: Hendrik M. Bekker, Manfred Weinland, Jo Zybell
: Science Fiction Dreierband 3019 - Drei Romane in einem Band!
: Alfredbooks
: 9783745224900
: 1
: CHF 3.20
:
: Science Fiction
: German
: 700
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dieser Band enthält folgende SF-Romane: Eroberer der Galaxis - Jäger (Hendrik M. Bekker) Raumschiff Rubikon - Kristallarium (Manfred Wenland) Der Tod kommt aus dem All (Jo Zybell) Jahrtausende in der Zukunft: Die Menschen haben große Teile der Galaxis besiedelt. Manche von ihnen haben sich über lange Zeiträume hinweg so sehr an ihre Umgebung angepasst, dass sie kaum noch als Angehörige derselben Spezies erkennbar sind. Galaktische Reiche rivalisieren um Macht, Einfluss und Vorherrschaft: Das Galaktische Kaiserreich, überzeugt davon, dass der Mensch nicht nur die bisher edelste Vollendung der Evolution ist, sondern dass er auch bereits vollkommen ist und deswegen nicht manipuliert werden darf. Die Terranische Allianz freier Völker, die sich einst bildete, weil die Traniatische Föderation in einem langsamen Zerfallsprozess den Mitgliedswelten zu schwach wurde. Das galaktische Reich mit der größten Ausdehnung. Wie der Name andeutet, gehört die Erde, Terra, zu den Gründungswelten. Trotz unzähliger Mitgliedsspezies stellen die Menschen und all ihre Abkömmlinge einen Großteil der Bevölkerung. Die Traniatische Föderation freier Welten, der klägliche Rest eines gigantischen Reiches, das lange vor den ersten raumfahrenden Menschen bereits existierte. Heute eher ein Schutz- und Trutz-Bündnissystem, als eine echte galaktische Größe. Das Kratische Konsortium, ein Bündnisgeflecht von Verbrecherlords, Unterweltbossen und Alleinherrschern. Manche sagen, nirgendwo in der Galaxis sei mehr Verkommenheit zu finden. Und für diejenigen, die sich keinem von ihnen unterordnen wollen, gibt es nur die Flucht in die Weite des Anarchistischen Raums. Niemand ahnt, dass im Hintergrund Entwicklungen in Gang gesetzt wurden, die möglicherweise das empfindliche Gleichgewicht der Machtverhältnisse im All für immer verändern werden. Ohne dass das Leben in der Galaxis es weiß, steht die momentane Phase der Ruhe und Ordnung in der Galaxie vor ihrem Ende ... Isaak Sanders sucht in den Tiefen von Chutala-City nach seinem Vater, um sich seiner Vergangenheit zu stellen. Jerel Rimasen ist als Deserteur und Dieb im Kaiserreich gesucht, weil er das Kaiserreich mehr bedroht als er ahnt. Zaren Daler versucht genau dieses Kaiserreich zu bewahren.

2.


Erde


Reuben Cronenberg war irritiert. Vrongk hatte angedroht, ihn für seinen Verrat in einem Maße büßen zu lassen, wie »er es sich nicht einmal in seinen schlimmsten Albträumen« vorstellen könne. Von dieser ebenso einschüchternden wie starken Aussage war bislang jedoch wenig – nichts! – umgesetzt worden. Nicht dass Cronenberg sich darum gerissen hätte, körperlicher wie psychischer Folter ausgesetzt zu werden. Aber dass rein gar nichts die Gleichförmigkeit seiner Tage unterbrach… nun, irritierte ihn eben. Und es hätte auch jeden anderen irritiert.

Oder ist genau das die Folter?, überlegte er ein ums andere Mal, während der Servo die nächste Mahlzeit verfügbar machte, indem sich ein Wandfach der Zelle öffnete. Cronenberg musste nur hineingreifen und das Tablett herausholen, auf dem ein Teller mit leidlich wohlschmeckender, ganz gewiss aber energiereicher Nahrung und ein Dreiliterbehälter mit frischem Wasser standen, dazu Besteck und Becher.

Nein, Hungers oder Dursts sterben lassen wollte Vrongk ihn offenkundig auch nicht, obwohl es Cronenberg nicht wirklich verwundert oder gar schockiert hätte, wenn dies geschehen wäre. Sogar eine kleine Hygienezelle, in der er sich waschen und seine Notdurft verrichten konnte (alles war auf menschliche Bedürfnisse abgestimmt), hatte man dem Gefangenen zugebilligt.

Noch immer ging Cronenberg davon aus, dass der Frieden, den man ihm zubilligte, nur die Ruhe vor dem großen Knall sein konnte. Aber mit zunehmender Dauer, die er unbehelligt blieb, erwachten auch Zweifel, die es für möglich hielten, dass Vrongk ihn tatsächlich aus seinem Gedächtnis gelöscht hatte und die »lebenserhaltenden Maßnahmen«, mit denen er sich versorgt sah, einzig und allein auf dem Mist irgendeines automatischen Systems wuchsen, das seine Aufgabe bis in die Ewigkeit erfüllen würde.

Ewigkeit. So lange werde ich es hier nicht aushalten.

Wann immer er an diesem Punkt seiner Gedanken angekommen war, fragte er sich, wie es mit seiner Lebenserwartung überhaupt bestellt war.

Als er noch als loyaler Diener gegolten hatte, war ihm von den Auruunen die Gunst gewährt worden, von ihren Medikern aus dem entarteten Zellklumpen befreit zu werden, in dem er zuvor die Jahrtausende überdauert hatte. Und damit nicht genug war sein aufgedunsener Körper sogar adonisgleich neu modelliert und mit einem Geschenk veredelt worden, von dem Croxgk – Vrongks Vorgänger – durchklingen ließ, dass es die relative Unsterblichkeit sei. Relativ deshalb, weil auch ein Unsterblicher nicht gegen gewaltsamen Tod, sei es durch Unfall oder Waffeneinsatz, gefeit war.

Und so verging wieder ein Tag, den Cronenberg nur anhand des Hell-Dunkel-Wechsels in seiner Zelle festmachen konnte.

Ein Tag war wie der andere.

Wenn die Auruunen es nicht zuerst taten, würde ihn irgendwann die Untätigkeit, zu der er verdammt war, umbringen!



Auch wenn das Wesen, das eineandereZelle des Komplexes bewohnte, kein Mensch war, sondern ein Geschöpf, wie es nur ein einziges Mal im ganzen Universum vorkam, litt auch es unter dem Eingesperrtsein. Taurt hatte eine andere Beziehung zur Zeit als Cronenberg. Er empfand Zeit anders, nicht so quälend. Immerhin konnte er sich, wenn er es denn wollte, in eine Art Winterschlaf versetzen, aus dem er in regelmäßigen Abständen erwachte, um herauszufinden, ob sich an seiner Lage etwas geändert hatte. Oder um anderen vorzugaukeln, er hätte sein