: Katharina Peters
: Vergeltung - Folge 5 Friedhof der Tiere
: Aufbau Verlag
: 9783841209245
: Hannah Jakob ermittelt
: 1
: CHF 1.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 95
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
De Leichenfund auf einem Tierfriedhof versetzt alle in helle Aufregung. Hannah Jakob glaubt, vor einem Durchbruch zu stehen. Bei der männlichen Leiche handelt es sich eindeutig um Bleichert. Eine weitere Leiche jedoch gibt besondere Rätsel auf - sie ist wesentlich älter. Hannah recherchiert im Umfeld des Tierfriedhofs und macht dabei eine brisante Entdeckung.

Katharina Peters schloss ein Studium in Germanistik und Kunstgeschichte ab. Sie begeistert sich für japanische Kampfkunst und lebt mit ihren Hunden am Rande von Berlin. An die Ostsee fährt sie, um zu recherchieren, zu schreiben - und gelegentlich auch zu entspannen.

Aus der Rügen-Serie mit Romy Beccare sind »Hafenmord«, »Dünenmord«, »Klippenmord«, »Bernsteinmord«, »Leuchtturmmord«, »Deichmord«, »Strandmord«, »Fischermord«, »Schiffsmord«, »Ankermord« und »Ufermord« lieferbar.

Aus der Ostsee-Serie sind »Todesstrand«, »Todeshaff«, »Todeswoge«, »Todesklippe« sowie »Todeswall« lieferbar.

Mit der Kriminalpsychologin Hannah Jakob als Hauptfigur sind »Herztod«, »Wachkoma«, »Vergeltung«, »Abrechnung«, »Toteneis« und »Abgrund« lieferbar.

Zuletzt erschienen von ihr: »Bornholmer Schatten«, »Bornholmer Falle« und »Bornholmer Flucht«.

Mehr zur Autorin unter www.katharinapeters.com

1


Mark hatte sie am späten Abend aus dem Bett geklingelt – um genau zu sein, war es bereits mitten in der Nacht, Jannick war gerade eine halbe Stunde zuvor gegangen. Hannah hatte nicht übel Lust, den Anruf abzuweisen. Nach dem fünften Klingeln stellte sie die Verbindung her und atmete tief ein. »Hör zu, Mark, ich bin …«

»Der KDD hat mich kontaktiert. Drei Leichen – man hat drei Leichen gefunden.«

»Was?« Hannah schreckte hoch.

»Bei Erdarbeiten auf einem Tierfriedhof in Steglitz. Bisher sind es jedenfalls drei. Morgen suchen sie mit Leichenspürhunden weiter. Man kann ja nie wissen.«

Sie warf die Bettdecke zurück und stand auf.

»Es gibt natürlich noch keinerlei gesicherten Erkenntnisse. Aber bei zwei Leichen handelt es sich um Bleichert und Muhlt – die beiden hatten Papiere dabei. Es besteht kein Zweifel«, fuhr Mark fort. »Von der dritten ist nicht mehr viel übrig – ein weibliches Skelett, das sehr tief unter den beiden anderen begraben war. Sag mal, bist du überhaupt noch dran?«

»Ja.« Hannah ging langsam in die Küche, um sich einen Espresso zu kochen. Kotti sah ihr erstaunt hinterher. »Ungefähre Liegezeit?«

»Zwischen acht und zwölf, dreizehn Jahren. Mehr war dem Doktor nicht zu entlocken gewesen, und er hat sich auch nur zu dieser vagen Auskunft hinreißen lassen, weil ich ihn ziemlich genervt habe. Und natürlich will er nicht zitiert werden.«

»Melanie Gruber.«

»Logisch.«

»Wo bist du jetzt?«

»Gerade vom Friedhof runter, auf dem Weg ins LKA. Ich kann nicht schlafen nach dieser Nachricht.«

»Geht mir ähnlich. Dann sehen wir uns gleich.«

Es war schon eine Weile her, dass Hannah mitten in der Nacht aufgebrochen war, um die neueste Entwicklung eines Falls hautnah mitzuerleben, oder vor Anspannung gar nicht zur Ruhe gekommen war. Lübeck – so lange lagen die Fälle nun auch wieder nicht zurück. Sie zog sich eilig an, trank währenddessen ihren Espresso und verließ mit einem gähnenden Kotti die Wohnung.

In beiden Ermittlungsrichtungen hatte eine geraume Zeit quasi Stillstand geherrscht oder gewonnene Erkenntnisse waren lediglich von sekundärer Bedeutung gewesen und spielten keine tragende Rolle bei der Aufklärung der Hintergründe. Manche Details vervollständigten lediglich ihre ohnehin bestehenden Vermutungen, ließen sich aber nicht verifizieren. Doch nachdem eine verdeckte Ermittlerin in der letzten Woche Windhoffs Leuten so nah gekommen war, dass sie von einem Treffen zwischen Windhoff und seinem Widersacher, dem Schattenmann, wie er häufig genannt wurde, Kenntnis erlangte, überschlugen sich plötzlich die Ereignisse.

Der Polizeieinsatz auf dem Tempelhofer Feld war zwar gründlich danebengegangen, der Schattenmann konnte unerkannt und mit einem Rucksack voller Geld entwischen, aber er hatte einen klaren Hinweis auf Evas Grab hinterlassen sowie eine deutliche Botschaft, wer ihren Tod verschuldet hatte.

Auf dem USB-Stick waren erneut mehrere Filme gespeichert, in denen junge Mädchen vergewaltigt wurden, ein Opfer war Eva Grohn. Das eigentlich Aufsehenerregende bestand jedoch zum einen darin, dass im Gegensatz zu den ersten Filmen, die der Polizei zugespielt worden waren, nun in einer Einstellung Windhoff für einige Sekunden als Zuschauer im Halbprofil zu erkennen war, wie die Analyse erst im dritten Durchlauf ergab. Zum anderen hatte der Rechtsmediziner sich bezüglich Evas Todesumstände relativ zügig darauf festgelegt, dass das Mädchen nicht ermordet worden war, sondern aufgrund einer Vielzahl von bereits länger bestehenden Verletzungen starb. Die Fremd-DNA-Bestimmungen hatten keine Hinweise gebracht. Wer immer sie begraben