: Christian Montillon
: Perry Rhodan 2556: Im Innern des Wunders Perry Rhodan-Zyklus 'Stardust'
: Perry Rhodan digital
: 9783845325552
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein Pilot für MIKRU-JON - und Mondra Diamond erinnert sich In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht Frieden: Die Sternenreiche arbeiten daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Als aber die Terraner auf die sogenannten Polyport-Höfe stoßen, Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, tritt die Frequenz-Monarchie auf den Plan: Sie beansprucht die Macht über jeden Polyport-Hof. Mit Raumschiffen aus Formenergie oder über die Transportkamine der Polyport-Höfe rücken die Vatrox vor, und anfangs scheinen sie kaum aufzuhalten zu sein. Dann aber entdeckt man ihre Achillesferse in ihrer stärksten Waffe: Die Vatrox verfügen mittels ihrer Hibernationswelten über die Möglichkeit der 'Wiedergeburt'. Als die Terraner ihnen diese Welten nehmen und die freien Bewusstseine dieses Volkes einfangen, beenden sie die Herrschaft der Frequenz-Monarchie. Allerdings sind damit nicht alle Gefahren beseitigt: Noch immer gibt es Vatrox, darunter den gefährlichen Frequenzfolger Sinnafoch, und mindestens zwei rivalisierende Geisteswesen, die mit dieser fremden Zivilisation zusammenhängen. Perry Rhodan indes verschlägt es in eine fremdartige Umgebung. Rund um einen gigantischen Handelsstern kreisen 20.000 Scheibenwelten wie Wanderer, die Heimat der Superintelligenz ES. Anders ausgedrückt: Der unsterbliche Terraner befindet sich IM INNERN DES WUNDERS...

Christian Montillon wurde 1974 als Christoph Dittert in Rockenhausen in Rheinland-Pfalz geboren. Mit 16 Jahren kaufte er am Kiosk in seinem Heimatort Winnweiler seinen ersten Perry Rhodan-Roman, 'Solo für einen Androiden' von Ernst Vlcek. Er wurde schnell zu einem großen Fan des Autors und scheint sich seither in den Kopf gesetzt zu haben, in dessen Fußstapfen zu treten ... Zunächst studierte Dittert in Mainz Germanistik, Buchwissenschaft, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und erwarb 2001 seinen Magistertitel. Nach dem Studium begann er eine Doktorarbeit auf dem Gebiet der Gesangbuchforschung, die er aber nicht fertigstellte, weil er sich als Autor selbstständig machte. Für sein Pseudonym Christian Montillon lieh er sich den Mädchennamen seiner Frau Rahel aus. Die Schriftstellerkarriere begann Dittert im Jahr 2003 mit ersten Romanen für die Serie 'Coco Zamis', die auf Basis der klassischen 'Dämonenkiller'-Serie aus den 70er Jahren entstand. Die Grundlagen für die Serie hatte Ernst Vlcek gelegt, und der Wiener Autor schrieb auch bei 'Coco Zamis' mit. Kurz darauf stieg Dittert in unterschiedliche Serien des Bastei-Verlages ein, zu denen er zahlreiche Titel beisteuerte. 2004 wagte er es, seinem Idol Ernst Vlcek einen Schritt näher zu kommen und sich bei der Perry Rhodan-Redaktion zu bewerben. Zunächst verfasste er vier Romane für die ATLAN-Serie, und kurz darauf feierte er mit dem Doppelband 2346 und 2347 seinen Einstand als Perry Rhodan-Teamautor. Seither gehört er zu den beliebtesten Autoren der Serie. Was ihn an Perry Rhodan am meisten fasziniert, sind 'die unterschiedlichen Blickwinkel auf dasselbe Geschehen, die Vielzahl an völlig unterschiedlichen Autoren.' Neben der Arbeit an der Hauptserie findet Christian Montillon immer wieder Zeit für weitere Projekte. Er schrieb für die Heyne-Taschenbuchreihen, übernahm die Exposé-Redaktion der 36-teiligen Nebenserie Perry Rhodan-Action und verfasst den 'Infotransmitter' für die Perry Rhodan-Serie, der unregelmäßige Nachrichtendienst der Serien-Homepage. Außerhalb des 'Perryversums' publizierte er zahlreiche Hardcover im Zaubermond-Verlag, allesamt Titel, die zu laufenden Serien gehören. 'Ja, ich bin ein Serienmensch', gesteht Montillon. 'Auch im Fernsehen schaue ich so gut wie nichts außer Serien, von den :Star Trek9-Serien bis zu :Friends9 - oder meiner Frau zuliebe auch mal :Emergency Room9, bei dessen Blutmassen mir allerdings regelmäßig schlecht wird ... und das, obwohl ich in meinen Texten hin und wieder noch mehr Blut vergieße. Aber im Emergency Room ist es eben real ... oder könnte zumindest real sein.' Christian Montillon lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern Tim, Silas und Noah bei Grünstadt in der Pfalz. 'Und egal, was die Zukunft bringt', verspricht er, 'ATLAN und Perry Rhodan werde ich als Leser treu bleiben.'

