: Jason Dark
: John Sinclair 647 Hexenzauber
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783838701974
: John Sinclair
: 1
: CHF 1.60
:
: Horror
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1980 - 1989! Hexenzauber. »Ich liebe es, wenn du nackt bist«, flüsterte Markus Piper und musste schlucken, weil seine Stimme versagte. Er nickte der hochgewachsenen Blondine zu, die ihn lockend anlächelte und sich mit einer grazilen Bewegung zur Seite drehte, wobei sie ihrem Freund anschließend den Rücken zuwandte. Bei ihrer Antwort sprach sie in die Dunkelheit hinein, die durch die hohen Schatten der Felsen eine bizarre Form bekommen hatte. »Du weißt, was das bedeutet, Markus?« Er lachte etwas lang gezogen. »Ja, Ute, dann hast du nichts an ...« John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

* * * (S. 43-44)

Ich bewegte mich nicht. Von ihrer hellen Haut rann noch das Duschwasser in langen Bahnen. Ute Bergmann stand vor mir, ohne sich zu bewegen. Sie glich einer Statue, die ein Bildhauer nach seinen Vorstellungen perfekt geschaffen hatte. Ich konzentrierte mich nicht auf ihren nackten Körper, sondern forschte in ihrem Gesicht nach. Für mich war der Ausdruck ihrer Augen sehr wichtig. Meines Erachtens verriet er einiges von dem, was sie plante. Sie hielt dem Blick stand.

Sogar ein wenig amüsiert kam sie mir vor. Ich wußte nicht, wie sie mich einschätzte. Ob neutral, ob feindlich, dahinter kam ich leider nicht. Ihre Füße hatten nasse Abdrücke auf dem Boden hinterlassen. Das Haar war ebenfalls feucht und klebte an ihrem Kopf. Ihre Kleidung lag über einem Stuhl. »Und jetzt?« fragte ich. Vor ihrer Antwort lächelte sie. »Du wolltest doch zu mir, das habe ich gewußt.« »Tatsächlich?« »Ja, ich kam in den Gasthof und wußte Bescheid. Ihr habt mich also doch gefunden.« »Sicher.« »Euer Pech.« »Warum?« »Ihr hättet in London bleiben sollen. Ich habe euch dort gewarnt.

Reichte der Tote nicht?« »Er war schon zuviel. Deshalb mußten wir dich jagen, Ute. Tut mir nicht einmal leid.« Sie schien zu überlegen. »Ich bleibe dabei. Ihr hättet auf die Warnung hören sollen. So aber wird es mehr Tote geben, das verspreche ich euch.« »Hast du den Polizisten getötet?« »Ja.« »Warum?« »Er schnüffelte. Ich wollte nicht, daß er irgend etwas fand. Ich brauche meinen Freiraum.« »Und die drei Vermißten?« »Paßten ebenfalls nicht in meine Pläne«, gab sie zu und lächelte dabei noch stärker. Ich kam da nicht mehr mit. Es war eine furchtbare und gleichzeitig groteske Situation.

Da stand vor mir eine hübsche, junge Frau und berichtete eiskalt von ihren Untaten. Trotz ihrer Nacktheit sah sie auf eine gewisse Art und Weise unschuldig aus. Als würde sie sich erst bereitmachen, um zu einer Braut des Teufels zu werden. Ich zog meine Beretta. Während dieser eingespielten Bewegung tat sie nichts. Sie blieb einfach stehen, schaute mich an, aber das Lächeln verlor sich. »Willst du mich damit schrecken?« fragte sie. »Die Waffe ist mit geweihten Silberkugeln geladen, Ute. Ich weiß nicht genau, wer du bist und wie du es schaffst, dich zu verflüchtigen, aber ich will dich nicht mehr entkommen lassen.

Du hast es nicht erreicht, mich zu vernichten. Du weißt, daß ich mit einem bestimmten Schutz ausgerüstet bin, der stärker ist als eine geweihte Kugel. Mein Kreuz hat deinen Geist in die Flucht geschlagen…« »Ja, das stimmt!« Auf einmal kam Leben in ihre fast schon treu wirkenden Augen. Sie zeigten ein gefährliches Blitzen. Der Mund verzog sich zu einem Halbmond, und dann griff sie ein. Sie stürzte sich nicht auf mich, sondern verschwand. Ihr Körper wurde so schnell durchscheinend, daß eine Reaktion meinerseits zu spät erfolgte. Als ich feuerte, war sie schon verschwunden.

Die Kugel hackte in die Wand. Auf dem Weg dorthin und genau an der Stelle, wo sie Ute Bergmann eigentlich hätte treffen müssen, blitzte es für einen winzigen Moment verräterisch auf, dann war alles vorbei. Nur mühsam unterdrückte ich einen Fluch. Ich ärgerte mich über mich selbst. Natürlich hätte ich das Kreuz nehmen und sie möglicherweise vernichten können, dann aber wäre alles vorbeigewesen. Ich hätte das Rätsel der Menhire möglicherweise nicht lösen können.