hier als dieses beschissene Selbstmitleid.

Ich kremple mein Hosenbein ein Stück weiter hoch, um an die Innenseite meines Knöchels zu gelangen. Diese Stelle ist riskant, weil man die schmalen streifenförmigen Verbrennungen hier besser sehen kann als an den Innenseiten der Oberschenkel. Aber dort habe ich schon vorgestern den ganzen Platz verbraucht. Dumm von mir, ich hätte mich auch zusammenreißen können, aber Mom war mal wieder so fucking unerträglich. Alles war unerträglich. Auf diesem Event neben ihr zu stehen und zu lächeln, so wie es sich für mich gehört. Die einzigen Gelegenheiten, zu denen Ava Fantino mehr als diese vernichtenden Blicke für mich übrig hat. Weil die ganze Welt dabei zusieht und sie den Schein wahren muss. Ich dachte immer, ich müsste mich nur mehr anstrengen, damit unser Verhältnis besser wird. In der Schule, zu Hause, mit Cleo, meiner jüngeren Schwester, die sie anders behandelt als mich, aber es wurde nicht besser. Ich bin nicht der Sohn, den Ava und Eric Fantino wollten, also habe ich jegliche Bemühungen aufgegeben, ihren Erwartungen zu entsprechen.

Ich zucke zusammen, als die Tür auffliegt und Stimmen zu hören sind.

Fuck.

Ich dachte, auf die abgelegene Toilette in der Sporthalle verirrt sich garantiert niemand, während drüben in der Aula der Homecoming-Ball auf seinen rauschenden Höhepunkt zusteuert. Anscheinend habe ich mich geirrt.

Ich springe auf, das Feuerzeug rutscht mir aus den Fingern und fällt lautstark zu Boden. Direkt neben ein paar Blätter Toilettenpapier, die auf den schmutzigen Fliesen in der Nähe des Papierkorbs kleben. Ich unterdrücke ein Fluchen, als sie