: Steve Cavanagh
: Zu wenig Zeit zum Sterben Thriller
: Goldmann
: 9783641300548
: Eddie-Flynn-Reihe
: 1
: CHF 8.70
:
: Spannung
: German
: 512
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
D r 1. Fall für Eddie Flynn - bekannt aus dem SPIEGEL-Bestseller THIRTEEN!
Er muss einen Mörder retten oder er verliert seine Tochter ...

Vor über einem Jahr hat der Strafverteidiger Eddie Flynn vor Gericht einen folgenschweren Fehler begangen - und sich danach geschworen, niemals mehr einen Fall zu übernehmen. Doch nun muss er Olek Volchek, den berüchtigten Paten der New Yorker Russenmafia, gegen eine Mordanklage verteidigen. Volchek droht, Eddies Tochter Amy umzubringen, falls er sich weigert. Und so bleiben ihm nur 48 Stunden Zeit, um das Unmögliche zu schaffen: die Geschworenen von der Unschuld seines schuldigen Mandanten zu überzeugen, das Leben seiner Tochter zu retten - und Volchek für immer aus dem Verkehr zu ziehen ...

Steve Cavanagh wuchs in Belfast auf und studierte in Dublin Jura. Er arbeitete in diversen Jobs, bevor er eine Stelle bei einer großen Anwaltskanzlei in Belfast ergatterte und als Bürgerrechtsanwalt bekannt wurde. Mittlerweile konzentriert er sich auf seine Arbeit als Autor. Seine Thrillerserie um Eddie Flynn machte ihn zu einem der erfolgreichsten Spannungsautoren in Großbritannien und den USA.

KAPITEL EINS


»Tun Sie genau, was ich sage, oder ich jage Ihnen eine Kugel in den Rücken.«

Ein Mann, osteuropäischer Akzent. Ich entdeckte keine Spur von Nervosität, der Ton ruhig und gemessen. Keine Drohung; eher eine Feststellung: Kooperierte ich nicht, würde er mich erschießen.

Ich spürte, wie mir eine Handfeuerwaffe ins Kreuz gedrückt wurde. Instinktiv überlegte ich, mich gegen die Waffe zu lehnen und gleichzeitig blitzschnell nach links zu drehen, um den Schuss von mir wegzulenken. Der Kerl war vermutlich Rechtshänder, was bedeutete, dass er links ungeschützt war. Ich konnte ihm beim Umdrehen den Ellbogen ins Gesicht rammen und hätte genügend Zeit, ihm das Handgelenk zu brechen, die Waffe abzunehmen und gegen seinen Kopf zu drücken. Alte Instinkte. Aber der Typ, der so etwas beherrscht hatte, existierte nicht mehr. Ich hatte ihn zusammen mit meiner Vergangenheit begraben. Ich war nachlässig geworden. So ist das, wenn man anständig wird.

Durch den zu geringen Druck hörte das Wasser auf, in das Porzellanbecken zu plätschern. Ich merkte, wie ich zitterte, als ich die nassen Hände nach oben hielt.

»Das ist nicht nötig, Mr Flynn.«

Er wusste, wer ich war. Ich umfasste das Waschbecken mit beiden Händen, hob den Kopf und sah in den Spiegel. Ich hatte den Kerl noch nie gesehen. Hochgewachsen, schlank, brauner Mantel über einem anthrazitfarbenen Anzug. Sein Schädel war kahl rasiert, und eine Narbe lief unterhalb des linken Auges zum Kiefer hinab. Er drückte die Waffe erneut in meinen Rücken. »Ich folge Ihnen beim Verlassen der Toilette. Sie ziehen Ihren Mantel an, bezahlen Ihr Frühstück, und dann gehen wir gemeinsam nach draußen. Wir werden uns dabei unterhalten. Wenn Sie tun, was ich sage, geschieht Ihnen nichts. Wenn nicht, sind Sie tot.«

Kontrollierter Augenkontakt. Keine hektischen Flecken im Gesicht oder am Hals, keine unwillkürlichen Bewegungen. Dem Mann war keine Emotion anzumerken. Ich erkannte einen Gauner, wenn ich einen sah. Der Blick verriet ihn. Ich hatte ihn lange genug selbst draufgehabt. Aber der Kerl hier war kein Gauner. Er war ein Killer. Doch er war nicht der Erste, der mich bedrohte, und ich wusste, dass ich das letzte Mal davongekommen war, weil ich mein Hirn eingeschaltet hatte, statt in Panik zu geraten.

»Gehen wir«, sagte er.

Er trat einen Schritt zurück und hielt die Waffe in die Höhe, damit ich sie im Spiegel sehen konnte. Ein kurzläufiger silberfarbener Revolver. Ich hatte sofort gewusst, dass die Drohung ernst war, aber als ich diese Waffe im Spiegel sah, verspürte ich Furcht. Meine Brust zog sich zusammen, und mein Herz begann zu rasen. Ich war zu lange aus dem Spiel. Es würde auch gehen müssen, indem ich mein Hirn einschaltete und in Panik geriet. Der Revolver verschwand in seiner Manteltasche, und der Mann deutete zur Tür. Die Unterhaltung schien vorbei zu sein.

»Okay«, sagte ich.

Zwei Jahre Jurastudium, zweieinhalb Jahre als Angestellter bei einem Richter und fast neun Jahre als praktizierender Anwalt, und alles, was ich herausbrachte, war okay. Ich wischte mir die seifigen Hände an der Hose ab und fuhr mit den Fingern durch das schmutzig blonde Haar. Der Killer folgte mir aus der Toile