: Katrin Koppold, Katharina Herzog
: Marzipanküsse
: BookRix
: 9783748721406
: 1
: CHF 2.40
:
: Erzählende Literatur
: German
: 124
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nach dem Nummer-1-Weihnachtshit 'Zimtzauber' erscheint nun die neue turbulente Weihnachtskomödie von Spiegel-Bestsellerautorin Katharina Herzog! 'Traue niemals rothaarigen Männern mit Bart. Sie haben unserer Familie seit Generationen nur Unglück gebracht.'   Wie oft hatte Rosalie diese Warnung schon aus dem Mund ihrer Großmutter gehört! Warum bitte taucht also ausgerechnet jetzt, kurz vor ihrer romantischen Winterhochzeit, ein solches Exemplar von Mann in ihrem Leben auf? Und was noch schlimmer ist: Pat ist auch noch der Trauzeuge ihres Verlobten.   Rosalie ist sich sicher, dass der arrogante Kerl nicht nur eine Gefahr für ihre Traumhochzeit darstellt, sondern auch für das schwache Herz ihrer geliebten Oma. Er darf ihr auf keinen Fall begegnen!   Gemeinsam mit ihren Freundinnen heckt sie allerlei Pläne aus, um Patrick loszuwerden. Blöd nur, dass ihr eigenes verflixtes Herz in seiner Gegenwart immer wie verrückt pocht - und dass seine Küsse süß wie Marzipan schmecken ...

Kapitel 3


3

Die Wohnung meiner Großeltern lag ganz in der Nähe vom Odeonsplatz, einer der besten Adressen in München. Nach dem Krieg hatten sie sie für einen Spottpreis gekauft. Jetzt war sie weit über eine Million wert. Das hatte zumindest Kai-Uwe behauptet, als er mich das erste Mal dort besucht hatte, und er kannte sich mit Immobilien aus. Ich hätte zwar nichts dagegen gehabt, mir nicht ständig Gedanken darüber machen zu müssen, was ich mir leisten kann, aber im Grunde war mir der Wert der Wohnung herzlich egal. Denn bevor ich sie erben würde, mussten meine Großeltern sterben, und dieser Gedanke war so furchtbar, dass ich ihn stets in die hinterste Windung meines Gehirns schob.

Opa war wie immer mittwochabends bei seinem Altherren-Stammtisch im Hofbräuhaus, aber Oma war zu Hause, als ich die Wohnung betrat. Mit dem Stock in der Hand marschierte sie gerade vom Wohnzimmer zur Küche. Seit ihrem Herzinfarkt war sie auf die Gehhilfe angewiesen. Sir James, ihre französische Bulldogge, folgte ihr. Bei meinem Anblick wurde sein zerknautschtes Gesicht gleich noch ein bisschen missmutiger. Obwohl ich nahezu gleichzeitig mit ihm eingezogen war und jahrelang hier gewohnt hatte, empfand er mich immer noch als Eindringling.

„Möchtest du auch einen Tee?“, fragte Oma.

„Nein. Ich spring nur schnell unter die Dusche und bin dann auch schon weg. Ich bin mit Kai-Uwe zum Essen verabredet. Patrick kommt auch.“

„Nimm dir ein Taxi, wenn du zurückfährst ja? Abends treibt sich ja ein ziemliches Gesindel auf den Straßen herum.“ Sie stützte ihre beringten Hände auf den silbernen Knauf des Gehstocks.