: Jussi Adler-Olsen
: Das Alphabethaus Roman
: dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
: 9783423418485
: 2
: CHF 8.10
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 592
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der schaurigste Kriegsschauplatz ist die Seele Hinter den feindlichen Linien wartet der Tod. Oder etwas noch viel Schlimmeres ... Ein Anti-Kriegs-Roman. Ein Buch über Freundschaft. Eine Detektivgeschichte. Der neue Standalone von Jussi Adler-Olsen. 1944. Die jungen britischen Piloten James und Bryan, unzertrennliche Freunde seit ihrer Kindheit, stürzen über deutschem Territorium ab. Schwerverletzt und unter falscher Identität gelangen sie in eine Nervenheilanstalt im Schwarzwald. Ihre einzige Chance zu überleben besteht darin, psychisch krank zu spielen. Noch wissen die beiden Männer nicht, dass erst hier, im »Alphabethaus«, die wahre Hölle auf sie wartet. Jahrzehnte später kehrt mit Gewalt zurück, was längst vergangen und vergessen schien. Und es fordert unerbittlich neue Opfer. »Rache, Flucht, Verrat, medizinische Experimente. Schauriger Pageturner.« KrimiZEIT - Die Bestenliste »Das>Alphabethaus< wird mit jeder Seite spannender. Denn Adler-Olsen steigt immer tiefer in die Abgründe der Menschheit hinab.« Verena Bach im>Münchner Merkur< Neben der Carl-Mørck-Reihe sind bei dtv außerdem folgende Titel von Jussi Adler-Olsen erschienen: ->Das Washington-Dekret< ->Takeover< ->Miese kleine Morde<

Jussi Adler-Olsen wurde am 2. August 1950 in Kopenhagen geboren. Er studierte Medizin, Soziologie, Politische Geschichte und Film. Bevor er 1995 mit dem Schreiben begann, arbeitete er in verschiedensten Berufen: als Redakteur für Magazine und Comics, als Koordinator der dänischen Friedensbewegung, war Verlagschef im Bonnier-Wochenblatt TV Guiden und Aufsichtsratsvorsitzender bei verschiedenen Energiekonzernen. Sein Hobby: das Renovieren alter Häuser. Mit seiner Thriller-Serie um Carl Mørck und seinen Romanen>Das Alphabethaus<,>Das Washington-Dekret< und>Takeover< stürmt er die internationalen Bestsellerlisten. Seine vielfach preisgekrönten Bücher erscheinen in 42 Ländern.

1


DAS WETTER WAR alles andere als gut.

Kalt und windig, geringe Sichtweite.

Für einen englischen Januartag war es ungewöhnlich rau.

Die amerikanischen Soldaten hatten schon eine Weile auf den Landebahnen gesessen, als sich der hochgewachsene Engländer der Gruppe näherte. Er war noch nicht ganz wach.

Hinter der vordersten Gruppe richtete sich eine Gestalt auf und winkte ihm zu. Der Engländer winkte zurück und gähnte laut. Nach so langer Zeit mit nächtlichen Angriffsflügen fiel es ihm schwer, sich wieder auf den normalen Tag-Nacht-Rhythmus einzustellen.

Und es würde ein langer Tag werden.

Weiter entfernt rollten die Maschinen langsam zum südlichen Ende der Startbahnen. Also würde es in der Luft bald wieder voll sein.

Die Vorstellung weckte gemischte Gefühle in ihm.

Der Auftrag zu dieser Mission war vom Büro des Generalleutnants Lewis H. Brereton in Sunning Hill Park gekommen. Er hatte den Oberbefehlshaber der Royal Air Force, Luftmarschall Harris, um britische Unterstützung gebeten. Die britischen Moskitos hatten bei den Nachtangriffen auf Berlin im November das streng gehütete Geheimnis der Deutschen – die Anlagen für die V-1-Raketen in Zempin – enthüllt, und das hatte die Amerikaner nachhaltig beeindruckt.

Die Mannschaften auszuwählen überließ man Oberstleutnant Hadley-Jones, der die praktische Arbeit seinem Mitarbeiter, Wing Commander John Wood, anvertraute.

Er hatte die Aufgabe, zwölf britische Crews zusammenzustellen. Acht für Beobachtungsflüge und vier Mannschaften mit besonderen Observationszielen zur Unterstützung, die unter dem Kommando der 8. und der 9. US-Luftflotte fliegen sollten.

Für diese Aufgabe wurden doppelsitzige P-51-D-Mustang-Jagdflugzeuge mit sogenannten Meddo-Geräten und hochempfindlichen optischen Instrumenten ausgerüstet.

Vor gerade mal zwei Wochen hatte man James Teasdale und Bryan Young als erste Crew ausgewählt, die dieses Material unter sogenannten »normalen Verhältnissen« erproben sollte.

Sie konnten also davon ausgehen, schon bald wieder Kampfeinsätze fliegen zu müssen.

Der Angriff war für den 11. Januar 1944 geplant. Das Ziel der Bombergeschwader waren die Flugzeugfabriken in Aschersleben, Braunschweig, Magdeburg und Halberstadt.

Beide hatten dagegen protestiert, dass man ihnen den Weihnachtsurlaub kappte. Beide waren noch kampfmüde.

»Vierzehn Tage, um sich in diese Teufelsmaschine zu vertiefen.« Bryan seufzte. »Mit diesen ganzen Apparaturen kenne ich mich doch überhaupt nicht aus! Warum bemannt Uncle Sam seinen Mist nicht selbst?«

John Wood hatte sich über die Akten gebeugt und ihnen den Rücken zugekehrt. »Weil sie euch haben wollen.«

»Das ist doch kein Argument!«

»Ihr werdet die Erwartungen der Amerikaner erfüllen und da lebendig wieder rauskommen.«

»Und das garantieren Sie uns?«

»Ja.«

»Sag schon was, James!« Bryan wandte sich dem Freund zu.

James griff nach seinem Halstuch und zuckte die Achseln. Bryan ließ sich schwer auf einen Stuhl fallen.

Es war hoffnungslos.

Die Operation war insgesamt auf gut sechs Stunden angelegt. Eskortiert von P-51-Langstreckenjägern sollte die gesammelte Streitkraft von ungefähr sechshundertfünfzig viermotorigen Bombern der 8. US-Luftflotte die deutschen Flugzeugfabriken bombardieren.

Während des Angriffs sollte James’ und Bryans Maschin