: Debbie Macomber
: Schneeflockenträume Roman
: Blanvalet
: 9783641246396
: 1
: CHF 6.50
:
: Erzählende Literatur
: German
: 272
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Manchmal findet man die Liebe da, wo man sie am wenigstens erwartet hätte ...
Josie Avery hat ihren großen Traum wahr gemacht: Sie hat einen Job als Köchin in einem von Seattles angesagtesten Restaurants ergattert! Doch zuerst geht sie für eine Saison nach Alaska, um im Örtchen Ponder in einer Lodge zu arbeiten. Dort verliert Josie ihr Herz - an die wilde, schöne Landschaft Alaskas, und auch Palmer, ein Kunstschmied, mit dem sie sich angefreundet hat, schleicht sich immer wieder in ihre Gedanken, und es fällt ihr nicht leicht, Abschied zu nehmen. Trotzdem reist sie schließlich zurück nach Seattle. Gerade in der Weihnachtszeit jedoch merkt sie, dass ihre Entscheidung vielleicht nicht die beste war. Und dann steht Palmer auf einmal vor ihrer Tür ...

Debbie Macomber begeistert mit ihren Romanen Millionen Leserinnen weltweit und gehört zu den erfolgreichsten Autorinnen überhaupt. Wenn sie nicht gerade schreibt, strickt sie oder verbringt mit Vorliebe viel Zeit mit ihren Enkelkindern. Sie lebt mit ihrem Mann in Port Orchard, Washington, und im Winter in Florida.

1. Kapitel

Palmer

»Wirst du Josie einen Heiratsantrag machen oder nicht?«, wollte Alicia wissen.

Ich schloss die Augen. Es kam mir so vor, als würde meine Brust sich zusammenziehen und mein Herz einen Salto schlagen.

»Palmer, hast du mir zugehört?«

»Ich habe dir sogar sehr genau zugehört.«

Es war ein Fehler gewesen war, meine große Schwester anzurufen, ich hatte es geahnt.

Alicia pflegte stets unverblümt ihre Meinung zu sagen. Sie wusste, was ich für Josie empfand, und als meine selbst ernannte Beschützerin gedachte sie es nicht zuzulassen, dass Josie abreiste, ohne dass ich ihr meine Gefühle für sie gestanden hätte.

»Dann beantworte meine Frage. Wirst du Josie sagen, dass du sie liebst?«

Meine Schwester und ich waren in Alaska in einem winzigen Nest oberhalb des nördlichen Polarkreises aufgewachsen. Und da wir mangels Schule zu Hause unterrichtet worden waren, besaß ich nicht viele Erfahrungen in puncto soziale Interaktion, die man anderswo bereits im Kindesalter lernte.

Trotzdem würde ich dieses Leben gegen nichts anderes eintauschen wollen, bedauerte lediglich, dass es mir an gewissen Fähigkeiten mangelte, die man in einer anderen Umgebung ganz selbstverständlich erwarb. Bei Alicia, die mir diesbezüglich einiges voraushatte, da sie inzwischen in Fairbanks lebte, klang alles immer so einfach. Ich hingegen fühlte mich, als sollte ich mein Herz auf einen Hackblock legen, obwohl das Risiko, dass es in Stücke gerissen wurde, sehr groß war.

Mein größtes Problem allerdings bestand darin, dass ich nie auch bloß annähernd das war, was man als romantisch bezeichnen würde. Das überließ ich den Jungs aus der Stadt. Ich war ein Naturbursche, ein Mann aus Alaska, blumige, gefühlvolle Worte waren mir so fremd wie mit Kürbis gewürzter Latte.

Und wenn es darum ging, eine Frau zu erobern, war ich so schwerfällig wie ein Holzklotz, würde also mit absoluter Sicherheit nie der Typ sein, der Gedichte rezitierte. Hinzu kam, dass kaum jemand ein Leben in der Wildnis Alaskas attraktiv fand, erst recht kein hübsches Mädchen. Insofern war die Auswahl an Frauen betrüblicherweise eher sehr mager.

Die meisten kannten nicht mal den Namen des Ortes, in dem ich lebte, denn Ponder war Meilen vondem entfernt, was noch geradeso als Zivilisation durchging, lag nordöstlich von Fairbanks, der zweitgrößten Stadt Alaskas, die mit ihren rund dreißigtausend Einwohnern ebenfalls nicht gerade ein Hit war. Gemessen an Ponder jedoch schon. Dessen Einwohnerzahl stieg in der Saison, wenn die Lodge Wanderer und Naturfreaks anlockte, mit Glück auf dreihundert an. Im Winter blieben ein Haufen abgehärteter Männer und Frauen sowie eine Handvoll Familien zurück. Immerhin gab es zwei Kneipen, die während des langen Winters die einzige Unterhaltung darstellten.

Dass Alicia mich nach dem MottoJetzt oder nie schwer bedrängte, Josie einen Antrag zu machen, ging mir auf den Geist. Allein bei dem Gedanken, sie zu bitten, in Ponder zu bleibe