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Jamie dreht den Lautstärkeregler am Radio voll auf, sodass wir die Stone Roses über den Fahrtwind hinweg hören können, der uns um die Ohren pfeift. Er sieht aus wie einer dieser Wackeldackel, während er im Takt der Musik mit dem Kopf nickt.
»Gott, ich liebe dieses Lied!«
»Sag bloß«, ziehe ich ihn auf und schneide eine Grimasse, als er anfängt, lauthals mitzusingen.
Es entgeht ihm nicht. »Was denn? Immerhin war ich mit achtzehn schon Sänger in einer Band.« Dann drückt er liebevoll meinen Oberschenkel, um mir zu zeigen, dass er nicht beleidigt ist. »Du hättest unser Groupie sein können.«
Ich bin versucht, ihn daran zu erinnern, dass er damals mit Hannah zusammen war – sie wäre sein Groupie gewesen –, aber ich will ihm seine Laune nicht verderben. Er wirkt so glücklich wie schon lange nicht mehr. Ich drehe mich zu ihm, um ihn zu mustern, seinen fein geschnittenen Kiefer zu bewundern, der in einer geschwungenen Linie in seinen langen Hals übergeht, die feinen blonden Härchen, die über den Knöpfen seines Polohemds hervorlugen, und spüre sofort das Verlangen in mir aufflackern. Ich lege meine Hand auf seine, die noch immer sanft auf meinem Oberschenkel ruht, und wir verschränken unsere Finger ineinander. Er erhascht meinen Blick und lächelt, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf die leere, endlose Fahrspur vor uns richtet.
»Ich kann es kaum erwarten, das Haus zu sehen«, sage ich. »Wie es wohl ist? Ich hoffe nur, dass es kein Reinfall wird.«
Jamie hebt eine Augenbraue. »Ein Reinfall? Das wage ich zu bezweifeln. Hat Philip Heywood es nicht als« – er spricht mit seiner Telefonstimme – »›stattliche Residenz am Meer mit herrlichem Panoramablick über die Bucht‹ beschrieben, oder so ähnlich …«
Ich lache. »Nicht ganz.«
Er zieht seine Hand zurück und legt sie wieder aufs Lenkrad, um eine Kurve zu nehmen. »Die Roseland-Halbinsel soll atemberaubend sein.«
»Bei dem Namen muss sie das auch sein.«
»Anscheinend kommt er vonrhos, dem keltischen Wort für Heidekraut.«
»Warum weißt du so etwas?«
Er hebt eine Augenbraue. »Na, weil ich ein Geek bin.«
»Allerdings, das bist du«, erwidere ich grinsend. Ich ziehe meinen Mantelkragen weiter hoch, um meinen nackten Hals zu bedecken. Es ist schon Jahre her, dass ich langes Haar hatte, aber gelegentlich vermisse ich die Wärme im Nacken, vor allem in den kälteren Monaten. Die hellen Sonnenstrahlen werden von der Motorhaube zurückgeworfen, doch trotz des klaren blauen Himmels hängt eine gewisse Kühle in der Luft und erinnert uns an die allgegenwärtige Gefahr eines Aprilschauers. Ich bringe es nicht übers Herz, Jamie zu bitten, das Verdeck des Wagens zu schließen. Er braucht diese Auszeit genauso sehr wie ich – die ersten neun Monate unserer Ehe waren alles andere als leicht.
Ich werfe im Spiegel einen Blick auf unseren Golden Retriever Ziggy, der mit geschlossenen Augen und heraushängender Zunge auf dem Rücksitz faulenzt. Es war ein spontaner Entschluss, den Hund mitzunehmen – Katie, Jamies jüngere Schwester, hatte eigentlich versprochen, auf ihn aufzupassen, uns aber wie üblich in letzter Minute hängen lassen.
Mir wird etwas übel, als Jamie die nächste scharfe Kurve nimmt, und so versuche ich, mich darauf zu konzentrieren, tief einzuatmen und den Brechreiz zu unterdrücken, während meine Nase verzweifelt nach jener frischen Seeluft sucht, die man uns versprochen hat; doch stattdessen trifft sie nur auf den penetranten Geruch der gelb blühenden Rapsfelder um uns herum.
Mein linker Arm juckt unter dem sperrigen Gips und fühlt sich unangenehm schwer an, aber wenigstens konnte ich mich so ums Fahren drücken. Nicht dass Jamie mich noch dazu ermuntern würde, mich hinters Steuer zu setzen – jedenfalls nicht mehr, seit ich uns beide zu Beginn unserer Beziehung beina