: Jens Forwick
: Questmaster (Die Kalandaha Chroniken Buch #2): LitRPG-Serie
: Magic Dome Books
: 9783754665138
: 1
: CHF 7.00
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: Fantasy
: German
: 328
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Rok und seine Gefährten machen sich auf den Weg zu einem alten Schlachtfeld. Sie haben gehört, dass sie dort jede Menge EP, Glanz und Gloria abräumen können. Genau das, was sie brauchen, um ihre Level massiv zu erhöhen und im Spiel voranzukommen. Doch die Reise wird beschwerlicher, als sie sich das vorgestellt haben. Vor allem winken ihnen ständig Quests zu, die erfüllt werden wollen. So vergeuden sie viel Zeit damit, zu questen - so zumindest empfindet Rok es nach einer Weile. Er avanciert eher unfreiwillig und zunehmend schlechter gelaunt zum Questmaster. Dabei bleibt die wichtige Frage, warum die größte Gilde des Landes eine Stadt nach der anderen niederbrennt, zunächst unbeantwortet...

Jens Forwick ist das, was man eine Leseratte nennt. Ein wenig freie Zeit? Nächstes Buch! Wenn man das über 30 Jahre lang macht, bleibt einiges hängen. Der Autor begann bereits in seiner frühen Jugend damit, zu schreiben und Rollenspiele - Pen& Paper, Computerspiele - zu spielen, wenngleich das Spielen eindeutig überwog. Er schrieb Kurzgeschichten, einige wissenschaftliche Arbeiten und eine SciFi-Saga galaktischen Ausmaßes. Letztere allerdings nur für sich selbst.

Rennen


„DIESE STADT MUSS BRENNEN!“, befahl Bruder Dekonstruktor.

Daraufhin wirkte der Großmeister des Feuers, der neben ihm in Bereitschaft stand, den zum Maximum gelevelten Grad-8-Spell.

Es hatte eine Vorbereitungszeit von vier Stunden benötigt, diesen winzigen Feuerball zu casten. Ein Funke nur, so sah es aus, der über die Stadtmauer flog und auf dem Marktplatz einschlug. Von einem Funken wurde er dann zu etwas anderem ...

* * *

Ich erwachte von Geschrei, das nach und nach in meinen Schlaf eingesickert und immer lauter geworden war. Am Abend hatten wir Erzbarts Rückkehr gefeiert, feuchtfröhlich, mit viel Gelächter, doch ich fühlte mich fit. Abgesehen davon, dass es mir zu warm war.

Sollte der Sommer ein Comeback feiern? Nach dem Regen in den letzten Tagen hielt ich das für eher unwahrscheinlich.

Ich hievte meinen Körper aus dem Bett und ging zum Fenster. Regnete es noch? Ich meinte, ein Prasseln zu vernehmen. Der Blick hinaus enthüllte jedoch ein gänzlich anderes Szenario.

Ach du Scheiße! Die fucking Stadt brennt!

An allen Ecken und Enden flackerten Brände. Wogen von Feuer schienen das Stadtzentrum in rasender Geschwindigkeit aufzufressen. Jedes Haus, das ich von hier aus sehen konnte, brannte wie Zunder. Der Geruch von Rauch, verbranntem Holz, schmelzendem Stein und ... brennendem Fleisch drang in meine Nase.

Mein noch etwas schläfriger Verstand brauchte ein paar Sekunden, um die Situation vollständig zu erfassen. Dann schüttelte ich meine Morgenträgheit ab, zog hastig meine Rüstung an und rief, so laut ich konnte, nach den anderen.

Wir mussten so schnell wie möglich hier raus – und aus der Stadt. Wir hatten eine Chance, oder auch zwei, wenn man in Betracht zog, dass der Rosenhof nicht so weit von der Stadtmauer entfernt lag. Ich tendierte allerdings mehr zu der Lösung, die mir zuerst in den Sinn gekommen war. Die würde sich deutlich schneller und ungestörter gestalten. Denn zur Stadtmauer würde gerade jeder rennen, der sich aus seinem Haus hatte retten können.

Während die Flammen an der Hauswand des Rosenhofes emporzüngelten, sprang ich zum Ausgang, riss meine Zimmertür auf und wäre dabei fast mit Kiran zusammengestoßen, der schon in voller Rüstung vor meiner Tür stand. Er guckte fragend. Der Typ war echt unglaublich.

Drei Sekunden später stürzte Penk halb angezogen aus seinem Zimmer. Im Bett hinter ihm lag eine verwirrt schauende „Freundin“ der Wirtin.

Pech gehabt, Kleine, dich kann ich nicht mitnehmen.

Ich deutete auf Erzbarts Tür. Penk nickte, rannte hin und warf sich dabei sein Kettenhemd über. Ein Blick nach links zeigte mir Alcanara, die gerade auf den Flur trat, makellos wie immer. Aus dem Zimmer des Zwergs drang Gepolter, gefolgt von Flüchen.

Das übertönte fast Alcanaras Stimme, die seelenruhig flötete: „Die Stadt brennt.“ Ihr Gesichtsausdruck wirkte dabei eher neugierig.

Dir ist schon klar, dass wir hier gleich alle gegrillt werden, Süße?

„Wir müssten längst hier weg sein! Penk, wo bleibt ihr?“, brüllte ich.

Penk und Erzbart stolperten auf den Flur. Der Zwerg trug nur Kette, die Plattenrüstung klemmte unter seinen Armen. Er buffte uns rasch, während er lautstark auf Zwergisch fluchte.

„Und los!“ Ich lief den anderen voran die Treppe hinunter.

Als ich die Hintertür aufriss, erwartete mich ein Inferno. Das Feuer schien im Zentrum der Stadt ausgebrochen zu sein und fraß sich mit beängstigender Geschwindigkeit nach außen. Über