: L. J. Shen
: Brower Literary& Management
: Boston Belles - Monster
: Lyx
: 9783736316317
: Boston Belles
: 1
: CHF 8.80
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 477
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Was, wenn sich die Prinzessin nicht in den Prinzen verliebt, sondern in das Monster?

Aisling Fitzpatrick ist nach außen hin die perfekte Prinzessin der Bostoner High Society. Aber hinter der makellosen Fassade versteckt sie ihre dunkle Seite - die, die sich seit Jahren nach Sam Brennan sehnt, dem gefürchteten und mächtigen Mafiaboss von Boston. Sam sieht in Aisling jedoch nicht mehr als die Tochter seines wichtigsten Klienten - der ihn großzügig dafür bezahlt, die Finger von ihr zu lassen. Bis Aisling in einer Nacht alles auf eine Karte setzt, um Sam für sich zu gewinnen. Doch kann die Prinzessin das Monster wirklich dazu bringen, sie zu lieben?

'L. J. Shen schreibt keine Geschichten über Liebende. Sie schreibt düstere Bücher über Seelenverwandte, und ich liebe jedes einzelne davon!'MALLAK vonENDLESSBOOKWORLD

Band 3 derBoston-Belles-Reihe



L. J. Shen lebt mit ihrem Ehemann, ihrem Sohn und einer faulen Katze in Kalifornien. Wenn sie nicht gerade an ihrem neuesten Roman schreibt, genießt sie gern ein gutes Buch mit einem Glas Wein oder schaut ihre Lieblingsserien auf Netflix.

1. KAPITEL


Aisling

Gegenwart, 27 Jahre alt

Ich bin drin.

Der Gedanke lenkte mich kurzfristig von allem anderen ab, was in meinem Kopf vor sich ging. Von dem Lärm, dem Schmerz, den Prophezeiungen.

Ich ging die Treppe zumBadlands hinunter, dem angesagtesten Nachtclub in Boston.

Ich hatte dauerhaft Hausverbot imBadlands. Einmal wurde ich an der Tür abgewiesen, und der Türsteher sagte: »Der Boss hat dein Bild rumgezeigt, du Minderjährige. Er hat gesagt, dass er jeden feuert, der dumm genug ist, dich hereinzulassen.«

Ich war damals sechsundzwanzig, aber diese Tatsache störte ihn nicht weiter. Seit Sam Brennan den Club zwei Jahre zuvor erworben hatte und ihn als Stützpunkt für seine zwielichtigen Geschäfte benutzte, weigerte er sich, mich auch nur einen Fuß hineinsetzen zu lassen, obwohl meine Brüder jede Woche hier vorbeikamen.

»Ich kann nicht glauben, dass sie dich nicht erkannt haben. Sam wird platzen vor Wut!« Emmabelle – kurz Belle – klatschte mich ab und flüsterte sehr laut, als wir uns an Hipstern, psychedelischen Art-Deco-Tapeten und gefälschten Neon-Tierpräparaten vorbeidrängten. Belle war die Einzige, mit der ich noch ausgehen konnte, weil unsere anderen beiden Freundinnen – Sailor und Persephone, Belles kleine Schwester – inzwischen Mütter und eher daran interessiert waren, ausreichend Schlaf zu bekommen oder Stilltipps auszutauschen, als in einer Bar zu sitzen und sich ein paar Drinks zu genehmigen.

Belle war außerdem die Besitzerin desMadame Mayhem, ein berüchtigter, heruntergekommener Club in der Innenstadt, und sie genoss es, bei der Konkurrenz herumzuschnüffeln. Deshalb war es mir nicht schwergefallen, sie an diesem Tag zum Mitkommen zu überreden.

DasBadlands war dunkler und kleiner, als ich es mir vorgestellt hatte. Es triefte nur so vor Dekadenz. Als wir das Ende der Treppe erreichten, fiel mir auf, dass der Club praktisch nur aus einigen Samtcouches, einer kleinen Tanzfläche und einer langen Theke aus schwarzem Holz bestand. Darüber hingen veraltete kleine Fernseher in einer Reihe, und in jedem lief der gleiche Schwarz-Weiß-Film:Dr. Strangelove.

Im Hintergrund liefFool’s Gold von den Stone Roses und ließ den Boden unter meinen kniehohen Lederstiefeln erzittern.

Partygäste in Kostümen snieften Kokain von der Bar, und auf einer Couch in einer hinteren Ecke des Clubs hatte tatsächlich ein Pärchen Sex. Die Frau, die als Herz-Dame verkleidet war, ritt auf dem Kerl, wobei allerdings ihr Kleid es verdeckte.

Der Club war eine Personifizierung von Sam. Finster und erbärmlich, aber doch auf merkwürdige Art schön.

Ich strich mir mit einer Hand mein Kostüm glatt. Es war Halloween, eine großartige Ausrede, um meine wahre Identität z