"Mei, da kommt ja eine ganze Gruppe von Bergtouristen!", stieß Maria Hinzberg, die bereits etwas in die Jahre gekommene Wirtin des HINZBERGER HOFS aus. Sie stand am Fenster und blickte hinaus, direkt auf das imposante Panorama der schneebedeckten Berggipfel.
Ihre junge Gehilfin Claudia trat hinzu und warf ebenfalls einen Blick hinaus.
Das junge Madl machte eilig seine Frisur zurecht.
Maria Hinzberg bemerkte dies mit einem Lächeln - und das, obwohl ihr im Moment eigentlich gar nicht zum Lächeln zu Mute war. Mit Schrecken dachte sie daran, dass all die hungrigen Bergtouristen versorgt werden wollten, die auf den HINZBERGER HOF zusteuerten.
"Das wird der Rieder-Markus mit seiner Gruppe sein", sagte Maria."Kein anderer Bergführer in der Gegend hat so viel Zulauf wie der Markus..." Und während sie dies sagte, blickte die Wirtin auf das junge, fesche Madl an ihrer Seite. Mit sanftem Tonfall fügte sie dann hinzu:"...und wie's scheint, gilt das net allein für Bergtouristen..."
Claudias himmelblaue Augen sahen verträumt in Richtung der Ankömmlinge. Jetzt rissen die Worte der Wirtin sie aus ihren Gedanken."Geh, Tante Maria, was red'st denn da!" stieß sie hervor.
"Vielleicht kannst deinen Eltern etwas vormachen, Claudia - mir aber net!", erwiderte die Wirtin wohlwollend."Meinst, ich hätte net bemerkt, wie du den Rieder-Markus angesehen hast?"
"Ja, ist er denn net auch ein fescher Bursche, der junge Rieder?", fragte Claudia zurück.
Die Wirtin nickte."Freilich ist er das! Und wenn ich selbst das passende Alter hätte..." Maria Hinzberg seufzte.