: John F. Beck, Glenn Stirling, Carson Thau
: Frank Callahan
: Auf dich wartet der Galgen - 4 knallharte Western in einem Band
: Xebusch-Verlag
: 9783754654279
: 1
: CHF 4.50
:
: Erzählende Literatur
: German
: 384
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Dieser Band enthält eine kleine Auswahl unserer besten Romane beliebter Autoren der Edition Bärenklau& Bärenklau Exklusiv.
Klassiker, wiederentdeckte Kleinode der großen Westernautoren in einem Band auf mehr als 380 Seiten.
Zu »Aus Freundschaft wurde Hass«: Als Blitze und Donnergrollen die Felsen erschüttern, als Wassermassen über das Gestein vom Himmel stürzen, ist die alte Hütte am Pass für Menschen einziger Zufluchtsort. Sie glauben sich da sicher, aber die wahre Hölle entbrennt in der Hütte, denn drei von ihnen sind Banditen, die zu allem fähig sind. Wo Hass in Gewalt umschlägt, ist der Tod nicht weit. Red River Joe glaubt, in dem einstigen Freund die Redlichkeit wieder erwecken zu können, doch er hat sich getäuscht.


In diesem Band sind folgende Westernromane enthalten:
? Dein Mann muss hängen, Mary! - von John F. Beck
? Bill Warbow, der Glücksritter - von Frank Callahan
? Aus Freundschaft wurde Hass - von Glenn Stirling
? Eine Falle für die Delta Queen - von Carson Thau



Ein hervorragendes Autorenteam ist in dieser Westernanthologie vereint.

4. Kapitel


 

 

Die Stille im Silberspur-Saloon war bleischwer. Die Umstehenden stauten den Atem, niemand rührte sich. Lee wusste ganz genau, dass kein Bewohner dieser Stadt und kein Rancher und Cowboy aus der Umgebung für ihn Partei ergreifen würde. Er war fremd in Yellow Flat – und er war ein Spieler. Das waren Dinge, die ihn zum Einsamen stempelten.

Er stand ganz starr. Über das Gesicht des verletzten Mexikaners vor ihm lief ein wildes Zucken.

»Pancho! Diego!«, schnaufte er, »Worauf wartet ihr noch? Gebt es diesem verwünschten Falschspieler! Seht ihr nicht, dass er mich getroffen hat?«

»Ruhig, Felipe, ganz ruhig!«, sagte eine raue Stimme hinter Lee. »Wir geben ihm schon, was ihm zusteht – aber auf unsere Art, capito?«

Die sägemehlbestreuten Dielen ächzten unter schweren Tritten.

Langsam wandte Lee den Kopf.

Durch die blaugrauen Rauchschwaden, die über den Tischen lagerten, sah er zwei hünenhafte Männer aus dem Hintergrund des Raumes auf sich zukommen. Ihre dunkelbraunen Gesichter und ihre Kleidung verrieten ihm, dass sie ebenfalls Mexikaner waren. Jeder hielt einen Revolver auf ihn gerichtet; Ihre Mienen zeigten finstere Entschlossenheit.

»Hast du nicht gehört, Gringo?«, knurrte der eine.

»Weg mit dem Eisen, sofort!«

Lee drehte sich ganz. Der Verwundete war jetzt keine Gefahr mehr für ihn. Jetzt zählten nur diese beiden dunkelgesichtigen Hünen. Er ahnte, was sie planten. Sie waren Männer, deren Gefährlichkeit in den Fäusten steckte. Wenn sein Colt erst einmal auf den Brettern lag, würden sie wie angeschossene Grislybären über ihn herfallen.

Aber es blieb ihm keine Wahl. Gegen zwei schussbereite Eisen kam der schnellste Colt nicht an!

Lees Gesicht wirkte wie aus Stein gemeißelt, als er den 36er zu Boden poltern ließ.

Über die Gesichter der beiden großen Mexikaner glitt ein Grinsen. Sie steckten ihre Revolver in die Holster.

»Bueno, Spieler, du bist ein kluger Mann! He, Felipe, sieh gut zu, wie wir mit diesem Hombre fertig werden! Und nimm das Geld an dich – alles, damit auch für uns etwas abfällt, Amigo!« Der Sprecher lachte.

Nebeneinander kamen sie auf Lee zu, die Arme angewinkelt, die Fäuste geballt. Die grellfarbenen Seidenhemden spannten sich über ihren muskulösen Schultern.

Lee trat vom Spieltisch weg an den freien Platz vor der Theke. Schweigend wartete er. Da waren nur die schabenden Tritte der beiden Mexikaner in der abgrundtiefen Stille.

»Angst, Kartenhai?«, fragte der linke Mexikaner grinsend.

»Wenn ihr kämpfen wollt, dann tut es!«, knurrte Lee. »Haltet euch nicht durch lange Vorreden auf!«

»Also doch Angst!«, sagte der Mexikaner. »Weißt du auch, dass Diego und ich noch niemals besiegt wurden, wenn wir zusammenarbeiteten?«

»Das kommt daher, weil ihr von Fairness nicht viel haltet!«, sagte da plötzlich eine fremde Stimme.

Die Köpfe von Lees Gegnern ruckten herum.

Ein Mann war durch den Kreis der stummen Zuschauer gebrochen und stand aufrecht und breitbeinig am Ende der messingbeschlagenen Theke. Er war groß, sehnig und besaß breite Schultern. Sein sonnengebräuntes Gesicht wirkte hart und verwegen. Das Auffälligste an ihm war der patronenbespickte Kreuzgurt, an dem zwei tiefgeschnallte Holster hingen.

Er war ein