1.


Perry Rhodan:

Antike Bilder

 

»Wie fühlst du dich?«, fragte Clun'stal.

Perry Rhodan schaute dem Kristallwesen in die Augen – wenn man die angedeuteten Sinnesorgane so nennen konnte. Clun'stal hatte sie und seinen ganzen Körper dem Aussehen eines Terraners nachempfunden, dabei aber in etwa das Geschick eines Mannes an den Tag gelegt, der erstmals versucht, aus einem Klumpen Ton eine lebensechte Figur zu modellieren.

»Eine interessante Frage«, sagte der Terraner.

Ob es den Esnur tatsächlich interessierte? Oder versuchte er nur, höflich zu sein? Das Kristallwesen steckte voller Rätsel, wusste es doch offenbar selbst nur wenig über sich.

Clun'stal verlor seine Erinnerungen, während er sie aussprach. Einige davon hatte er mit Perry Rhodan und seinen Begleitern geteilt, weil sie ihm zu wichtig erschienen, um sie nach dem Tod seines Meisters davontreiben zu lassen.

Die Kristalle der Füße schabten über den Boden, als Clun'stal einen Schritt näher kam. »Wie fühlst du dich?«, wiederholte er ungerührt.

Offenbar interessierte es ihn tatsächlich, oder er war einfach nicht damit zufrieden, dass er keine Antwort erhalten hatte. Woher sollte er auch wissen, dass er eine der alltäglichsten terranischen Floskeln benutzt hatte, auf die man nur allzu oft keine echte Reaktion erwartete?

Rhodan ließ sich in einen Sessel fallen. Er war geradezuperfekt bequem. »Ich bin erleichtert, dass mein Plan zur Rettung der Welt der Frerin funktioniert hat. Wir sind nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschlittert.«

»Und ich bin erleichtert, dass dein Schiff innerhalb der Dyson-Sphäre manövrieren kann. So nennst du dieses Gebilde doch?«

Rhodan nickte und dachte nicht lange darüber nach, ob der Esnur diese Bewegung verstehen konnte. Eine Dyson-Sphäre. Genau damit hatten sie es wohl zu tun. Und genau darin befanden sie sich.

Seit er den Handelsstern TALIN ANTHURESTA verlassen hatte, erkundete Perry Rhodan eine Welt voller Wunder. Er musste lächeln – genau dies bedeutet der Name des Handelssterns in der alten Sprache:Das Wunder von Anthuresta.

Von Clun'stal hatte Rhodan über die Vergangenheit dieses Wunders erfahren, wenn auch längst nicht alles über die Dyson-Sphäre – oder »Welt der 20.000 Welten« – bekannt geworden war.

20.000 Welten wie Frerino trieben am Rand einer gigantischen, psi-materiellen Kugel. 20.000 Scheibenwelten, wie der Terraner erstmals vor langer Zeit eine gesehen hatte – ein Gebilde von rund 8000 Kilometern Durchmesser und 600 Kilometern Dicke: Wanderer, die Heimstatt der Superintelligenz ES.

Konnte es Zufall sein, dass an diesem Ort so viele Scheibenwelten schwebten?

Nein. Nicht nach dem zu urteilen, was Rhodan inzwischen über das Polyport-Netz wusste.

