: Agatha Christie
: Die Büchse der Pandora Kurzkrimis mit Tommy und Tuppence
: Atlantik Verlag
: 9783455012071
: 1
: CHF 8.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Die lustigsten Detektivgeschichten überhaupt.' The New York Times Book Review  Tommy und Tuppence sind immer auf ein gutes Abenteuer aus, und als ihnen angeboten wird, eine internationale Detektivagentur zu übernehmen, sagen sie sofort zu. Bald dürfen sie sich über einen kniffligen Fall nach dem anderen freuen, ob kryptische Geheimbotschaften, die über Zeitungsanzeigen getauscht werden, ein erstochener Golfer mit Hutnadel im Herzen oder eine Schachtel Pralinen, die einen ganzen Haushalt vergiftet. Auch das unerschütterlichste Alibi ist vor ihren abenteuerlustigen und gewieften Spürnasen nicht sicher. - 'Genial.'  The Scotsman 

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.

Der Besuch der Fee


Mrs Thomas Beresford rückte sich auf dem Diwan zurecht und schaute trübselig aus dem Fenster. Der Ausblick war kein weiter, er bestand lediglich aus einem niedrigen Mietshaus auf der anderen Straßenseite. Mrs Beresford seufzte und gähnte.

»Ich wollte, es würde etwas geschehen«, sagte sie.

Ihr Mann schaute vorwurfsvoll auf.

»Vorsicht, Tuppence. Dieses Verlangen nach oberflächlichen Sensationen beunruhigt mich.«

Tuppence seufzte und schloss träumerisch die Augen.

»Und so wurden Tommy und Tuppence zu Mann und Frau«, sang sie, »und lebten glücklich und zufrieden immerdar. Und sechs Jahre später leben sie weiterhin glücklich und zufrieden immerdar! Es ist doch erstaunlich«, meinte sie, »wie sich alles immer ganz anders entwickelt, als man es sich vorgestellt hat.«

»Eine sehr tiefe Erkenntnis, Tuppence, wenn auch nicht originell. Bedeutende Dichter und noch bedeutendere Gottesmänner haben das schon lange gesagt und, verzeih das harte Wort, besser ausgedrückt.«

»Vor sechs Jahren«, fuhr Tuppence fort, »hätte ich geschworen, dass mit genügend Geld in der Tasche und mit dir als Ehemann das ganze Leben ein einziges Paradies auf Erden sein müsste, wie es einer der Dichter, mit denen du dich ja so gut auskennst, ausdrückte.«

»Bin ich es oder ist es das Geld, das seinen Reiz verloren hat?«, erkundigte sich Tommy kühl.

»›Reiz verloren‹ ist nicht ganz der richtige Ausdruck«, bemerkte Tuppence wohlwollend. »Ich habe mich einfach an den Gottessegen gewöhnt, das ist alles. So wie man nie darüber nachdenkt, wie wunderbar es ist, durch die Nase atmen zu können – bis man sich einen Schnupfen geholt hat.«

»Soll ich dich ein wenig vernachlässigen«, schlug Tommy vor, »andere Frauen in Nachtlokale ausführen und dergleichen?«

»Zwecklos. Du würdest mich dort bloß mit anderen Männern antreffen. Und ich wüsste genau, dass du dir aus den anderen Frauen nichts machst, während du dir nie ganz sicher sein könntest, ob mir die anderen Männer nicht doch gefallen. Frauen sind so viel gründlicher als Männer.«

»Nur in der Bescheidenheit liegen Männer vorn«, brummte Tommy. »Aber mal im Ernst, Tuppence, was ist los mit dir? Woher diese sehnsuchtsvolle Unzufriedenheit?«

»Ich weiß es nicht. Ich will, dass etwas geschieht. Etwas Aufregendes. Hättest du nicht auch mal wieder Lust, deutsche Spione zu jagen, Tommy? Denk doch nur an die stürmischen Tage der Gefahr, die wir überstanden haben! Ich weiß natürlich, dass du jetzt mehr oder weniger für den Geheimdienst arbeitest – aber doch nur hinter dem Schreibtisch.«

»Du hättest es also gern, dass sie mich als bolschewistischen Schmuggler verkleidet ins finsterste Russland schicken, etwas in der Art?«

»Das würde gar nichts nützen«, meinte Tuppence. »Ich dürfte ja nicht mitkommen, und ich bin doch diejenige, die unbedingt etwas zu tun haben möchte. Eine Aufgabe haben. Das sage ich doch vo