: Barry Gorman, Alfred Bekker, Pete Hacke
: Wege, die im Revolverfeuer enden: Sammelband 4 Western
: Alfredbooks
: 9783745226225
: 1
: CHF 4.20
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 500
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Drei Western in einem Band von Alfred Bekker& Pete Hackett& Barry Gorman  ; Dieses Buch enthält folgende drei Romane: Alfred Bekker: Entscheidung am Salt Lake Pete Hackett: Und dann nahm er den Stern Pete Hackett: Dave Mathers Weg Barry Gorman: Die Colorado-Queen Ich war auf dem Weg nach Süden. Dieses Jahr war ich dafür etwas spät dran, aber irgendetwas kommt immer dazwischen. Den Sommer hatte ich in Montana verbracht und auf einigen Ranches gearbeitet. Im Sommer lässt es sich dort oben wunderbar leben, aber wer dort den Winter verbringt, ist ein Dummkopf - oder hat keine andere Wahl. Aber ich hatte eine andere Wahl und so hatte ich mich auf den Weg gemacht, ohne genau zu wissen, wohin eigentlich. Nur die Richtung, die stand fest. Ein Tag ging wie der andere dahin und das Wetter wurde täglich schlechter. Ich weiß nicht genau, wie lange ich brauchte, um den Nordwesten von Utah zu erreichen. Jedenfalls war es kein Pappenstiel - und ich bin allerhand gewöhnt. Schließlich verdiene ich mein Geld damit, im Sattel zu sitzen. Der Winter hatte in diesem Jahr früh eingesetzt. Die erste dünne Schneedecke hatte sich über die Hügel gelegt, und es war lausig kalt. Es war später Nachmittag, als ich den Mann am Lagerfeuer sah, das er im Schutz einer Gruppe blattloser und verkrüppelter Bäume entzündet hatte. Es war sicher mühevoll gewesen, in diesem feuchten Wind ein Feuer zu entfachen. Im ersten Moment stutzte ich. Ich sah einen Mann, aber fünf Pferde.

6


Mehr als zwei Wochen waren verstrichen. Es war gegen Mittag, als Bill Tilghman das Office betrat. Bei Bassett befand sich ein Mann, der derbe Kleidung trug und dessen Hände eine Reihe von Lassonarben aufwiesen. Er hielt seinen Hut in der Hand, und Tilghman sah, dass sich seine Haare bereits grau färbten.

Charlie Bassett saß hinter seinem Schreibtisch. Er nickte Tilghman zu, wies auf den Mann und sagte: »Das ist Henry Carter. Er besitzt eine Ranch am Arkansas River. Einer seiner Cowboys hat sich zwei Ochsen unter den Nagel gerissen und ist damit abgehauen. Sein Name ist Bill Anderson. Carter ist ihm ein Stück gefolgt, doch die Spur verliert sich im Indianergebiet und Carter musste umkehren.«

»Soll ich mich darum kümmern?«, fragte Tilghman.

»Es wäre mir recht«, antwortete Bassett. »Carter stellt Ihnen einige seiner Leute zur Verfügung. Folgen Sie Anderson und holen Sie Carters Ochsen zurück.«

»Ich werde tun, was in meiner Macht steht.«

»Meine Männer sind im Trailman Saloon«, sagte Carter. »Wir warten dort auf Sie, Deputy.«

Tilghman ging in den Mietstall und holte sein Pferd. Dann ritt er mit vier Männern der Carter-Mannschaft aus der Stadt. Der Ritt ging nach Süden, sie ritten über die Brücke, die den Arkansas River überspannte und befanden sich in der Wildnis. Rundherum buckelten Hügel, die Vegetation bestand in Buschwerk, vereinzelten Hickorys und hüfthohem Gras. Die Cowboys zeigten Tilghman die Stelle, an der sie die Fährte verloren hatten. Es war bei einem schmalen Creek. Einer der Weidereiter sagte: »Wahrscheinlich ist Anderson im Fluss geritten. Dieser elende Hundesohn. Ich möchte wissen, was für ein Teufel ihn geritten hat, als er sich entschloss, die beiden Ochsen zu stehlen.«

»Wir müssen uns auf eine mehrtägige Jagd einstellen«, murmelte Bill Tilghman. »Jedenfalls werden wir erst umkehren, wenn wir Anderson die beiden Ochsen wieder abgejagt haben.«

»In dieser Gegend treiben sich Cheyenne und Comanchen herum«, gab einer der Cowboys zu bedenken. »Diese roten Burschen sind noch immer nicht gut auf uns Weißen zu sprechen.« Der Mann kratzte sich am Kinn. »Ich weiß nicht, ob es gesund ist, weiter nach Süden zu reiten. Wahrscheinlich haben die Indianer Anderson längst massakriert und die Ochsen in ihr Dorf getrieben. Carter wird die beiden Tiere abschreiben müssen.«

»Wir reiten weiter«, bestimmte Tilghman mit Endgültigkeit im Tonfall.

Sie überquerten den Creek. Das Wasser spritzte und gischtete. Am jenseitigen Ufer folgten sie dem Flusslauf nach Osten. Die Sonne wanderte unaufhaltsam nach Westen. Die Schatten wurden lang. Von Osten her schob sich die Abenddämmerung ins Land. Wind war aufgekommen. Im Westen begannen sich dunkle Wolken aufzutürmen.

»Es wird Regen geben«, prophezeite einer der Cowboys. »Wir haben kein Campzeug dabei. Himmel, warum kehren wir nicht um? Anderson ist über alle Berge. Wir haben die