: Edgar Wallace
: Gangster in London
: Phoemixx Classics Ebooks
: 9783985105588
: 1
: CHF 3.60
:
: Geschichte, Politik
: German
: 333
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Gangster in London Edgar Wallace - Zwei Gangsterbanden terrorisieren die Reichen Londons. Die 'Gesellschaft zur Sicherung wohlhabender Bürger' garantiert den Reichen Londons Sicherheit vorausgesetzt, sie bezahlen dafür. Wer der Aufforderung nicht nachkommt oder gar die Polizei verständigt, wird ermordet. Auch Elias Tanner, ein wohlhabender Bürger, wird erpresst. Seine Sekretärin Lilian Ranger findet dies heraus und verständigt die Polizei. Kurze Zeit später wird Tanner ermordet...

Richard Horatio Edgar Wallace (1875-1932) was a prolific British crime writer, journalist and playwright, who wrote 175 novels, 24 plays, and countless articles in newspapers and journals. Over 160 films have been made of his novels, more than any other author. In the 1920s, one of Wallace's publishers claimed that a quarter of all books read in England were written by him. He is most famous today as the co-creator of 'King Kong', writing the early screenplay and story for the movie, as well as a short story 'King Kong' (1933) credited to him and Draycott Dell. He was known for the J. G. Reeder detective stories, The Four Just Men, the Ringer, and for creating the Green Archer character during his lifetime.

2


»Es gibt zwei vorherrschende Triebkräfte im Leben der Männer: die Liebe und die Furcht vor dem Tode ... Verstehen Sie?« Captain Jiggs Allerman von der Chikagoer Geheimpolizei lehnte sich im Sessel zurück und blies den Rauch seiner Zigarre zur Decke hinauf. Er war groß, schlank und von der Sonne gebräunt wie ein Indianer.

Terry Weston grinste. Er amüsierte sich immer über Jiggs.

»Sagen Sie mal: Sie sind doch Chefinspektor oder so etwas Ähnliches?« fuhr Jiggs fort, »Mir scheint, daß man nächstens hier noch Kinder zu höheren Beamten macht. Wie alt sind Sie denn jetzt, Terry?«

»Fünfunddreißig.«

Jiggs machte ein verächtliches Gesicht. »Das ist eine gemeine Lüge! Wenn Sie älter sind als dreiundzwanzig, dann lasse ich mich totschießen.«

»Immer wenn Sie Ihren jährlichen Besuch in Scotland Yard machen, erzählen Sie denselben faulen Witz. Man könnte doch meinen, daß Ihnen mit der Zeit etwas Neues einfallen sollte? Aber Sie haben eben von zwei Triebkräften im Leben gesprochen ...«

»Ja – Liebe und Tod.« Jiggs nickte eifrig. »Mit der Liebe hat man immer schon viel Geld verdient; aber mit dem Tod haben bisher nur die Ärzte und die Beerdigungsinstitute ihr Geschäft gemacht. Doch passen Sie auf: Das wird jetzt anders, Terry! In den Vereinigten Staaten werden jedes Jahr Unsummen für den persönlichen Schutz wohlhabender Bürger verausgabt. Und was dort drüben ein gutes Geschäft ist, müßte sich auch in England, Frankreich, Deutschland oder sonstwo bezahlt machen. Die Menschen sind überall gleich, und es wird überall mit Wasser gekocht. Jedenfalls: Unsere großen Gangster – ich weiß das – haben sich inzwischen in England umgesehen, und zwar einer aus Chikago und einer aus New York. Und wenn die sich was in den Kopf setzen, führen sie's auch durch. Denn diese Burschen, mit denen ich es drüben zu tun habe, denken in Millionen oder gar in achtstelligen Zahlen. Im vorigen Jahr wollten sie ein neues Geschäft in einem anderen Land aufmachen und haben allein für Vorarbeiten zwei Millionen Dollar ausgegeben. Die Sache rentierte sich dann aber nicht, und so haben sie einfach ihre ganzen Ausgaben auf Verlustkonto gesetzt ... Da staunen Sie, was? Diese Leute könnten jedes Jahr aus England hundert Millionen Dollar ziehen, ohne daß es auffiele.«

Jiggs Allerman war bei seinem Lieblingsthema angelangt. Er hatte sich schon öfters mit Terry darüber unterhalten, der ihm jedesmal widersprach. Persönlich wäre er an dieser besonderen Art von Verbrechen interessiert gewesen, denn er arbeitete in Scotland Yard im Dezernat für Betrug, Erpressung und ähnliche Vergehen.

Kurz darauf ging er mit dem Amerikaner zu Tisch. Er hatte Jiggs Allerman gern und wußte, daß er noch viel von ihm lernen konnte.

Im Grill-Room des Carlton-Hotels erkannte Terry Mr. Elijah Decadon und machte seinen Begleiter auf ihn aufmerksam. »Das ist einer der gemeinsten und gefährlichsten Millionäre, die es auf der Welt gibt!«

»Na – mit dem würde ich schon fertig werden!« erklärte Jiggs. »Und wer ist der dunkle Herr, der bei ihm sitzt? Der kommt mir so merkwürdig bekannt vor ...«

»Sein Neffe. Möglich, daß Sie ihn kennen; er wohnte früher in Chikago. Ist er nicht zufällig mal mit der Polizei in