: Gunnar Heinsohn
: Söhne und Weltmacht Terror im Aufstieg und Fall der Nationen
: OrellFüssli
: 9783280090718
: 1
: CHF 14.40
:
: Gesellschaft
: German
: 224
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein Buch mit einer ungewöhnlichen These: nicht Religionen, Stammesfehden oder Armut sind die Hauptgründe für Terror und Krieg. Vielmehr erweisen sich der übergroße Anteil männlicher, perspektivloser Jugendlicher als wesentliche Ursache für Gewalt, Terror und Krieg. Waren es im Mittelalter noch die sohnesreichen Regionen Europas, die Aggression und Zerstörung brachten, sind es heute die Gebiete des Islam, die mit einem explosiven Bevölkerungswachstum ein enormes Reservoir potentieller Kämpfer und Eroberer darstellt. 'Söhne und Weltmacht' hat bei seiner Ersterscheinung 2003 für heftige Kontroversen gesorgt. Dies ist nun die von Gunnar Heinsohn selbst überarbeitete bzw. aktualisierte Neuausgabe. .

Biografien:Gunnar Heinsohn, Jg. 1943, studierte u.a. Soziologe, Psychologie, Geschichte und Wirtschaftswissenschaften an der FU Berlin. 1993 gründete Heinsohn auf Empfehlung des französischen Historikers Léon Poliakov an der Universität Bremen Europas erstes Institut für vergleichende Völkermordanalyse, das heute nicht mehr besteht. Er ist heute emeritierter Professor für Soziologie und lehrt Militärdemographie am Nato Defense College (NDC) in Rom sowie am Management-Zentrum St. Gallen. Heinsohn lebt heute in Gdansk (Danzig).

Unerklärtes an Kriegen: Essay zur Neuausgabe


«Ihr werdet zehn von uns töten, wir werden einen von euch töten, aber ihr werdet zuerst ermüden» (Ingraham 2015). Im Jahr 1946 richtet der Vietminh-Führer Ho Chi Minh (1890–1969) diese Botschaft an Paris. Dort hingegen ist man – nach den deutschen und japanischen Niederlagen im Jahre 1945 – zuversichtlich, die Herrschaft über das zwischenzeitlich an Tokio verlorene Indochina wieder aufrichten zu können.

Die Warnung wird in den Wind geschlagen. Gleichwohl erfüllt sie sich in der 1954er Entscheidungsschlacht von Dien Bien Phu. Französische Fallschirmjäger und Fremdenlegionäre – darunter ehemalige Soldaten von Wehrmacht und Waffen-SS (Toumelin 2013) – bringen dem Gegner dreimal höhere Verluste bei, als sie selbst erleiden. An der europäischen Niederlage ändert das nichts. Was wird damals und auch heute an Kriegen nicht verstanden?

Wenn militärische Konflikte als Rassen-, Religions-, Rohstoff-, Macht- oder Freiheitskriege in die Geschichtsbücher eingehen, bringen die Forscher – oftmals unbewusst – ihre Erklärungsmuster für Kriege zum Ausdruck. Von ethnischen Differenzen, rituellen Besonderheiten, ökonomischen Knappheiten und imperialen Konkurrenzen, für die sie unstrittige Belege vorweisen, schließen sie auf die Unvermeidlichkeit ihres Umschlagens ins Töten. Doch bei genauerem Hinschauen gibt es Friktionen in all di