: Jason Dark
: John Sinclair 659 Die indische Rache
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783838702643
: John Sinclair
: 1
: CHF 1.60
:
: Horror
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1980 - 1989!

Die indische Rache.

Ihren Leib hatte ich in der geheimnisvollen Palmbibliothek vernichten können, doch Siras zweites Ich, ihr Astralleib, lebte weiter. Geführt durch die furchtbare Magie des Totengottes Jama, hatte er nichts vergessen. Auch nicht, dass ich aus der Bibliothek ein Palmblatt mit nach London genommen hatte.

Sira wollte es zurückhaben. Sie setzte alle Mittel ein, und wir erlebten die indische Rache.

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

* * * (S. 23-24)

Ich spürte den Bannstrahl des Bösen oder Unheimlichen wie einen Stich ins Herz. Nicht nur die Augen zeigten eine kalte, grüne Farbe, auch das Maul bewegte sich. Es öffnete sie derart weit, daß ich in einen Rachen schauen konnte. Das Loch war groß. Die Zahnreihen ließen genügend freien Raum, um den Qualm aus der Öffnung zu drücken, der mir als widerlicher, ebenfalls giftgrüner Dampf entgegenquoll. Ich mußte zurück, denn der Qualm raubte mir den Atem. Hinter ihm verschwand die Maske, die ich auch dann nicht sah, als ich gegen einen der weichen Sessel stieß, meine Beretta zog, um eine geweihte Silberkugel in das Zentrum des Qualms zu feuern.

In diesem Moment hörte ich Schritte. Dem Klang nach zu urteilen, waren es die einer Frau, die den Flur durchquerte und gleich im Wohnraum stehen mußte. Ich ließ die Maske in Ruhe und lief in den Flur. Dabei hatte ich den Eindruck, über dem Boden zu schweben, und vor meinen Augen bildeten sich farbige Nebel. Der Rauch, dachte ich, der verdammte Rauch. Ich stolperte über die Schwelle, sah die Gestalt im langen Mantel und erkannte trotz allem, daß Helen Dexter die Wohnung betreten hatte. Ihr fiel ich in die Arme! Es war wie ein plötzliches Fliegen. Ich schaffte es nicht mehr, mich auf den Beinen zu halten, dann umklammerten mich starke Hände, ich hörte einen verwunderten Laut und die anschließende Frage.

»Was ist denn los, John?« In meinen Beinen war noch immer das weiche Gefühl vorhanden. Ich war ihr etwas zu schwer, deshalb ging sie zurück und drehte sich auch, um sich mit dem Rücken an die Wand zu lehnen, wo sie eine Stütze bekommen hatte. Mir ging es glücklicherweise wieder besser. Wenn ich atmete, saugte ich die normale Luft ein und nicht mehr die vergiftete. »Okay, John? Ist es okay?« »Moment!« ächzte ich und befreite mich von ihr.

Ich konnte wieder ohne Stütze stehen, auch wenn sich in meinem Kopf noch das taube Gefühl ausgebreitet hatte. Helen stand vor mir. Ihr Gesicht war, wie man so schön sagte, ein einziges Fragezeichen. »Was ist denn passiert?« »Nichts weiter. Man hat nur versucht, mich zu vergiften.« »Was?« schrie sie, preßte eine Hand gegen die Lippen, befreite sie aber sofort wieder. »In meiner Wohnung?« »Sicher. Die Tür stand offen. Ich konnte hineingehen und nahm die Einladung an.« Helen Dexter bekam eine Gänsehaut.

»Eine offene Tür«, flüsterte sie. »Meine Güte, wie ist das möglich?« »Haben Sie nicht…?« »Doch, ich habe abgeschlossen.« »Dann war es die Maske.« »Moment mal«, flüsterte Helen, »welche Maske?« »Die aus dem Wohnraum.« »Woher bitte?« Helen hatte ein Gesicht aufgesetzt, aus dem mir Nichtwissen und Überraschung entgegenstrahlten. »Da komme ich nicht mit, John. Es… es gibt keine Maske in meinem Wohnraum.« »Sollen wir wetten?«

»Ich halte dagegen.« War ich denn völlig durcheinander? Mir ging es wieder gut. Prüfend schaute ich Helen an, konnte allerdings keine Falschheit in ihren Augen entdecken. »Kommen Sie mit.« Sie wollte mich beim Gehen überholen, ich streckte den linken Arm aus und hielt sie zurück. Im geräumigen Wohnraum hatte sich nichts verändert. Weder sah noch roch ich den Nebel. »Jetzt brauchen Sie mir nur die Maske zu zeigen«, sagte Helen hinter mir. »Darauf bin ich wirklich gespannt.« »Klar doch, hier ist…« Das nächste Wort blieb mir im Hals stecken. Nichts war da, gar nichts. Die Maske war verschwunden!