: William R. Forstchen
: The Final Day - Die Welt ohne Strom
: Festa Verlag
: 9783865527240
: 1
: CHF 4.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 528
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der mit Spannung erwartete Abschluss der dreiteiligen Bestseller-Serie. Ein EMP-Angriff auf die Vereinigten Staaten hat die gesamte Elektrizität ausgelöscht und das Land in eine dunkle Vorzeit gerissen. John Matherson überlebte Hungersnot und Krieg und möchte endlich wieder Frieden finden. Doch als die neue Regierung die Verfassung außer Kraft setzt und immer mehr Bürger um ihre Freiheit kämpfen, sieht er eine neue Gefahr für die junge Nation: Eine gewaltige Revolution könnte alles in Schutt und Asche enden lassen ...

Wir sind in völlige Abhängigkeit der Technologie geraten. Essen, Licht, Wärme, Schutz und fließendes Wasser sehen wir als ganz selbstverständlich an. Doch William R. Forstchen warnt uns: Ein EMP-Angriff könnte uns schon morgen all dies nehmen.

William B. Scott: »Ein Weckruf, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Chaos und Tod sind nur einen Stromausfall entfernt.«
Stephen Coonts: »Forstchen ist der Prophet eines neuen dunklen Zeitalters. Kluge Köpfe würden ihm zuhören.«

KAPITEL EINS

Tag 920

»Erinnert ihr euch an den Anfang dieses Romans von Charles Dickens: ›Es war die beste aller Zeiten, es war die schlechteste aller Zeiten‹?«

Die Hände um einen warmen Becher Kaffee gelegt – das musste man sich einmal vorstellen, Kaffee,richtiger Kaffee – zitierte John Matherson flüsternd die bekannte Zeile. Er blickte zu seinem Freund Forrest Burnett, der mit dem kostbaren Mitbringsel bei ihm aufgekreuzt war. Aus Erfahrung wusste John, dass man besser nicht fragte, wo er es aufgetrieben hatte.

Forrest verzog das verwachsene Gesicht, entstellt von der in Afghanistan erlittenen Verwundung, zu einem Lächeln. Mit der Augenklappe sah er aus wie ein Pirat. »Stammt das nicht aus dem Film, in dem dieser französische Mob dem Typen zum Schluss den Kopf abhackt?«

»Ja, so ungefähr.« John schmunzelte.

»Der Kerl war verrückt, für seinen Freund einzuspringen und an seiner Stelle auf die Guillotine zu gehen. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, entkommt der andere, der gerettet wird, mit dem Mädchen. Der Streifen hat mir noch nie gefallen. Warum erwähnst du ihn?«

Mit einem Seufzen stand John auf, trat ans Fenster seines Büros und blickte ins Freie.

In diesem Spätherbst hatte es früh geschneit, das College-Gelände von Montreat lag unter einer 15 Zentimeter hohen Schneedecke. Mindestens 15 Zentimeter, eher mehr. Alte Hasen, die anhand der Zahl behaarter Raupen und Nüsse sammelnder Eichhörnchen die Entwicklung des Wetters vorhersagen konnten, prophezeiten einen harten Winter. Anscheinend lieferte dieser frühe Novemberschnee die ersten Anzeichen dafür.

Vor Tag eins war der erste Schnee für John immer eine Zeit der Erholung und glücklicher Erinnerungen gewesen. In der Regel fiel dann auf Basis der Vorwarnungen des Weather Channel im Internet der Unterricht aus. Dann legte er sich ein paar Holzscheite mehr zurecht und machte es sich den ganzen Tag mit einem Buch vor dem Kamin gemütlich, während Jennifer und Elizabeth draußen spielten, um danach klitschnass hereinzukommen und heißen Kakao zu trinken. Später am Abend spielten sie dann Cluedo oder Monopoly. Und falls der Strom ausfiel, na und? Das machte es nur umso gemütlicher, die ersten paar Tage zumindest. Man übernachtete vor dem Kamin und sah zu, wie der Wald immer tiefer zuschneite.

Damals, vor Tag eins …

Jennifer war tot. Seine älteste Tochter Elizabeth, ganze 19 Jahre alt, war bereits Mutter und hatte einen zweijährigen Sohn. Vor Kurzem machte sie den nächsten Schritt und zog aus dem gemeinsamen Haus in Montreat aus. Sie hatte Seth Robinson geheiratet – den Sohn seines alten Nachbarn und guten Freundes Lee – und wohnte nun bei ihrem Ehemann, außerdem erwarteten die beiden ein weiteres Kind.

Auch das hatte sich nach Tag eins verändert. Noch vor wenigen Jahren hieß es, 25 sei das neue 18. Von jungen Leuten erwartete man in der Regel, dass sie a