: Angelika Friedemann
: Die dunkle Seite
: Books on Demand
: 9783754316412
: 1
: CHF 3.20
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 428
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ich denke niemals an die Zukunft. Sie kommt früh genug. Albert Einstein Hauptkommissar Eike Klassen geht mit dem Bruder und Freunden in den Wald, weil sie einen Weihnachtsbaum schlagen wollen. Nichts ahnend spazieren die Männer durch die Schonung, suchen die fast perfekt gewachsenen Nordmanntannen. Die Kinder tollen herum, spielen verstecken. Abrupt verfliegt die gute Laune, als sie eine nackte Frau unter einem der Bäume finden. Die Tote starb aufgrund einer Gewaltanwendung. Im Haus der Toten, finden sie erst, nach deren Identifizierung einen weiteren Leichnam. Ihren Mann. Der Juwelier verstarb bereits vor ihr. Die Ermittlungen führen sie zu Sexorgien, Sex-Partys und Prostituierten und vielen braven Ehemännern, eifersüchtigen Ehefrauen. Ihre Recherchen führen sie jedoch in eine völlig falsche Richtung.

Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. Albert Einstein Ich versuche, die Aufmerksamkeit der Leser zu fesseln, sie zu unterhalten und zu erfreuen, möglicherweise zu erregen oder tief zu bewegen.

~~~

Eike Klaasen, Kriminalhauptkommissar, hörte bereits im Flur den Lärm aus dem Büro, einen Mann, der krakelte. Er riss die Tür auf. „Ruhe! Darf ich fragen, warum Sie so brüllen? Gunnar, was ist hier los?“

„Moin. Herr Weber fordert, wir sollen seine Frau mit ihrem Säugling aus seiner Wohnung werfen.“

„Kann er das nicht in normaler Lautstärke äußern? Herr Weber, niemand ist schwerhörig.“

„Er sagte, er benötigt dazu unsere Hilfe.“

„Welches Delikt beging sie?“, hängte er seine Lederjacke auf.

„Sie hat mich betrogen, will mir jetzt ein dunkles Baby unterschieben. Ich freute mich acht Monate auf unseren Sohn und nun? Er ist rabenschwarz.“

„Ist Ihre Frau eine Farbige?“

Er blickte Eike entsetzt an. „Nein, eine Weiße, so wie wir.“

„Herr Weber, das ist trotzdem keine Angelegenheit der Polizei. Gehen Sie zu einem Anwalt, der berät Sie. Zunächst einen Vaterschaftstest, dann die Aberkennung der Vaterschaft und ihr eine Frist anberaumen, bis wann sie ausziehen muss, falls die Wohnung Ihnen gehört, Sie diese allein mieteten. Stehen beide im Miet- oder Kaufvertrag, entscheidet das ein Gericht. So ungefähr ist der Weg. Wir sind nur für Strafvergehen zuständig, nicht für Ehestreitigkeiten.“

„Sie wollen doch nicht sagen, das wäre keine Straftat? Sie hat mich beschissen, hintergangen, behauptet noch dreist, ich sei der Vater und sie kann sich das nicht erklären“, wurde er lauter.

„Wie ich sagte, machen Sie einen Vaterschaftstest.“

„Aber ich will sie gleich raus haben“, hob er abermals den Tonfall an.

„Das ist nicht gesetzkonform. Man darf nicht seine Ehefrau mit einem Baby auf die Straße setzen. Sollte Ihnen einleuchten.“

„Wissen Sie, wie es ist, wenn alle über einen lästern? Ein schwarzes Kind.“

Der Mann stand völlig neben sich. Schickte man ihn jetzt fort, wer weiß, wie es dort eskalierte.

„Nehmen Sie bitte Platz, beruhigen Sie sich. Möchten Sie einen Kaffee?“

„Ja, gern.“

Er goss welchen ein, platzierte dazu Zucker, Milch auf den Tisch. Polizeihauptmeister Martin Petersen, Kriminaloberkommissar Rolf Kristens und Polizeimeisteranwärterin Beate Voigt kamen herein, grüßten. Eike ergriff seinen vollen Kaffeepott, stellte ihn auf seinen Schreibtisch, setzte sich.

„Herr Weber, gehen wir die Punkte nochmals durch. Waren Sie bei der Entbindung dabei?“

„Nein, ich fuhr sie hin. Da hieß es, dauert noch Stunden. Ich bin nach Hause und morgens musste ich arbeiten. Nach Feierabend begossen wir meinen Sohn. Erst am nächsten Tag bin ich in die Abteilung. Meine Frau war richtig aufgelöst, weinte, da man ihr ein schwarzes Neugeborenes andrehen wollte. Doktor Klaasen ließ extra einen Test machen. Sie ist eindeutig die Mutter. Er sagte, sie hätten lange keine Geburt von einem farbigen Kind gehabt. Es kann keine Verwechslung vorliegen. Zwei Schwestern und ein anderer Arzt bestätigten, sie brachte einen dunklen Jungen auf die Welt.“

„Warten Sie bitte, rufe ich in der Klinik an“, griff Eike nach dem