: Dania Dicken
: Wer keine Grenzen kennt
: tolino media
: 9783757941093
: Libby Whitman
: 1
: CHF 3.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 270
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein Amtshilfegesuch aus London erreicht die Behavioral Analysis Unit in Quantico: In einem Müllcontainer wurde die Leiche eines amerikanischen Staatsbürgers gefunden. Folterspuren am Körper weisen darauf hin, dass der Tote ein Geheimnis hatte, das sein Mörder ihm entlocken wollte. FBI-Profilerin Libby Whitman begleitet ihre Kollegin Julie Thornton in ihre englische Heimat, um dort gemeinsam mit Julies Mutter Andrea und der Londoner Metropolitan Police im Fall des toten Amerikaners zu ermitteln. Schnell finden sie heraus, dass es sich bei dem Toten um einen CIA-Agenten handelte. Doch je näher sie seinem Mörder kommen, umso größer wird die Gefahr ...

Dania Dicken, Jahrgang 1985, schreibt seit der Kindheit. Die nahe Köln lebende Autorin hat Psychologie und Informatik studiert und als Online-Redakteurin gearbeitet. Mit den Grundlagen aus dem Psychologiestudium schreibt sie Psychothriller zum Thema Profiling. Bei Bastei Lübbe hat sie die Profiler-Reihe und"Profiling Murder" veröffentlicht, im Eigenverlag erscheinen"Die Seele des Bösen" und ihre Fantasyromane. Die Thriller-Reihe um FBI-Profilerin Libby Whitman ist ihr neuestes Projekt.

Samstag, 25. Mai

 

„Da seid ihr ja! Kommt rein, meine Familie ist auch schon da“, verkündete Julie aufgeregt, gleich nachdem sie die Haustür geöffnet hatte.

„Moment“, sagte Libby und machte Anstalten, Julie umarmen zu wollen. „Happy Birthday, Jules.“

Julie grinste bis über beide Ohren und ließ sich nacheinander von Libby und Owen umarmen und beglückwünschen. „Danke, ihr beiden. Es ist schön, dass ihr da seid.“

Gemeinsam folgten sie Julie durchs Haus und in den Garten. Libby trug das Geschenk für Julie, Owen schleppte die Babyschale mit Gracie hinterher. Im Vorbeigehen streifte Libbys Blick Salatschalen und Teller in der Küche, auf der Terrasse hießen sie Luftballons und Girlanden willkommen. Aus einer Ecke drang Kyles Fluchen an ihre Ohren, der mit einer Schürze und einer Grillzange in der Hand vor dem Grill stand und ziemlich gestresst wirkte. Vor ihm standen überall auf der Terrasse verteilt die ersten von Julies Geburtstagsgästen.

Ihre ganze Verwandschaft aus England war gekommen, denn Julie wurde an diesem Tag dreißig Jahre alt. Außerdem hatten sie ein langes Wochenende, denn am Montag war Memorial Day. Die perfekte Gelegenheit für eine ausgelassene Geburtstagsfeier, auf die Julie sich schon seit Wochen gefreut hatte.

„Wie schön, euch zu sehen!“, wurden Libby und Owen gleich von Julies Mutter Andrea begrüßt. „Und diesmal ist der Anlass ja auch ein freudiger.“

Libby grinste. Sie hatte Andrea zuletzt gesehen, als Julie nach der Attacke von Nazario Morales Otero halbtot im Krankenhaus gelegen hatte – etwas, woran sie nicht sonderlich gern zurückdachte.

„Und da ist ja die neue Erdenbürgerin ... so ein hübsches Kind! Sieh mal, Greg.“ Andrea blickte zu ihrem Mann auf, der Gracie ebenfalls wohlwollend musterte und lächelte.

„Herzlichen Glückwunsch, ihr beiden. Eure Tochter ist euch aber ausnehmend gut gelungen!“

„Danke“, erwiderte Owen grinsend.

„Ich bin mal gespannt, wann wir in den Genuss der Großelternschaft kommen ...“ murmelte er mit einem kritischen Seitenblick zu seiner Tochter, die gerade bei Kyle war.

„Jetzt lass sie schon in Ruhe, das geht uns überhaupt nichts an“, erinnerte Andrea ihn mit gespielter Strenge. Zum Glück hatte Julie nichts gehört.

„Hey!“, begrüßte Emma Libby und Owen fröhlich und umarmte die beiden.

„Du tust ja gerade so, als hättest du uns ewig nicht gesehen“, erwiderte Libby grinsend.

„Komm, das Frühstück ist schon eine ganze Weile her“, sagte Emma belustigt. Sie stand bei ihren Eltern und ihrem Bruder Rob, die diesmal auch die Reise in die Staaten angetreten hatten. Libby hatte die Familie bei Julies Hochzeit kennengelernt und schüttelte Emmas Vater Jack, ihrer Mutter Rachel und Rob der Reihe nach die Hände.

„Schön, dass wir uns wiedersehen“, sagte Jack. „Emma schwärmt in den höchsten Tönen von euch.“

„Und das, wo sie doch nicht bloß unser Kind an der Backe hat, sondern auch noch mich“, sagte Owen und seufzte.

„Das war ja nun überhaupt nicht eingeplant. Aber wir alle waren sehr froh,