RALPH WALDO EMERSON ÜBER HENRY DAVID THOREAU
(Autor: Ralph Waldo Emerson, Übersetzung und Fußnoten: Christina Schieferdecker)
Anmerkung (C. Schieferdecker):
Der vorliegende Text ist stark gekürzt. Es ist eine Rede, die Ralph Waldo Emerson, Thoreaus bester Freund, nach seinem Tode gehalten hatte (Emerson und Emerson 1903)Sie wurde im August 1862 in der Zeitschrift"The Atlantic" veröffentlicht und war überschrieben mit …
Biographical Sketch
HENRY DAVID THOREAU war der letzte männliche Nachkomme eines französischen Vorfahren, der von der Insel Guernsey in dieses Land kam. [...] Er wurde in Concord, Massachusetts, am 12. Juli 1817 geboren. Sein Studium am Harvard College schloss er 1837 ab, allerdings ohne jegliche literarische Auszeichnung. [...] Nachdem er die Universität verlassen hatte, schloss er sich seinem Bruder als Lehrer an einer Privatschule an, die er aber bald wieder aufgab. Sein Vater war ein Hersteller von Bleistiften, und Henry widmete sich eine Zeit lang diesem Handwerk, da er glaubte, einen besseren Bleistift herstellen zu können, als damals in Gebrauch war. Nachdem er seine Experimente abgeschlossen hatte, stellte er sein Werk Chemikern und Künstlern in Boston vor, und nachdem er ihre Bescheinigungen erhalten hatte, dass es hervorragend sei und mit der besten Londoner Manufaktur gleichwertig, kehrte er zufrieden nach Hause zurück. Seine Freunde beglückwünschten ihn, dass er sich nun den Weg zum Reichtum gebahnt habe. Aber er erwiderte, dass er nie wieder einen Bleistift herstellen würde."Warum sollte ich? Ich würde nicht noch einmal tun, was ich einmal getan habe." Er nahm seine endlosen Wanderungen und vielseitigen Studien wieder auf und machte jeden Tag eine neue Bekanntschaft mit der Natur, obwohl er noch nie von Zoologie oder Botanik sprach, da er zwar sehr fleißig in Bezug auf natürliche Tatsachen war, aber der technischen und textlichen Wissenschaft gegenüber uninteressiert war. [...] Er war ein geborener Protestant. Er lehnte es ab, seinen großen Ehrgeiz des Wissens und Handelns für irgendein enges Handwerk oder einen Beruf aufzugeben und strebte nach einer viel umfassenderen Berufung, der Kunst, gut zu leben. [...] Niemals müßig oder selbstverliebt, zog er es vor, wenn er Geld brauchte, es durch irgendeine ihm angenehme Handarbeit zu verdienen, wie ein Boot oder einen Zaun zu bauen, zu pf