: Isa Schikorsky
: Fortunas tödliches Füllhorn Historischer Kriminalroman
: Books on Demand
: 9783753412412
: 1
: CHF 4.00
:
: Historische Kriminalromane
: German
: 288
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Herzog hat eine eigene Zahlenlotterie im Land begründet, und die Bewohner der Residenzstadt Braunschweig träumen vom großen Geld. Tatsächlich soll jemand bei der Ziehung im März 1772 eine unglaublich hohe Summe gewonnen haben. Fritz Bosse allerdings hat andere Sorgen: Sein Lebensziel ist zerstört, sein Liebestraum geplatzt. Das Leben des Dichters und Hofmeisters am Collegium Carolinum nimmt eine dramatische Wendung, als er dem Opfer einer Schlägerei zu Hilfe eilt. Er muss erkennen: Fortuna ist ihm nur gewogen, wenn er das Geheimnis um einen Lotteriebetrug und einen Mord lüftet. Wird ihm das gelingen? Die Autorin Isa Schikorsky hat zwanzig Jahre in Braunschweig gelebt und sich intensiv mit der Stadt- und Hochschulgeschichte im Zeitalter des Rokoko beschäftigt. Diese Erfahrungen haben den Kriminalroman geprägt.

Isa Schikorsky wuchs an der innerdeutschen Grenze mit Fernsehkrimis aus Ost und West auf. Hercule Poirot und Miss Marple begleiteten sie durch ihr Studium der Germanistik und Geschichte. Zwanzig Jahre lebte, lernte und arbeitete sie in Braunschweig. Seit 1989 ist sie in Köln als freie Autorin, Lektorin und Dozentin tätig. Sie verfasst neben Kriminalromanen auch Schreibrat­geber und Sachbücher. Mehr erfahren Sie auf der Website www.Schikorsky.de

Eins


»Eine Katastrophe, das ist eine Katastrophe!« Fritz Bosses Stimme übertönte das Klirren der Metalllettern, das Klappern der Formrahmen, Quietschen der Pressen und Schwatzen der Setzer, Drucker und Gehilfen in der Werkstatt. Alle unterbrachen Arbeit und Gespräche und wandten ihre Köpfe zu ihm hin. Fritz stand neben dem Pult von Faktor Müller, knetete die Hände und spürte, wie sein Gesicht zu glühen begann unter den Blicken der anderen, aus denen Neugier und Verachtung sprachen. Die Verachtung kannte Fritz gut, allzu gut. Sie galt seinem fremden Äußeren, dem leicht olivfarbenen Teint, den schwarzen Haaren und Augen. »He, Zigeuner, mak dick focht«, hatte einer bei seinem ersten Besuch in der Druckerei geschrien. Die Verachtung galt aber sicher auch seinem Status. Hofmeister, öffentlicher Hofmeister an der Hohen Schule Collegium Carolinum zu Braunschweig, das war wahrlich keine Position, die einem Ansehen und Respekt verschaffte.

Dass er mit seinem Ausruf so große Aufmerksamkeit erregt hatte, war Fritz peinlich. Die Hitze und die Gerüche nach Schweiß, Druckerschwärze und feuchtem Papier verstärkten das Gefühl, ersticken zu müssen. Fritz zwängte den Zeigefinger zwischen Hals und Halsbinde, um sich etwas Luft zu v