Der Terraner beobachtete auf einer holografischen Außenwiedergabe, wie sich MIKRU-JON immer weiter von Frerino entfernte. Die flache Oberseite der Scheibenwelt wies Landschaften mit Meeren, Gebirgen, Flüssen, Wäldern und Steppen auf, eine abwechslungsreiche Biosphäre. Der Gipfel eines Berges war von dichten, dunklen Wolken umhangen, unter denen es irrlichterte. Ein Gewitter tobte sich aus.

Das Raumschiff durchstieß die kugelförmige Schutzschirmblase Frerinos. Es gab keinerlei Widerstand oder sonstige Effekte; MIKRU-JON glitt einfach hindurch.

Kurz darauf blickte Rhodan auf die Seite der Scheibe, gewissermaßen auf den Rand einer gigantischen Münze.Darunter lag eine Zone der Dunkelheit. Eine undurchdringliche Finsternis, die keinen Blick nach draußen gestattete. Die Scheibe rotierte langsam um die Querachse, sodass der Tag-Nacht-Rhythmus entstand, den der Terraner bei seinem Aufenthalt auf der Scheibenwelt kennengelernt hatte; denn im Zentrum der Dyson-Sphäre stand eine Sonne, die die 20.000 Scheibenwelten anleuchtete … zumindest, wenn man das energetische Gebilde als ein solches bezeichnen wollte.

Rein optisch handelte es sich um einen Stern vom Typ K4V, der orangefarben leuchtete. Die genaue Größe und Temperatur sowie tausend weitere Spezifikationen wurden am Rand des Hologramms vor Rhodans Augen in Form von Datenkolonnen angezeigt. Der Terraner hatte keinen Blick dafür übrig. Stattdessen schaute er in den Weltraum, der den Handelsstern mit seiner Sonnentarnung umgab … und damit ins eigentliche Innere der Dyson-Sphäre.

Ins Innere desWunders von Anthuresta.

 

*

 

Das Licht derSonne, die etwas so gänzlich anderes war als das, änderte sich zu einem roten Glühen und Gleißen. Daraus zuckte eine gelbliche Lichtzunge, die an ihrem Ende zerfaserte und wie die Riemen einer Peitsche wallte.

»Ein energetischer Ausbruch«, kommentierte das Konzept Lloyd/Tschubai nüchtern. »In Interaktion mit …«

Weiter kam es nicht.

Alarm gellte durch MIKRU-JONS Zentrale, Mikru materialisierte direkt vor Rhodan. »Psi-Materie! Sie deflagriert!«

Ein Stoß ging durch das Raumschiff, der Boden vibrierte wie ein Schwungtuch –irreal!, dachte Rhodan – und wölbte sich in die Höhe. An der Spitze platzte er auf und ergoss schwarzes Licht, das eiskalte Hitze verströmte.

Das Wissen, dass es sich um einen höherdimensionalen Effekt handelte, der Rhodans Sinne in Paradoxien lockte, änderte nichts an den Auswirkungen. Der Terraner verlor das Gleichgewicht, taumelte und suchte mit den Händen Halt, ohne ihn zu finden.

Die Arme ruderten hilflos durch die Luft. Rhodan fiel auf die Knie, die Beine versanken wie in zähem Morast im eben noch festen Boden. Das schwarze Licht durchleuchtete den Terraner und ließ seinen Schienbeinknochen als glimmende Silhouette zurück.

Im nächsten Moment stand Rhodan erleichtert wieder auf den Füßen, und alles war wiedernormal.

»Eine Eruption von Psi-Materie«, sagte Mikru emotionslos. »Die Außenhülle der Dyson-Sphäre ist psi-materiell und droht sich aufzulösen – wie wir längst am eigenen Leib erfahren haben. Soeben standen wir im Zentrum eines Strahlenausbruchs im UHF-Bereich des hyperenergetischen Spektrums. Die Außenhülle ist nicht beschädigt, auch wenn es zeitweise anders aussah.«

Kein guter Anfang für die Reise durch die Dyson-Sphäre, dachte Rhodan.Obwohl es merklich schlimmer hätte kommen können.

Mikru brach ab – ob ihr wohl in diesem Moment klar wurde, dass sie keinem der Anwesenden nähere Erklärungen geben musste? Jeder wusste längst Bescheid. Rhodan dachte nicht länger darüber nach, sondern wandte den Blick wieder zurSonne, die